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She-Hulk ist die Anwältin meines Vertrauens

Die neue Marvel-Serie „She–Hulk: Attorney at Law“ kombiniert Retro Charme und 90er-Jahre-Sitcom-Humor mit Empowerment.

Von Natalie Brunner

Von der ersten Sekunde an hat Jennifer Walters, gespielt von Tatiana Maslany, das Publikum fest in der grünen Hand. Sie ist Bruce Banners - also auch Hulks - Cousine. Schon der Name der Serie „She-Hulk: Attorney at Law“ erinnert an vielzitierte Retro TV-Dauerbrenner wie „Magnum P.A.“. In der ersten Szene wendet sich She-Hulk direkt an das Publikum, so wie Cybill Shepherd das in der legendären und Fernsehgeschichte-schreibenden Serie „Moonlighting“ (zu Deutsch „Das Model und der Schnüffler“) getan hat, und schon ist man wieder mitten im Fernsehzauber der Kindheit.

Jennifer ist eine aufstrebende Anwältin, die bei einem Roadtrip mit ihrem Cousin Bruce Banner aka Hulk in einen Unfall mit einem Raumschiff verwickelt wird. Jen kommt mit dem Hulk-Blut von Bruce in Berührung und beginnt zu mutieren. Ein paar Blackouts und einen Rundumschlag gegen nervige Catcaller später findet sie sich in Bruce Banners Hulk-Retreat irgendwo an der Küste Mexikos wieder und ihr Cousin versucht, sie auf ihr zukünftiges Leben als Superheldin vorzubereiten. Bruce Banner hat einen Weg gefunden, den Hulk unter Kontrolle zu halten und geht nun als Hybridwesen, als Smart Hulk, durchs Leben.

Mit seiner Ausführungen, Konzentrationsübungen, Meditationstechniken und seinem Mansplaining beißt er bei seiner Cousine allerdings auf Granit und es wird schnell klar, dass sie da als Frau bereits ein lebenslanges Training in Sachen „Zorn unter Kontrolle halten“ hinter sich hat, zum Beispiel, wenn ihr irgendwelche Männer ihr eigenes Feld der Expertise erklären.

Sehr amüsant für die Zuseher*innen ist die Trainingszeit im luxuriösen Hulk Retreat - sie ist mehr Female Empowerment für das Publikum und Denkanstoß für Hulk, als dass She- Hulk lernen müsste, wie man gekonnt Felsen wirft. Zwischen den Trainingseinheiten führen die beiden ausgedehnte und ausufernde Bargespräche. Wir lernen: Hulks vertragen Alkohol besser als wir Nicht-Mutierte und können deshalb endlos bechern. Wir erfahren dank dieser Gelage auch, ob und wann Captain America zum ersten Mal Sex hatte.

„She-Hulk“ ist wie eine Urlaub und eine Zeitreise zu den größten TV-Highlights einer Kindheit der 90er Jahre. Leichtfüßig, aber nicht oberflächlich, lehrt uns She-Hulk bereits in der ersten Folge, dass quasi jede Frau sich als Superheldin qualifiziert. She-Hulk ist witziger und gewitzter Charakter. Sie hat so viel Selbstvertrauen, Stil und Swag, dass man sich schon in der ersten Folge in sie verliebt und gar nicht erwarten kann, mit welcher Kombination aus Anwalts-Rhetorik und roher körperlicher Kraft sie exzentrische Schurkinnen zur Strecke bringen und durch ihr Privatleben tindern wird.

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