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Das Publikum bei der Punktevergabe © Caro Neuwirth.jpg

Caro Neuwirth

Slam22

Kampf der Poet:innen im Burgtheater

Gestern Abend gingen die 26. deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften „Slam22“ fulminant zu Ende. Abschluss und Höhepunkt des viertägigen Wettbewerbs, der erstmals in Österreich stattfand, war das Einzelfinale im ausverkauften Wiener Burgtheater mit Florian Wintels als Gewinner.

von Xaver Stockinger

Seit Mittwoch haben beim Slam22 in Wien 150 Poetinnen und Poeten aus sieben europäischen Ländern ihre Texte präsentiert, sowohl im Einzel- als auch im Teambewerb. Auf verschiedenen Wiener Bühnen fanden Vorrunden und Halbfinale statt, in denen über das Weiterkommen entschieden wurde.

Nachdem bereits am Freitag im Wiener Volkstheater das Finale des Teamwettbewerbs über die Bühne gegangen war, fand am gestrigen letzten Turnierabend das Einzelfinale im restlos gefüllten Burgtheater statt. Dieses stand unter dem besonderen Ehrenschutz von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, der per Videobotschaft eine Eröffnungsrede hielt. Moderiert wurde der Abend von den beiden lokalen Poetry-Slam-Größen Yasmo und Henrik Szanto.

Gewinner Flori Wintels

Caro Neuwirth

Sieger Florian Wintels in Aktion

Die Teilnehmenden hatten wie schon im bisherigen Turnierverlauf genau sechs Minuten Zeit, einen eigens verfassten Text dem Publikum zu präsentieren. War die Zeit vorbei, wurde das Mikrofon abgedreht. Eine zufällig ausgewählte Publikumsjury aus elf Personen bewertete anschließend mit Punktetafeln die Performance.

Florian Wintels ist neuer Poetry-Slam-Champion

Für das große Einzelfinale im Burgtheater haben sich acht junge Poetinnen und Poeten qualifiziert. Verdienter Sieger war Florian Wintels aus Bremen. Er überzeugte das Publikum in der finalen Stich-Runde mit einem virtuos vorgetragenen, autobiografischen Text über Leben und Leiden als junger Dichter. Ein Video des Einzelfinales im Burgtheater gibt es hier:

Als Gewinner des Teamfinales im Volkstheater ging bereits am Freitag das deutsche Duo Wortwin & Slamson hervor. Sie haben sich gegen sieben weitere Finalteams durchgesetzt, darunter auch das österreichische Duo Merhaba Oida! mit Elif Duygu und Mike Hornyik. Hier geht’s zum Video des Teamfinales:

Poetry Slam seit 2016 immaterielles Kulturerbe

Seit 1997 werden die deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften jährlich in einer anderen Stadt abgehalten, nach Wettbewerben in Deutschland und der Schweiz heuer erstmals auch in Österreich. Die Kandidat*innen haben sich bei Regional- bzw. Nationalmeisterschaften in Belgien, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz für den Wettbewerb qualifiziert.

Die deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften stehen seit 2016 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Das heurige Veranstaltungsteam rund um den Wiener Kulturverein FOMP bezeichnete die Wandermeisterschaften und die Slam-Szene als „lebendiges Beispiel für innovative Bühnenkultur“. Der Austragungsort für die nächsten deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften steht bereits fest: 2023 wird das Turnier in Bochum stattfinden.

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