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Marcus Mumford

Universal

Marcus Mumford begeistert mit einem Soloalbum

Marcus Mumford von Mumford And Sons hat nun endlich sein Soloalbum veröffentlicht. „(self-titled)“ ist ein Songwriteralbum mit den bisher persönlichsten Songs des Briten. Marcus hat auch Gäste auf seinem Album wie die US-Musikerinnen Clairo und auch Phoebe Bridgers.

Von Eva Umbauer

Marcus Mumford beginnt sein erstes Soloalbum mit dem berührenden, aber auch durchaus verstörenden „Cannibal“, einem Song, in dem er den sexuellen Missbrauch, den er als Kind einmal kurz erlebte, aufarbeitet. Gleich beim nächsten Song, „Grace“, geht es darum, wie Marcus erst vor kurzem seiner Mutter davon erzählt hat. Seine Eltern leiten eine Kirchengemeinde in England, aber der Missbrauch fand nicht in der Kirche statt, was Marcus Mumford wichtig ist zu betonen. Im Song „Prior Warning“, geht es dann darum, dass Marcus auch einmal zu viel zum Alkohol gegriffen hat, und um Psychopharmaka in „Better Off High“.

Bei „(self-titled)“ handelt es sich um ein kathartisches Album. Marcus Mumford befreit sich mit diesen Songs von allerlei seelischen Konflikten, die ihn bisher belastet haben. Es sei auch ein narzisstisches Album, wie Mumford sagt, weil es so viel dabei um ihn selbst gehe. Aber er schreibe eben am besten, wenn er über sich schreibt, während große Musiker wie Bob Dylan oder Bono von U2 so gut über andere Menschen schreiben können.

Dieses Soloalbum von Marcus Mumford beginnt also ziemlich heavy, wird aber - je weiter es fortschreitet - immer heller und positiver. „It’s an album about healing“, sagt Marcus Mumford. Die US-Musikerin Brandi Carlile hat ihm dabei geholfen, beim Album und beim Heilen - sie singt bei „How“ mit Marcus. Außerdem sind drei weitere Künstlerinnen aus den Staaten mit dabei: Monica Martin bei „Go In Light“ sowie Clairo bei „Dangerous Game“ und die höchst produktive Phoebe Bridgers bei „Stonecatcher“.

„Only Child“ erinnert an eine Ballade à la Paul McCartney, „Prior Warning“ hat Streicherarrangements, „Better Off High“ ist experimentell mit seinem Beat und der Verzerrung, „Better Angels“ hat tolle Synths, „Stonecatcher“ ist sanfter Folk, und die Produktion vom US-Musiker Blake Mills ist durchgehend exquisit. In einem Interview mit dem britischen Musikmagazin NME sagte Marcus Mumford, dass ihn dieses Soloalbum gerettet hat, auch nach den Turbulenzen mit dem Abgang von Winston Marshall bei Mumford And Sons, seiner Band, die Marcus Mumford zu einem der erfolgreichsten britischen Musiker der Gegenwart gemacht hat und zu der er auch in absehbarer Zeit wieder zurückkehren wird.

Graues Cover mit dem Text "Self-Titled"

Marcus Mumford

„(self-titled)“ von Marcus Mumford ist bei Island/Universal erschienen. Mehr dazu von Eva Umbauer.

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