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AARØN

AARØN

fm4 soundpark weekly

Neues von AARØN, Dorian Concept, Miss BunPun u.v.m.

„Inspiriert von Franz Kafka, motherfucker“: Herzlich willkommen in der österreichischen Musikwoche.

Von Lisa Schneider

Timothy Chalamet war da (rückenfrei!). Harry Styles war da (ohne jemanden anzuspucken!). Und dann war da ebenfalls bei den Filmfestspielen in Venedig ein österreichischer Regisseur (David Wagner), der für sein Spielfilmdebüt „Eismayer“ mit dem Preis für den besten Spielfilm in der Settimana Internazionale della critica ausgezeichnet worden ist. Das soll hier nicht nur wegen Atemberaubung durch oben genannte Stars stehen, sondern vor allem, weil die Wiener Musikerin LYLIT den Soundtrack für besagten Gewinner-Film geschrieben hat. Gratulation!

Gratulation geht an dieser Stelle auch raus an FARCE: Sie hat am vergangenen Wochenende beim Waves Vienna Festival 2022 den heurigen XA Export Award entgegengenommen. Der wird jedes Jahr, ausgesucht von einer Fachjury, an einen heimischen Newcomer-Act vergeben und beinhaltet neben Preisgeld auch Tour-Support im Ausland. Was war das aber auch für ein fantastischer Auftritt von FARCE am ersten Festivalabend im WUK Foyer, mit eh wie immer dem richtigen Gespür für großen Pop und sanften Rave (und die beste Auswahl an Coversongs, seit es eine Auswahl für Coversongs gibt).

Farce @Waves Vienna Festival 2022

Klaus Zwinger

Sonstige Waves-Anmerkungen: Oskar Haag und doppelfinger haben sich ein zeitgleiches, liebevolles Duell im „Wer bespielt die Bühne in reiner Gitarrenbegleitung besser“ geliefert. Das Publikum war voll mit Fans, Menschen aus dem Musikbusiness, aber auch mit Teilen der österreichischen Musikwelt wie ANGER, Flirtmachine, RAHEL oder Clara Luzia, weil gegenseitige Unterstützung das Allerbeste ist. Und: für die neue Musiklieblingsliste spätestens nach dem letzten Wochenende abgespeichert sind Laundromat Chicks, Love A.M. und W1ZE.

Laundromat Chicks @Waves Vienna Festival 2022

Nico Hafner

Mehr neue Musikvideos:

AARØN - „Manisch“

Vielleicht sehen wir ihn ja nächstes Jahr am Waves Vienna Festival auf der Bühne: Der Wiener Musiker AARØN hat letzten Freitag seine erste Single „Manisch“ veröffentlicht. Macht man die Augen zu und denkt gar nicht lange nach, ist es ganz logisch, dass Wandl dieses Ding produziert hat. Auch der ist ja gut zuhause im schläfrig schönen R’n’B, der wenig mit Distortion, aber wenn, dann mit elegant verzerrten Gitarren zu tun hat. „Jimi Hendrix trifft auf Brent Faiyaz“ steht da in einem ersten Pressetext, wann soll man hochstapeln, wenn nicht beim ersten Release. AARØNs erste EP mit dem sehr guten Titel „Liebe Lügen“ erscheint am 28. Oktober.

Dorian Concept „Let It All Go“

„Such a great track, different yet similar to his past stuff. Hope it’s a lead up to a next album“ schreibt ein Reddit-Benutzer unters Video zur neuen Single „Let It All Go“ von Dorian Concept. Genug gehofft: Am 28. Oktober erscheint das neue Album mit dem Titel „What We Do For Others“ auf Brainfeeder. Und das wird wohl klanglich in eine ähnliche Richtung gehen wie die spätsommerlich-leichte Single, das ist Klangteppichverweben auf Höchstniveau, freie Komposition auf allen Arten von Tasteninstrumenten, das ist sogar ein bisschen organischer Bandsound.

Miss BunPun - „One In A Million“

„One In A Million“ ist eine gern in der Popmusik der 90er-Jahre verwendete Textzeile. Dass Musikerin und Produzentin Miss BunPun sich die jetzt borgt, ist gar nicht so weit hergeholt: Ihr Rap-Auftritt hat immer etwas erfrischend oldschool-haftes, gerade weil er am nach Wolken benannten Trend vorbeispaziert. Richtig Spaß macht Miss BunPun live, weil sie auch ohne umgeschnallten Batterierucksack immer die Energie für eine ganze Woche mitbringt. Etwa so:

Das war ein Teaser, jetzt ist auch das offizielle Video zum Song „One In A Million“ da. Für alle, die endlich mal wieder daheim vorm Bildschirm eine Tanzchoreographie auswendig lernen möchten. Für alle anderen natürlich auch.

Oberst & Buchner - „Freie Sicht feat. Acud“

Es ist noch nicht ganz Grusel-Geisterzeit, wer sich trotzdem schon ein bisschen den Kopf zerbrechen möchte über Handlungsstränge, Bösewichte oder die Frage, wieso weiß abgedeckte Möbel nie etwas Gutes bedeuten können, schaut sich das neue Video von Oberst & Buchner zur Single „Freie Sicht“ an. „Siehst du mich“ flüster-singt Acud (ebenfalls Produzent, aus Berlin), als hätte er deine beklemmenden Träume erraten, dabei ist das alles nur eine erste Assoziation. „Freie Sicht“ ist vor allem eine schnörkellos schöne Tanzaufforderung. Und derer gibt’s bald mehr: Am 16. September erscheint das neue Album „Marble Arch“.

Combat Beach - „Best I Ever Had“

Einmal noch Spätsommerweh: Da hat schon wieder jemand heimlich geraucht, vielleicht sogar das grüne Zeug, die leeren Flaschen bezeugen die Party. Dabei war’s ja schön! „Best I Ever Had“ heißt das neue Lied von Combat Beach und würde sich gerne in OC, California abspielen, wäre dort nicht alles aus Plastik und diese Musik hier sehr handfest, fuzzy und fast immer ernst gemeint. Singalong-Lofi-Pop braucht keinen exzellenten Stimmeinsatz, es geht ums Gefühl.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Auch so ein österreichischer Newcomer, der am Waves Vienna Festival auf der Bühne gestanden ist: Rapper Nosi hat perfect in time sein Album „Dreamworks“ rausgebracht.
  • Selbes wie oben, nur heißt die Rapperin Kitana und ihr Debütalbum kommt am 21. Oktober raus. Dafür gibt’s jetzt eine Vorab-Single, sie heißt „Humble“. Beste Zeile hier: „Inspiriert von Franz Kafka, motherfucker!“
  • Die Band The Velvet Swing veröffentlicht nicht nur gern Coverversionen des immer guten The Brian Jonestown Massacre, sie schreibt natürlich auch eigene Lieder. Das neueste heißt „For Good“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Irgendwo in dieser Stadt findet was Geheimes statt“: RAHEL weiß wie immer ein bisschen mehr als wir, auch deshalb hat sie einen kleinen, neuen, klugen Popsong geschrieben. Das Video kommt nächste Woche.
  • KARMIC haben vergangenen Freitag ihr Album „Disco Submarine“ veröffentlicht - und haben Andreas Gstettner-Brugger alles darüber im Donnerstagssoundpark verraten.
  • Ihr denkt, euer Kalender sei voll? Wenn Marco Kleebauer aktuell nicht mit einer österreichischen Band (say any name) im Studio ist oder mit Sharktank auf der Bühne steht, hat er auch noch gemeinsam Zeit, sich mit Harfinistin Miriam Adefris zusammenzusetzen und zu schauen, was rauskommt, wenn sie die Saiten und er die Drums schlägt. Das Projekt heißt schön kryptisch Wetter etc und die erste „Single“, wenn man so möchte, „Gebrochen“.
  • Nachtmenschen! Lawrenco hat noch ein Lied für euch. Strobo, Disko, bissi traurig: „Durch die Nacht“. Und das kommende, erste Album passt da natürlich dazu, es heißt „Mondlicht“ und erscheint am 7. Oktober.
  • Wenn irgendwo groß „Herbstsoundtrack“ draufsteht, dann bei der Musik von Good Wilson. Weil aktuell kein The War On Drugs-Release ansteht, ist das alles noch ein bisschen tröstender: „Will It Ever Stop“.
  • „Ich schmeck viel zu viel Melancholie, doch lieb’s irgendwie“ - isi wünscht sich auf ein Dach über der Stadt.
  • Gemächlicher Sundayblues: Spilif und Rudi Montaire mit „roter faden“.
  • Am Donnerstagabend im Soundpark bei Andreas Gstettner-Brugger waren KARMIC mit neuem Album zum Interview zu Gast, außerdem hatten wir einen kleinen Waves Vienna Festival-Schwerpunkt mit Interviews und Songs von Acts wie Bipolar Feminin, Wallners, Oskar Haag u.v.m.
  • In der Soundparknacht am Sonntag mit Stefan Trischler gab es neben neuen Releases von Dorian Concept oder Demuja vor allem auch noch einmal alle unsere FM4 x NPR Livesessions (von Bilderbuch, DIVES, My Ugly Clementine und Sharktank) zu hören.

Aktuell: