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Weyes Blood und ihr Album "And In The Darkness, Hearts Aglow"

Neil Krug

Song zum Sonntag

Der Song zum Sonntag: Weyes Blood - „The Worst Is Done“

Wahrscheinlich noch ein Lockdown-Song von Natalie Mering alias Weyes Blood. Das neue Album „And In The Darkness, Hearts Aglow“ ist gerade erschienen.

Von Christoph Sepin

„Ich habe das Album als eine Art Liebesroman angelegt, der in der Apokalypse spielt“, erzählt Natalie Mering alias Weyes Blood FM4s Christian Lehner über ihre neue Platte. „Niemand will alleine durch diese harten Zeiten gehen.“ Alleinsein, Einsamkeit in Momenten der Krise und ein Blick zurück werden in „The Worst Is Done“ besungen, einem wahrscheinlich doch noch einmal Lockdown-Song, dem vorletzten auf „And In The Darkness, Hearts Aglow“, dem neuen Album der Musikerin aus Kalifornien.

In seltsamen Zeiten ist Normalität das Ungewöhnliche. Rausgehen, Freund*innen und Familie treffen, das Leben so leben, wie man es als selbstverständlich wahrgenommen hat, auf einmal ging das alles nicht mehr. Zusammen, wenn auch physisch voneinander getrennt, blickt man auf die Seltsamkeiten der Welt. Was für lange, absurde Jahre. „It’s been a long, strange year, everyone said they lost what they thought they had“.

Von „And In The Darkness, Hearts Aglow“ ein Lied für diese Kolumne auszusuchen, ist gar nicht so einfach, sind sie doch alle so gut. Konsistenz ist ein Merkmal von Qualität, Weyes-Blood-Tracks teilen alle Detailverliebtheit, sind melancholische Popsongs über Alltäglichkeiten oder zumindest Allgemeingültigkeiten. Shared Experiences vertont in Schwermütigkeit. Manchmal schreibt Natalie Mering Lieder über ihre komplizierte Liebe zu Filmen, manchmal, wie hier, schreibt sie Songs über das „New Normal“.

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„It’s a different world“, singt sie über eine sich verändernde Welt und findet sich mittendrin: „And I am a different girl.“ Für einen Weyes-Blood-Song ist das ganz schön optimistisch vertont, begleitet von Folkgitarre und Rhythmus, der beim nicht genauen Hinhören eigentlich einfach zum Mitwippen einlädt, wird der Status quo beobachtet. Menschen, monatelang in ihren Wohnungen durch Fenster blickend, gehen wieder nach draußen, um nachzuschauen: Wo sind wir denn jetzt?

„They say the worst is done“, heißt es da. „And it’s time to go out, pick up where we left off from.“ Da sind wir wieder und sollen weitermachen. Aber womit? Vielleicht mit einem Blick nach innen. Was sind wir geworden, in den letzten Jahren, und was wurde aus unserer Welt. „They say the worst is done and it’s time to find out what we’ve all become“.

Gemeinsamkeit ist wichtig und eh das Wichtigste. Zusammen nach Besserem zu suchen und ein doch besseres Morgen bauen. Alleine geht das nicht. „We’re not meant to be our own angels all the time“, singt Natalie Mering. Antworten auf ihre Fragen gibt Weyes Blood selten, aber gibt uns Input, nochmal nachzudenken und Rückschlüsse zu ziehen. Zusammenhalt als hoffentlich doch nicht nur Utopie. „It’s time to go out and see everyone“.

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