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Portrait Voodoo Jürgens

Voodoo Jürgens/Lotterlabel

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Voodoo Jürgens, P.Tah & Kinetical, Greyshadow u.v.m.

Wenn im Wienerlied ein „Nein“ ein „Nein“ ist, man mit Hip Hop den „inneren Kreis“ klein lässt, sich mit Indiepop lebendig fühlt und politische Messages mit lockerem Rap rüber bringt, dann sind das die neuesten Singles und Videos aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Ja, es war groß, berauschend, nass und gewittrig. Es war laut, bunt, voller Endorphine, mit einem Konfetti-regnenden Bilderbuch-Abend. Das war das FM4 Frequency 2022. Mit wundervollen Konzerten von Florence Arman, die im Interview vom großen Festivalsommer und Justin Bieber erzählt hat, Leftboy alias Ferdinand und natürlich eben Bilderbuch. Die Stimmung hat Christoph Sepin mit unserer Live-Sendung vom Samstag gut eingefangen.

Und Veranstalter Harry Jenner hat schon Bilanz gezogen und wagt sogar einen Blick auf das FM4 Frequency 2023.

Inzwischen tummeln sich in unseren FM4 Charts vom Samstag Pressyes mit seiner aktuellsten Single „We Are Shadows“ auf Platz 5, dahinter Oskar Haag, Adaolisa, Drahthaus, Cari Cari, Farce, Hearts Hearts. Also wieder eine hohe Österreicher-Beteiligung in unserer Hitparade. Und wenn ihr wollt, dass Wanda oder Voodoo Jürgens hoch in unsere Charts einsteigen, könnt ihr hier voten. Und das bringt uns schon zum ersten Video.

Voodoo Jürgens - „Des geht ma ned ei“

Schöne Neuigkeiten in einer gerade sehr dunklen Welt: Der gute Voodoo Jürgens, seines Zeichens G’schichteldrucker, Moritatensänger und Liedermacher, hat einen neuen Song veröffentlicht. Und ja, der kündigt ein neues Album an. Am 2. Dezember dieses Jahres erscheint „Wie die Nocht noch jung wor“ und der erste Vorgeschmack klingt - vielleicht etwas untypisch für den Wienerlied-Totengräber - nach Lambada.

Ob der gute Voodoo gemeinsam mit Produzent Herwig Zamernik alias Fuzzman und Musiker David Schweighart wirklich den brasilianischen Paartanz auf das Studioparkett gelegt hat, bleibt wohl ein Geheimnis. Aber dort wurde zumindest mit dem musikalischen Thema des Songs gespielt, bis die rhythmische Basslinie diesen tanzbaren Groove beigesteuert hat. Aber keine Sorge, die Voodoo Jürgens-typische dunkle Alltags-G’schicht, die wird immer noch über Trompeten und glitzernde Gitarren erzählt. Diesmal von einem Typen, der ein „Nein“ von seinem Gegenüber nicht akzeptieren kann.

Kinetical & P.tah - „Down“

Sie sind ein super Gespann, der Wiener Rapper P.tah und der Linzer Rapper Kinetical. Zusammen produzieren sie schon seit 2018 Tracks, die nicht nur gute Flows haben, sondern auch Tiefgang. Inspiriert von UK-Grime mischen sie diesen mit deutschen und englischen Texten, immer on point und oft düster. Die neue EP „ACTUATE“ wird am 7. Oktober via Duzz Down San Records veröffentlicht.

Die erste Single „Down“ erhält die melodischen und gleichzeitig düsteren Beats von Kenny Katana. Auch wenn der Track sehr reduziert ist, hat er eine dichte Atmosphäre. Inhaltlich geht es den beiden Rappern darum, den „inneren Zirkel“ klein zu halten. Die Menschen, denen man sich wirklich öffnet, auch wenn man mal down ist, sollte man sich gut aussuchen. Es geht deshalb auch um Vertrauen und Solidarität. Darüber hinaus thematisieren die Beiden die generationsübergreifende Handyabhängigkeit und plädieren für einen Schutz vor dem digitalen Konsum.

Greyshadow - „Alive“

Dem Musiker und Songschreiber Gregor Wessely alias Greyshadow ging es schon immer darum, der Einsamkeit und Entfremdung zu entfliehen. Musik ist da wohl das erste Mittel seiner Wahl. Zu funkigen Gitarren und schönen Beats fühlt man sich dann so richtig lebendig. „Alive“, die neue Single, lässt uns in das Sommergefühl der Leichtigkeit eintauchen. Bewegung und Veränderung sind auch Bestandteil des sich lebendig Fühlens. Auch wenn der innere Widerstand hoch ist. Träumen ist hier nicht nur erlaubt, sondern gar erwünscht. So kann man sich vielleicht auch die Kraft für anstehende Veränderungen holen. „Alive“ fügt sich in solch eine Playlist auf alle Fälle perfekt ein.

Philiam Shakesbeat x Osive - „Hawis im Hervis“

Es klingt hier alles schon ein bisschen Lo-Fi. Und dann wieder doch nicht. Sie lieben es, mit Phrasen, musikalischen Genres und Klischees zu spielen und kreieren dabei einen ganz eigenen Style. Philiam Shakesbeat und Produzent Osive paaren ihre locker-lässige Attitüde mit politischen Messages. Denn Glück kann auch ohne Leistungsdruck und Kapital möglich sein. Das wissen nicht nur die Zen-Buddhisten, sondern eben auch die freshen Hip Hopper. So wird nicht in Paris, sondern in Wien ohne Champagner mit den „Hawis im Hervis“ ein ganz normaler Abend gefeiert. Ich finde das auch wirklich „okay, cool“...

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Die 70er feiern, mit akustischen Gitarren, psychedelischen Melodien und Blumen in den Haaren. Die Linzer Band Holm schenkt uns mit „Divin“ eine charmante Zeitreise.
  • Mit Synthies und einem bisschen Funk, einer Prise Soul und Pop machen NYAM eine tanzbare Melange für die lauen Cocktail-Abende des Spätsommers. Also, it’s „Up 2 U“, das zu feiern und zu tanzen.
  • Hm, mit der Band KessKess ist nicht gut „Tarantino“-Filme schauen. Selbst wenn man verliebt ist, in den sleazy Rock’n’Roll. Da muss man dann die Yoga-Matte zusammenrollen und Billigwein trinken gehen, um wieder ein bisschen Rebellion zu üben beim Übernachten vor der Raika-Filiale.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Der Wiener Produzent carpjony verbindet die 00er Metal-Indie-Fusion (Linkin Park hätten eine Freude) mit Cloud-Rap-Feeling. Ob „Okayy“ wirklich mehr Potential hat als 15 Sekunden Tik Tok-Präsentation wird sich weisen. Für alle, denen das Herz gebrochen wurde, die können hier mal den Kopf bangen.
  • Mike Tanzos hat wieder einmal einen kraftvolles Indiepoplied geschrieben. „Mood Swings“ ist ein stimmungsvoller Song, der auch auf großer Bühne perfekt funktioniert. Erinnerungen an Suede und Pulp werden da wach.
  • Auch wenn die Künstlerin Olga ihren Namen zu oleg ändern hat müssen, tut das ihrer elektronischen Popmusik keinen Abbruch. Die neue Single „Reveal“ ist eine kleine Offenbarung. Ein musikalischer und stimmlicher Schatz.
  • Wieder einmal Gänsehaut, wenn Violetta Parisini über „Tatjana“ singt, begleitet von Streichern und Klavier.
  • Klassischen Indie-Rock bieten Candy Beat Camp in EP-Format. „Previsiting Spring“ ist ein spätsommerlicher Vorbote auf noch mehr Indie-Hymnen. In der Zwischenzeit kann man sich über das Fern- oder Heimweh mit „Homesick“ hinwegtrösten.
  • Nachgereicht wird hier die neue Single von Ro Bergman. Eine schöne Zukunft ist dem Wahl-Tiroler Musiker mit einem tanzbaren Hit wie „Future“ zu wünschen. Super Song mit super Drive.
  • Letzten Donnerstag im FM4 Soundpark war YUGO in einem FM4 Frequency-Interview zu hören, der Voodoo Jürgens hat sich aus dem Urlaub vom Strand gemeldet, Bernhard Fleischmann hat sein neues Album „Music for Shared Rooms“ vorgestellt und ROIA haben in ihr neues Album schon reinhören lassen.
  • Und in der FM4 Soundparknacht am Sonntag war bei Clemens Fantur Produzent B.Visible zu hören, Wandl hat uns durch sein Album hören lassen und die Konzerte von AZE und Salute beim Wiener Popfest haben die Live-Stimmung geliefert.

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