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Evil West

Flying Wild Hog

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Im Westen nichts Neues

Das Action-Game „Evil West“ schickt uns als Vampirjäger in einen alternativen Wilden Westen. Auch spielerisch geht’s in die Vergangenheit.

Von Rainer Sigl

Ende des 19. Jahrhunderts, der Westen der Vereinigten Staaten. Man kennt die Klischees: Gesetzlose und Indianer, Kopfgeldjäger und Revolverhelden, staubige Kaffs und Schlägereien im Saloon. Aber diesmal gibt’s auch noch etwas anderes: Monster, Horrorgestalten und Vampire, die aus dem Verborgenen die halbe Welt beherrschen.

Im Game „Evil West“ bin ich als Agent einer auf das Okkulte spezialisierten Organisation in einer alternativen Version der amerikanischen Geschichte unterwegs. Meine Werkzeuge sind dabei brachial: Revolver und Flinte natürlich, und außerdem noch ein elektromechanischer Kampfhandschuh, um den Blutsaugern ordentlich einzuschenken.

Der okkulte Westen ist auch schon ein Klischee

„West of Dead“, „Weird West“, „Hard West“ und jetzt „Evil West“ - in den letzten Jahren liegt die eigentlich gar nicht so naheliegende Mischung aus Western und okkultem Mystery-Horror zumindest bei Videospielen schwer im Trend. Im Fall von „Evil West“ ist wohl auch der Filmgeheimtipp „John Carpenter’s Vampire“ aus dem Jahr 1998 eine naheliegende Inspiration.

Die Vampirkabale, die mit der Welt der Menschen im Krieg ist, kennt man auch aus „Blade“ und „Underworld“, damit hat man die inhaltlichen Vorbilder auch schon alle abgeklopft. Spielerisch sind die ersten Teile der „God of War“-Reihe und andere Hack&Slash-Klassiker als Vorfahren erkennbar.

„Evil West“, entwickelt von Flying Wild Hog und vertrieben von Focus Home Entertainment, ist für Windows, PS4/5 und Xbox erschienen.

An dieser Aufzählung merkt man: „Evil West“ sieht beeindruckend aus, ist in seinem Kern aber ein durchwegs altmodisches und auch ein wenig altbackenes Spiel. Aus der Schulterperspektive sehe ich meinen Helden, laufe von Kampf zu Kampf, verprügle kleine und große Monster und am Schluss jedes Levels einen besonders großen Obervampir.

Evil West

Flying Wild Hog

Zeitreise für Genügsame

Dazwischen gibt’s Cutscenes und eine Story, die mit beiden Beinen im B-Movie-Trash steht - das macht durchaus Spaß, verstärkt aber ein wenig das Gefühl, hier auf einer Zeitreise in die frühen Nullerjahre mit ihren grimmigen Macho-Helden zu sein.

Schnelle Action, nette Kampf-Combos und die zeitgemäße Grafik machen „Evil West“ zur soliden Wahl, wenn’s einfach mal ein bisschen stumpfe Action sein darf, wahlweise auch im Koop-Modus zu zweit.

Aber Achtung: Bis auf die Grafik ist an „Evil West“ irgendwie so gut wie alles Retro. Vor 20 Jahren wäre das ein Blockbuster gewesen; heute ist es einfach solide B-Ware für Action-NostalgikerInnnen. Manchmal genügt das durchaus.

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