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Marteria Konzert

Patrick Wally

Im Moshpit mit Marteria

Der Name ist Programm. Marteria war gestern (Mittwoch) im Rahmen seiner „Vollkontakt“-Tour in der Arena Wien und hat sich dort zum Finale sogar in den Moshpit mit seinen Fans getraut. Ein schweißtreibender Abend in „kleinem“ Rahmen.

Von Alex „DJ Phekt“ Hertel

Marteria in der Arena Wien? Das klingt nach einem Déjà vu.

„Die Arena ist für meine Band & mich einer der schönsten Orte, wo wir je spielen durften“, schreibt der Rapper aus Rostock gestern nach dem Konzert auf seiner Instagram-Seite.

Mit der Venue in Erdberg verbindet Marteria viele schöne Erinnerungen. Lange ist es her, als ich ihn dort zum ersten Mal, damals noch als Support-Act von Peter Fox, auf einer Bühne gesehen hab. Nach dem Release von Solo-Alben wie „Zum Glück in die Zukunft“ (2010) und ersten größeren Hits wie „Lila Wolken“ (2012) war er dann irgendwann selbst Headliner mit ausverkauften Konzerten. Und da hat ihn sein Weg immer wieder nach Erdberg geführt.

Nun ist die Arena Wien für seine Verhältnisse mittlerweile ein intimer, kleiner Rahmen. Marteria zählt heute zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Künstlern und ist mit seinen Shows längst in den Arenen, Stadien & Großraumhallen angekommen. Leider hat die Pandemie auch ihm und seinem Team einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ursprünglich war die Stadthalle in Wien als Location für die „Vollkontakt“-Tour angedacht. Doch nach mehrmaligem verschieben wurde es immer schwieriger, einen passenden Ort & Termin zu finden. Fast hätte es gar nicht mehr geklappt, wie Marteria gestern auf der Bühne erzählt. Er selbst hat sich letztendlich die Arena für den Tourstop gewünscht.

Als Support-Act hat er übrigens die Wiener Künstlerin Verifiziert eingeladen. Die hat den Abend gemeinsam mit ihrem musikalischen Partner Skyfarmer sympathisch eröffnet und mit Songs wie „Tschick“ oder „Schlaflos“ das Publikum mehr als nur aufgewärmt. Ein gelungener Start in den Abend.

Ein emotionaler Abriss

Das Wort Abriss kommt im Zusammenhang mit Konzerten von Marteria oft vor. Der Mann fordert sein Publikum zu energetischen Höchstleistungen heraus. Springen, alle in die Hocke, eine „Wall of Death“, zahlreiche Moshpits,... Marteria spielt alle Levels einer schweißtreibenden Live-Show bis zum „Endboss“ durch.

Unterstützt wird er dabei von einer großartigen Band (unter anderem mit Kid Simius an den Synthies, Nobodys Face als DJ & Pete Boateng als Vocal-Backup). Gemeinsam mit der aus Sao Paolo stammenden Sängerin/Rapperin Odara Sol gibt es zwischendurch sogar pumpende, brasilianische Club-Vibes.

Die „Vollkontakt“-Tour ist eine Art Werkschau von Marterias umfangreicher Diskografie. Die Fans bekommen die großen Hits wie „Lila Wolken“, „Kids“ oder „Bengalische Tiger“. Zum Durchatmen spielt er ruhigere Songs wie „Strandkind“ vom aktuellen Album „5. Dimension“ und freut sich darüber, dass die Leute ihre Telefone größtenteils in den Taschen stecken lassen. Mit „Paradise Delay“ oder „Niemand bringt Marten um“ hat Marterie von DJ Koze maßgeschneiderte neue Hits im Gepäck die live sehr gut funktionieren. Sein Alter Ego Marsimoto ist bei dieser Tour leider nicht gefeatured. Der einzige, klitzekleine Wermutstropfen. Insgesamt spielt er knapp 30 Songs.

Am Ende, zum großen Finale, springt Marteria dann tatsächlich von der Bühne, geht auf Vollkontakt und wagt sich in den größten Moshpit des Abends. Eine Live-Show, mit der er zurecht jedes Stadion hätte rocken können.

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