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Screenshot aus virtueller Ausstellung "Queer Engineers"

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Ein virtuelles Museum würdigt „Queer Engineers“

Das Klischee des typischen Programmierers war lange ein nerdy, weißer hetero Cis-Mann. Die Branchen rund um Elektronik, Informatik und Ingenieurswesen waren aber schon lange diverser als es auf den ersten Blick scheint. Diese „Queer Engineers“ will Mark Adams von der FH Technikum sichtbar machen und hat deswegen ein virtuelles Museum eröffnet und kuratiert.

Von Diana Köhler

Alle Gesetze der Physik missachtend, schwebt das Queer-Engineers Museum über einem riesigen Urwald im virtuellen Himmel. In der Mitte des Gebäudes steht ein blühender Kirschbaum und reicht bis an die Decke, eine Kuppel aus Glas. Mit unserem Avatar werden wir nach dem Laden der Seite in den Empfangsraum gebeamt. Dort schauen wir in die Gesichter der sechs „Queer-Engineers“ die hier vorgestellt werden. Ein bisschen scheinen sie zu lachen, weil in dieser virtuellen Welt die Regeln der Physik und Logik auf denen ihre Arbeit basiert, fast komplett ignoriert werden.

Gehostet wird das „Queer Engineers“-Museum von der Plattform spatial.io. Besucht werden kann das Museum hier.

Aber das macht ja gerade auch den Spaß an virtuellen Welten aus, findet Mark Adams, der Kurator des Museums. Er selbst hatte bis zu seinem Museum absolut keine Ahnung von Programmieren oder virtuellen Welten. Am FH-Technikum unterrichtet Mark seit 25 Jahren Englisch und ist auch Ansprechpartner für die LGBTQI+ Community an der FH. Für sein Projekt musste er sich alle Fähigkeiten von Grund auf selbst beibringen und hat sich mithilfe von Youtube und Google-Recherchen in Virtual Reality hineingenerdet.

Screenshot aus virtueller Ausstellung "Queer Engineers"

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Wo sind die Rolemodels?

Die Idee für ein virtuelles Museum mit queeren Rolemodels kam ihm bei der Gründung des gleichnamigen Netzwerks am FH-Technikum. Die „Queer Engineers“-Plattform soll für alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender und queeren Studierenden und Mitarbeiter*innen ein Raum für Austausch sein.

Gerade im Bereich Technik und IT fehle es an Rolemodels, findet Mark Adams. Das Museum soll zeigen, dass dieser Bereich schon lange queerer war, als viele denken. Im Queer-Engineers-Museum finden wir historische Persönlichkeiten wie Mathematiker und Kryptoanalytiker Alan Turing. Nachdem er zuerst während des zweiten Weltkriegs verschlüsselte, deutsche Funksprüche entziffert hatte, wurde er danach wegen seiner Homosexualität vor Gericht verurteilt.

Aber auch zeitgenössische queere Persönlichkeiten haben ihren Ausstellungsraum im virtuellen Museum: Zum Beispiel Audrey Tang, Digitalisierungsministerin und renommierte Softwareentwickler*in aus Taiwan. Tang definiert sich als post-gender bzw. nicht-binär. Daneben erfahren die Besucher*innen über das Leben und Wirken der transgender IT-Spezialistin Mary-Ann Horton. Sie ist Pionierin des modernen Internets.

Screenshot aus virtueller Ausstellung "Queer Engineers"

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Future-Generation

Ein Raum im Museum ist aber noch leer. Über dem Eingang steht: „Queer Engineers of the Future“. Mark Adams will hier die (Outing-)Geschichten und Erlebnisse der Queeren Studierenden des FH-Technikums erzählen. Das soll Mut machen und zeigen: Das Klischee des nerdy-straight-white-Dudes in der Technik hat ausgedient.

Queer Engineers im Spielekammerl

Wer mehr über das Queer-Engineers Musuem erfahren möchte schaut am besten bei der Spielekammerlshow rein. Dort ist Mark Adams am Donnerstag, den 6.10.2022, zu Gast. Außerdem spielen wir das neu erschienene „Ooblets“ und andere Indie-Spiele.

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