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Offizielles Sujet (Collage) zu "25 Jahre Fallout"

Bethesda Softworks

Fifties meets Sci-Fi: 25 Jahre Postapokalypse in „Fallout“

Circa hundert Jahre nach einem vernichtenden Atomkrieg wagt sich die Menschheit zum ersten Mal wieder an die Erdoberfläche. Das Computerrollenspiel „Fallout“ hat Geschichte geschrieben und bis heute eine treue Fanbasis - obwohl sich das spielerische Wesen der Serie in den letzten 25 Jahren stark gewandelt hat.

Von Robert Glashüttner

Schon mehrmals in der jüngeren Menschheitsgeschichte ist die Gefahr eines atomaren Krieges zwischen Weltmächten sehr groß gewesen. Die Hoffnung von uns allen ist natürlich, dass ein Atomkrieg für immer dort bleibt, wo er hingehört, und zwar in fiktive Geschichten von Filmen, Romanen und Games. Darin werden ja immer wieder gerne postapokalyptische Settings verwendet, die meistens ein düster-verwüstetes Bild von Erde und Menschheit zeichnen.

Im Fall von Computerspielen ist der klingende Name in diesem Genre ganz eindeutig "Fallout". Genau heute vor 25 Jahren, am 10. Oktober 1997, ist der erste Teil der Serie erschienen. Man spielt dabei einen jungen Menschen, der aus jenem Bunker flieht, in dem er oder sie das ganze bisherige Leben verbracht hat – tief unter der Erde, geschützt vor radioaktiven Strahlen.

Der Fallout nach dem Wasteland

Schon das originale „Fallout“ war eigentlich eine Fortsetzung – und zwar vom 1988 erschienenen "Wasteland". Da wie dort starten wir als Spieler*in viele Jahre nach einem verheerenden Atomkrieg ins düstere Abenteuer. Wir vergeben an unsere Figur Charakterpunkte und werden zum ersten Mal aus dem Schutzbunker ins Freie geschickt. Wir sehen die vom Atomkrieg zerrüttete Welt aus einer Perspektive von schräg oben - ähnlich wie beim ein Jahr davor erschienenen „Diablo“ -, durchstreifen die Umgebung nach Geheimnissen und treten in rundenbasierten Kämpfen gegen diverse Monster an.

Auch der zuständige Gamesverlag Bethesda feiert 25 Jahre „Fallout“.

Das erste „Fallout“ ist bis heute spannend und stimmungsvoll. Es ist ein Spiel, bei dem die Landschaft aufmerksam erkundet und erforscht werden möchte, ohne dass einem zu viele Handlungsabläufe vorgegeben oder erleichtert werden. Sperrig oder mühselig ist das Game nicht, sondern spielerisch und auch audiovisuell erstaunlich gut gealtert.

Szene aus "Fallout"

Bethesda Softworks

Das originale „Fallout“ aus 1997, hier allerdings in einer später realisierten, hochauflösenden Version.

Vom klassischen Rollenspiel zum Teilzeit-Shooter

Schon ein Jahr später kam der zweite Teil, und danach ging die Serie eine kurze Zeitlang seltsame Wege. Es erschienen zwei Spin-offs-Games, wo der Vibe kurzfristig vom stilsicheren Atompunk-Grusel zu einer prolligen „Mad Max“-Kopie wechselte („Fallout: Brotherhood of Steel“, 2004). Erst mit „Fallout 3“ (2008), als die Serie zum ersten Mal in der Egoperspektive und bei Echtzeitkämpfen ankam, gelang ein positiver Neustart. Doch auch dieser war umstritten und verärgerte viele Fans der ersten beiden Teile. Denn mit der neuen Perspektive wurde das ehemals klassische Rollenspiel zum Teilzeit-Shooter.

„Fallout“ ist unter anderem wegen des kuriosen, retrofuturistischen 1950er-Jahre-Looks und seiner Popkultur-Artefakte beliebt. Da gibt es den Vault Boy, eine fiktive Marketingfigur mit seiner Thumbs-up-Geste, die aussieht wie eine Figur aus „Monopoly“. Dann haben wir Pip-Boy, quasi eine riesige Smartwatch mit integriertem Geigerzähler am linken Unterarm, die uns alle möglichen Infos zu unserer Umgebung anzeigt. Und natürlich gibt es das legendäre Nuka-Cola.

Die Faszination von verlassenen, runtergerockten Orten ist ja schon in unserer physischen Welt groß. Im postapokalyptischen „Fallout“ ist sie eine der wichtigsten Zutaten und quasi die DNA der Serie: Verrostete Achterbahnen, aufgebrochene Straßen und halb verfallene Gebäude sorgen für stundenlangen virtuellen Nukleartourismus. An diesen Orten trifft man auf verstrahlte Menschen, die zu Monstern geworden sind, ebenso wie auf gefährliche, mutierte Tiere.

Mutiertes Monster aus "Fallout 4"

Bethesda Softworks

Szene aus „Fallout 4“ (2015)

Up and coming

„Fallout 76“, der letzte Teil der Serie, hat sich seit seinem durchwachsenen Start 2018 zwar verbessert, ist aber weiterhin zu keinem Fan-Favorite geworden. Macht nichts, denn „Fallout 5“ wird irgendwann definitiv erscheinen, das wurde bereits angekündigt (wenngleich es wohl noch eine Weile dauern wird).

Schon früher am Start sein wird eine TV-Serienadaption für Amazon Prime. Und bereits jetzt spielen kann man neben den regulären Games der Serie etwa auch Kuriositäten wie den „Fallout“-Computerspielflipper (2016) für Pinball FX2 und FX3.

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