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Simon Welebil

Pros & Profiles

Pros & Profiles: Levi Löffelberger

Skateboarder Levi Löffelberger gilt in der Szene als „Tech Master“, weil er speziell mit technischen Tricks auf Ledges überzeugen kann. Diese Tricks begeistern auch auf Instagram immer mehr.

Von Simon Welebil

Levi Löffelberger ist leicht verspätet zum Interviewtermin im Copa Beach Plaza Skatepark bei der Wiener Donauinsel. Zeit für mich, noch einmal durch sein Instagram-Profil zu scrollen. „Ohne Instagram kennt dich keiner. Das ist wie dein Lebenslauf, deine Bewerbung für irgendwas“, wird er mir später sagen.

In seiner „Bewerbungsmappe“ findet man hauptsächlich Videos von sehr schwierigen, technischen Tricks. Er springt nicht unbedingt über viele Stufen oder hoch hinaus aus einer Bowl, sondern skatet meist Ledges, also Kanten. Levi hebt das Ledge-Skaten allerdings auf ein neues Level, wie mir Skate-Legende Philipp Carl Riedl schon vor einiger Zeit vorgeschwärmt hat. Levi macht Flip-Tricks auf eine Ledge und auch wieder runter, dass einem der Mund vor Staunen offen bleibt.

Es braucht keine Contests mehr, um berühmt zu werden

Levi, der 23-jährige Salzburger kommt gerade aus dem Kurzurlaub in Portugal zurück. Davor hat er noch an einem Contest in Breda in den Niederlanden teilgenommen. Jetzt ist er für einen eigenen Ledge-Contest in Wien. Contests machen ihm Spaß, weil es dabei so auf die Tagesverfassung ankommt, was eine ganz eigene Challenge darstellt. Um bekannt zu werden, brauche man Contests aber heutzutage nicht mehr: „Da geht man einmal viral - und Leute von irgendwoher kennen deinen Namen“, sagt Levi.

Letztens habe ihn etwa am Flughafen ein Unbekannter auf seine Tricks angesprochen, und auch heute kommt ein Skater auf uns zu, um nach Stickern zu fragen für jugendliche Skate-Fans.

Levi Löffelberger mit Skateboard

Simon Welebil

FM4 Draußen: Pros & Profiles - Sportler*innen auf Social Media

Auf Social Media aktiv zu sein ist für Sportler*innen Teil ihres Alltags geworden. Sie müssen nicht nur sportlich erfolgreich sein, sondern sich und ihre Erfolge auch verkaufen können. Unseren Timelines bringt das jede Menge Super-Content, Hochglanzbilder, Actionvideos, Inspirationen. Was aber bedeutet das für die Sportler*innen und ihre Sportart? Empfinden sie Social Media mehr als Chance oder als Belastung? Diesen und anderen Fragen spürt FM4 Draußen in der Porträtserie: „Pros & Profiles – Sportler*innen auf Social Media“ nach.

Besonders die Skateboard-Core-Szene kann sich für Levis Art zu skaten begeistern. „He can do just anything you put in front of him“, sagt etwa der amerikanische Pro Skater Dan Corrigan über Levi, nachdem sie gemeinsam skaten gewesen sind. Corrigan sagt über Levi auch, er würde auf Insta „real tricks“ posten, also Tricks, die sich andere Skater*innen für längere Videoparts aufheben würden. Für Levi ist das ein großes Lob, stimme aber so nicht ganz. Er würde nie das Maximum von dem posten, was er theoretisch machen könnte.

Es gibt immer noch Luft nach oben. Ich würde nie was posten, von dem ich denke, ich kann es nicht mehr verbessern.

Zu komplizierte Tricks funktionieren auf Insta nicht

Diese Sachen würde er sich nämlich wirklich für einen Videopart aufheben. Und zu schwierige oder komplizierte Tricks funktionieren auf Instagram gar nicht. „Wenn man irgendwas macht, das so weltfremd ist, dass keiner relaten kann, dann ist es zu viel“, meint er.

Richtig durchgestartet ist Levi dieses Jahr mit einem 9-wöchigen Trip in die USA, wo er in den Skateparks von L.A. und San Francisco anderen Pros aufgefallen ist. Wenn man gut skatet, sei es nur eine Frage der Zeit, bis dann jemand komme und einen zu Videosessions einlade, erzählt Levi. Und da er aus seinem USA-Trip das Maximum rausholen wollte, habe er nie Nein zu einer Option gesagt, obwohl sein Content sonst selten spontan entsteht.

Eines der Videos, die in diesen Sessions entstanden sind, hat dann auch den Nerv vieler US-Skater*innen getroffen, die mit dem Skatespot etwas anfangen konnten und den Clip kommentiert haben. Über eine Million Aufrufe hat der Trick erzielt und Clickbait-Headlines wie „Best Skater you’ve never heard of“ haben auch Levis Insta-Followerzahl in die Höhe schnellen lassen, auf mittlerweile über 40.000.

Diese Reichweite ist auch für Sponsoren attraktiv, die Levi jetzt erstmals auch fürs Skateboarden bezahlen. Sein Studium der Technischen Physik muss dafür im Moment ein wenig zurückstecken - und nein, er berechnet nichts an seinen Skateboardtricks. „Mal schauen, was die Zukunft so bringt, ob ich einmal davon leben kann, oder ob ich weiterstudiere.“ Für die nächsten Semester hofft Levi zumindest stark auf Möglichkeiten zum Distance-Learning. Und bis dahin wird er noch jede Menge Tricks auf Ledges machen und die auf Instagram hochladen.

Levi Löffelbergers Follow-Empfehlungen

„Shane Oneill: Er fährt einfach extrem sauber. Es schaut alles immer voll leicht aus, obwohl es nicht leicht ist. Er ist mein größtes Vorbild beim Skateboarden. Am liebsten würde ich so fahren wie er. Er macht alles so schön und so sauber – man kann halt nicht alles so gut können.“

„Jamie Foy auf Insta postet irgendwie alles. Railskaten, Ledge-Skaten, Transitions, ein Allrounder und alles schaut stylish aus. “

„Niyah Huston postet immer nur fucked-up-shit. Nur die härtesten Sachen.“

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