„Lost in Play“ ist ein interaktiver Cartoon, wholesome und witzig

Wir machen uns auf in ein übersinnliches, surreales, aber auch freundliches und gemütliches Abenteuer. Es geht vom eigenen Kinderzimmer in einen Zauberwald, hoch in die Lüfte und tief ins Meer. „Lost in Play“ ist ein interaktiver Cartoon, wo die alltägliche Wirklichkeit mit Fantasy verschmilzt.

Von Robert Glashüttner

In diesem Abenteuer erlebt ein junges Geschwisterpaar viele unverhoffte Geschichten. Alles beginnt damit, dass der Bruder schon wieder mal nicht aus dem Bett kommt. Also müssen uns wir als clevere Schwester etwas überlegen. Wie in Adventure-Games üblich, sehen wir uns dabei die Umgebung genau an, sammeln Gegenstände ein und kombinieren sie in sinnvoller und manchmal auch kurioser Art und Weise.

„Lost in Play“ besticht von der ersten Minute an mit fantastischem Cartoon-Artwork, flüssigen Bewegungen und einem kongenialen Sounddesign. Alles hier ist ein interaktiver Animationsfilm ohne jegliche Einschränkungen, dafür mit jeder Menge Ideen. Der Stil und auch der Inhalt erinnern etwa an das grandiose „Gravity Falls“.

Real bis magisch

Der Alltag der Geschwister vermengt sich, gemäß des Grundkonzepts des magischen Realismus mit ihren Einfällen und ihrer Fantasie. Mit ein paar Schritten laufen die beiden vom Garten der Eltern in einen schummrigen Zauberwald, wo plötzlich ulkige Frösche mit Spitzhüten einen Elchbären ablenken müssen, damit wir mit einem Gnom eine Partie seines Lieblingsspieles absolvieren können.

Diese Minispiele tauchen immer wieder auf, und sie sind, so wie die anderen Rätsel im Spiel, äußerst einfallsreich und vielseitig. Es gibt Farbenrätsel, Logikpuzzles und diverse taktische Brettspiele, die aber immer Miniaturen sind. Dadurch bleibt die jeweilige Herausforderung übersichtlich und wird nicht mühsam. Darüber hinaus werden die Minigames witzig präsentiert, und so spielen wir mal mit Enten, dann mit Muscheln, und ein anderes Mal wieder mit bunten Kugeln.

Bleibt man trotz der intuitiven und mit ein bisschen Knobeln gut lösbaren Rätsel und Spiele im Spiel dennoch mal irgendwo länger hängen, hilft ein behutsames Hinweissystem im Bedarfsfall gerne weiter.

„Lost in Play“, entwickelt von einem kleinen Studio in Tel Aviv, ist äußerst charmant, kurzweilig, amüsant und spielerisch genau am Punkt. Es ist für Kinder und Familien ebenso geeignet, wie für jede und jeden, die und der coole, schlaue Cartoons und natürlich übersinnliche, aufregende aber gleichzeitig stets freundliche Abenteuer schätzt.