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Kiwi Jr.

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Der Song zum Sonntag: Kiwi Jr. - „The Extra Sees The Film“

Leben in Los Angeles, Leben on the road. Der Soundtrack zum gemütlichen Herumcruisen kommt von Kiwi Jr. aus Toronto, Ontario. Das neue Album „Chopper“ erscheint Mitte August.

Von Christoph Sepin

Im Sommer isst man gerne kühlende Früchte, grüne Kiwis zum Beispiel. Oder träumt davon, an Orten zu sein, in denen Vögel so heißen, Kiwi. Orte wie Neuseeland. Oder man hört Bands mit Kiwi im Titel. Kleines bisschen bescheidene Bands, die sich noch das Junior hinter den Namen stellen. Was ist das, ein Kiwi Jr.?

Das ist was weirdes und nicht nur deshalb ist das gut. „Wie The Monkees, wenn sie in Blade Runner mitspielen würden“, heißt es in der Biografie. „The signs along the highway read ‚LESS BAR, MORE NOIR AHEAD‘“ dann ein andermal. Oder „Ah, those late summer, Joe Strummer, Home on the Range Rover Blues“ ein anderes Mal. Geht sich aus.

Kiwi Jr. kommen nicht aus Neuseeland. Vielleicht eher aus dem Neuseeland des Nordens, dem freundlichen Kanada. Einige kennen die Band aus Toronto, bestehend aus Jeremy Gaudet, Mike Walker, Brohan Moore und Brian Murphy noch von ihrem sehr guten Wahlsong „Undecided Voters“ oder ihrer letzten Platte „Cooler Returns“. Eigentlich irgendwie eine Punkband, zumindest von der humorvollen Attitüde. Auf jeden Fall eine Gruppe, die sehr gut auf ihr Label passt: Sub Pop Records ist schließlich das zuhause von ewig vielen Superbands, von Father John Misty bis Weyes Blood.

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„The Extra Sees The Film“ heißt das neue Lied von Kiwi Jr. - und so Extra, also Statist*in zu sein, muss schon seltsam sein: da kann man sich ins Kino reinsetzen und sich selbst anschauen, zwischen all den Superstars auf der Leinwand. Aber irgendwie ist dein Job unscheinbar zu sein, im Hintergrund zu bleiben. Man ist so wichtig, dass man unwichtig sein muss. Seltsamer Gedanke, passt aber zu dem seltsamen Lied.

Das klingt fast wie Schlager, zumindest sehr eingängig und säuselig. Irgendwo zwischen Franz Ferdinand und den Strokes falls man das mit größeren Namen verorten will. „The Extra Sees The Film“ ist eine Hommage an Hollywood oder zumindest eine Beobachtung von Los Angeles. Es geht um die Skorpionjacke aus dem Film „Drive“, um das letzte NBA-Spiel von Kobe Bryant, um „Bette Davis Eyes“. Darum aus einer Crowd gezogen und ins Spotlight gestellt zu werden.

Wenn man eine Zeit lang in einer Band ist, dann schreibt man irgendwann Lieder darüber, in einer Band zu sein. So auch hier: „Yeah, we might have to cut a few half-finished new songs“, heißt es da und „there’s only twenty five more minutes until we go on“. Dann wird über das Touren geredet, über das Herumfahren, von Stadt zu Stadt, von Show zu Show. Geschichten vom Leben on the road. Und für uns ists das ein Soundtrack zum nächsten ganz, ganz entspannten Roadtrip. Der Sommer ist ja noch lang, da kann man schon noch ein paar Mal das Autofenster runterkurbeln.

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