Junge Filmkultur und Meme-Kompetenz beim Youki in Wels

Von 11. bis 15. Oktober ist es endlich wieder so weit: Das internationale Jugend-Medien-Festival Youki findet in Wels statt. Es ist der Ort für junges Filmschaffen. Den internationalen Wettbewerb des Youki gibt es auch online anzuschauen.

Von Maria Motter

Das fantastische internationale Jugend-Medien-Festival Youki ist endlich wieder live in Wels zu besuchen. Am Youki kann man Freund*innen treffen und sich über Filme und das Filmemachen austauschen. Man kann im Kinosaal Computerspiele spielen, feiern in der Nightline und beim Karaoke. Vor allem kann man gemeinsam Filme schauen: Der Kinoeintritt beim Youki ist für alle unter 18 Jahren gratis.

Alle Filme im internationalen Wettbewerb kommen von 13- bis 27-Jährigen, die in 31 verschiedenen Ländern leben. Die 79 Wettbewerbsfilme sind in zehn Programmblöcke gefasst, und sehen kann man sie im Programmkino Wels sowie auch online. Darunter ist zum Beispiel „The Dream on the Griptape“ von Lise Pautonnier, die in Paris 2D-Animationen erschafft und eine Geschichte über zwei Skaterinnen mit einem schockierenden Ende erzählt.

Jeder der Wettbewerbsfilme ist maximal 20 Minuten lang, einige Geschichten spielen sich innerhalb von Sekunden ab. Es sind Spielfilme, Dokus, Musikvideos und Animationsfilme - mit herzlichen Kindheitserzählungen wie Emilia Herbsts „An Invisible Apprentice“, Geschichten von Überraschungen im Alltag wie in „Pizza D’Amour“ von Elsa van Damke und mit Freundschaftsabenteuern, auch in Form einer Satire wie „The Cabbage Statue“ von Megan Lim En.

Meme-Kultur und Medienkompetenz

Mit einem Bild kann alles beginnen: Das Youki bietet 26 Workshops an und Anahita Neghabat macht einen davon über Meme-Kultur. Die Sozialanthropologin lehrt an der Uni Wien, mit ihren Memes auf insta @ibiza_austrian_memes kommentiert sie politisches Geschehen. Wie gut Memes sich eignen, „um über politische Entwicklungen und bedrückende Diskriminierungserfahrungen Wissen zu vermitteln, diese zu verarbeiten, zu reflektieren und zu kritisieren“, wird Anahita Neghabat am Youki erzählen.

„Survive“ ist der Titel des Rahmenprogramms des Festivals. „Es ist wirklich Zeit, einer in Krisenstimmung aufgewachsenen Generation die notwendige Bühne zu bieten, zuzuhören und gemeinsam handlungsfähig zu werden“, sagt Philipp Feichtinger, der das Youki mit Anna Rieder leitet. Im Festivalzentrum im Medien Kultur Haus in Wels findet sich die Youki-Redaktion, in die man sich einklinken kann. Das Youki zeigt auch die herzzerreißende Doku „The Earth Is Blue as an Orange“, mit der die ukrainische Filmemacherin Iryna Tsilykeine Familie im umkämpften Gebiet Donbass porträtiert.

Pinocchio-Eis und Verliebtsein

Die Künstlerin Lisa Ehrentraut und der Autor Leonhard Hieronymi kommen für eine Lesung nach Wels: Die Comiczeichnerin kennt sich mit dem Zustand des Verliebtseins gut aus, der Autor Hieronymi ist Experte für Pinocchio-Eisbecher in Deutschland. Monatelang hat er mit einem guten Freund Ausflüge unternommen, um an möglichst vielen Orten Pinocchio-Eis zu essen. „Mostro“ ist das Buch dazu, zuvor war Hieronymi schon auf vielen Friedhöfen Europas unterwegs.

„Hollywood“ und „Tauchen“ eröffnen das Youki

Eröffnen wird das Youki mit zwei sehr tollen Kurzfilmen junger österreichischer Regisseur*innen. In „Hollywood“ von Leni Gruber und Alex Reinberg spielt Marlene Hauser eine Studentin, die zwar bei Feuerwehrübungen mitspielt, aber das Schauspiel als Beruf ausüben will. In „Tauchen“ von Dominik Galleya Tendl und Clemens Niel findet sich das Publikum im Alltag eines Zwölfjährigen wieder. Die „Magical Wholesomeness Super Selection“ ist noch ein Tipp für alle, die magische Momente sehr mögen.

Youki

International Youth Media Festival
Von 11. bis 15. Oktober 2022 in Wels

Festivalzentrum ist das Kultur Medien Haus und der internationale Wettbewerb ist im Programmkino Wels sowie online auf dorftv, okto und dem Kino VOD Klub zu sehen.