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Besetzter Hörsaal

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FM4 Auf Laut: Wir senden heute live aus dem Hörsaal C1

Seit letzten Mittwoch halten Studierende und Aktivist*innen einige Hörsäle an Österreichs Unis besetzt. In Wien, Salzburg und Innsbruck wollen Studierende und Aktivist*innen der Bewegung „Erde brennt“, dass, wie sie sagen, „Politik und Unis auf die aktuellen Krisen endlich angemessen reagieren“. Eine Zusammenfassung der Ereignisse in den besetzten Hörsälen im ganzen Land in der vergangenen Woche.

Von Lena Raffetseder

„Herzlich willkommen auf der Besetzung“, heißt es im Hörsaal C1 am Campus der Uni Wien am Mittwoch. Auch in Salzburg besetzen Aktivist*innen an dem Tag gleich mehrere Hörsäle im Unipark Nonntal, und in Innsbruck ist es der Hörsaal 3 der Hauptuni am Innrain.

Die drei Aktionen sind natürlich abgesprochen, organisiert von Ablegern der Gruppe „Erde brennt“. Die wiederum sieht sich als Teil der internationalen „End Fossil: Occupy“-Bewegung, die schon vor Monaten angekündigt hat, zwischen September und Dezember weltweit Bildungseinrichtungen im Namen der Klimagerechtigkeit besetzen zu wollen. Es gibt Schulbesetzungen in Portugal und besetzte Hörsäle auch etwa in Deutschland und Spanien. „End Fossil“ fordert weltweit den Stopp der fossilen Industrie.

Neben der Klimakrise soll die Politik auch die soziale Krise und die Bildungskrise angehen. Zu den Forderungen von „Erde brennt“ gehören unter anderem: Gratis-Öffis, Besteuerung von Vermögen, Ausbau erneuerbarer Energien, mehr Geld für die Unis, mehr Mitsprache bei Lehrplänen und Curriculums-Änderungen, wie etwa verpflichtende Klimaveranstaltungen für alle. Warum gerade Hörsäle der richtige Ort für einen solchen Protest sind, erklärt Luca von Erde brennt Innsbruck so: „Wir steuern auf eine Klimakatastrophe zu und unserer Meinung nach steht die Uni in der Verantwortung, Menschen darauf vorzubereiten.“

Seit einer Woche schlafen, essen und studieren Aktivist*innen in den Hörsälen. In Wien ist eine Gruppe fürs Dumpstern von Essen verantwortlich, es gibt ein Mal am Tag warmes Essen und auch einen Abwaschdienst. Tagsüber werden Veranstaltungen wie Workshops und Diskussionsrunden geplant. Die Besetzer*innen sagen selbst, dass es in Wien jede Nacht um die 30 Leute sind, die auf Isomatten im Hörsaal übernachten. Wie lang man die Hörsäle besetzen will und kann, da wollen sich die Beteiligten nicht festlegen.

Das Rektorat in Salzburg sieht der Besetzung gelassen entgegen, auch in Innsbruck verlaufe laut einem Uni-Sprecher alles „harmonisch“, und in Wien sind die Aktivist*innen in Kontakt mit dem Rektorat. Die Universität Wien, so heißt es von dort, teilt „das berechtigte Anliegen nach einer klimagerechten Zukunft“ und strebt eine gemeinsame Lösung für die Fortführung der gesamten Aktion an – diese müsse allerdings einen regulären Universitätsbetrieb, also auch einen Lehrbetrieb im C1 beinhalten.

Seit Montag ist in Wien noch ein Hörsaal einer anderen Uni dazugekommen. An der Wiener Akademie der bildenden Künste haben Studierende jetzt die Aula besetzt.

FM4 Auf Laut: live aus dem C1 in Wien

In FM4 Auf Laut geht es heute, Dienstag, ab 21 Uhr um Maßnahmen gegen die Klimakrise, aber auch um andere Forderungen der „Erde brennt“-Bewegung, etwa das Thema Hochschulpolitik. Alex Augustin diskutiert ab 21 Uhr im Hörsaal C1 mit Aktivist*innen und Anrufer*innen.

Ruf an und diskutier mit unter 0800 226 996!

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