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FM4 Filmpodcast

32 Filme, auf die wir uns 2023 freuen

Margot Robbie spielt Barbie und Timothée Chalamet kehrt nicht nur für „Dune 2“ zurück auf die große Leinwand, sondern auch als zylindertragender Willy Wonka. Christopher Nolan hat für „Oppenheimer“ eine nukleare Explosion ohne CGI simuliert, Harrison Ford kämpft noch einmal als Indiana Jones gegen Nazis und ein Bär hat jede Menge Kokain gefressen. Was das Kinojahr 2023 sonst noch zu bieten hat.

Von Jan Hestmann

Einen Film über die weltberühmte Modepuppe „Barbie“ zu machen, klingt zunächst einmal ganz schön albern - oder eben nach einem Film ausschließlich für Kinder. Wenn man aber weiß, dass Greta Gerwig („Lady Bird“, „Little Women“) Regie führt, sie gemeinsam mit Noah Baumbach das Drehbuch geschrieben hat und Margot Robbie und Ryan Gosling als Barbie und Ken besetzt sind, ja dann wird es spannend. Gosling spricht vom „besten Drehbuch, das er je gelesen hat“ und außerdem gibt es diesen Teaser Trailer, der mal eben Stanley Kubricks Meisterwerk „2001 - Odyssee im Weltraum“ zitiert:

Nicht weniger kurios ist, dass Timothée Chalamet in die Rolle des Willy Wonka schlüpft. „Wonka“ ist eine Origin Story des Roald Dahl’schen Schokoladenfabrikanten, die auch sein Kennenlernen mit den Oompa Loompas zeigen soll. Ob es wirklich nötig ist, filmisch auszuwalzen, wie ein junger Wonka zu eben jenem schrägen Charakter heranwächst, bleibt abzuwarten. Mehr freuen wir uns da schon auf Chalamets Rückkehr in „Dune 2“, der epischen Sage rund um den Wüstenplaneten, inszeniert von Denis Villeneuve.

Nolan, Scorsese, Spielberg

Einer, der mit seinen Bombast-Blockbustern schon im ersten Corona-Jahr das Kino retten sollte, liefert auch heuer wieder ab: Christopher Nolan erzählt in „Oppenheimer“ die Geschichte des sogenannten Vaters der Atombombe. Gespielt wird Robert Oppenheimer von Cillian Murphy. Der bis in die kleinste Nebenrolle starbesetzte Film - Emily Blunt, Florence Pugh, Matt Damon, Robert Downey Jr., Rami Malek, um nur ein paar Namen zu nennen, - macht schon jetzt durch eine ungewöhnliche Schlagzeile von sich reden: Nolan, bekennender Freund praktischer Effekte, habe für „Oppenheimer“ eine nukleare Explosion ohne CGI nachgestellt. Na bumm.

FM4 Podcast Film Podcast (Filmpodcast)

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Der FM4 Filmpodcast widmet sich in der aktuellen Episode ausführlich dem kommenden Filmjahr. Pia Reiser, Christian Fuchs und Jan Hestmann sprechen über Filme, auf die man sich 2023 freuen kann.
Immer montags um Mitternacht auf Radio FM4 und ab 22 Uhr überall, wo es Podcasts gibt.

Auch der neue Film von Martin Scorsese geizt wie üblich nicht mit großen Namen, auch wenn jetzt rausgekommen ist, dass Leonardo DiCaprio doch nur eine Nebenrolle spielen wird. Das Westerndrama „Killers of the Flower Moon“ katapultiert uns in die 1920er Jahre, wo es in einem Reservat in Oklahoma zu mehreren Morden kommt. Jesse Plemmons ermittelt als FBI Agent. Und auch Brendan Fraser, der unlängst mit „The Whale“ sein Schauspiel-Comeback gefeiert hat, wird zu sehen sein.

Apropos Comeback: Nach 15 Jahren wird Harrison Ford, mittlerweile 80 Jahre alt, tatsächlich noch einmal in die Rolle des legendären Archäologen und Abenteurers Indiana Jones schlüpfen. Für den fünften Teil der Reihe, „Indiana Jones and the Dial of Destiny“, führt erstmals nicht Steven Spielberg Regie, sondern James Mangold. Es geht wieder gegen Nazis, diesmal allerdings im Jahr 1969. Mit Phoebe Waller-Bridge und Mads Mikkelsen - er gibt den Bösewicht Jürgen Voller - sind die weiteren Rollen bestens besetzt.

Wenn auch nicht für „Indiana Jones“, so sitzt Steven Spielberg für „The Fabelmans“ im Regiestuhl. Im Zentrum des Films, der in den 1950er Jahren spielt und in Elementen Spielbergs eigene Kindheit aufgreift, steht die titelgebende Familie rund um den jungen Filmemacher Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle). Seine Eltern werden von Michelle Williams und Paul Dano dargestellt. Große Erwartungen setzen darf man auch in den auf Filmfestivals bereits gefeierten „Tár“ von Todd Fields, ein fiktionales Musikdrama, in dem Cate Blanchett eine oscarreife Performance als Dirigentin hinlegt.

In „The Banshees of Inisherin“ spannt der irische Filmemacher Martin McDonagh („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) wieder das Traumduo Colin Farrell und Brendan Gleeson zusammen, wie er es schon 2008 in „In Bruges“ gemacht hat. In der Tragikomödie, die am Ende des Irischen Bürgerkriegs 1923 auf der fiktiven Insel Inisherin spielt, geraten zwei alte Freunde aneinander, als der eine beginnt, den anderen plötzlich zu ignorieren.

Auch in den 1920er Jahren spielt Damien Chazelles „Babylon“, der Hollywoods Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm zeigt, in den Hauptrollen Brad Pitt und Margot Robbie. In „Magic Mike’s Last Dance“ lässt Regisseur Steven Soderbergh Channing Tatum noch einmal auftanzen - der Film soll mit einer 30(!)-minütigen Tanzsequenz enden - Luca Guadagnino bittet in „Challengers“ auf den Tennisplatz. Und Wes Anderson entführt uns in seinem neuen Film „Asteroid City“ in eine fiktive amerikanische Wüstenstadt im Jahr 1955, in der ein Junior-Astronomie-Kongress stattfindet. Gewohnt mit hoher Stardichte, darunter auch Maya Hawke, Scarlett Johansson, Tom Hanks und - einmal mehr - Margot Robbie.

Horror: Joaquin Phoenix im Seidenpyjama & ein Bär auf Kokain

Für ihr Regiedebüt hat sich Schauspielerin Elisabeth Banks eine besonders kuriose Geschichte ausgesucht, die auf wahren Ereignissen basieren soll: Es geht um einen Bären, der Unmengen an Kokain verschlingt. Im Film startet der Allesfresser eine wahnwitzige Jagd auf ein paar unglückliche Menschen. Der erste Trailer zur Horrorkomödie „Cocaine Bear“ konnte schon einen kleinen Hype im Netz auslösen:

Weniger zu lachen gibt es wohl in Ari Asters („Hereditary“, „Midsommar“) neuem Film, der uns eine vierstündige Albtraum-Komödie verspricht. Viel mehr weiß man über „Beau Is Afraid“, der ursprünglich eigentlich „Disappointment Blvd.“ geheißen hat, nicht, außer dass Joaquin Phoenix in der Hauptrolle zu sehen ist und einen silbernen Seidenpyjama trägt. 2011 hatte Aster einen Kurzfilm mit dem Titel „Beau“ gemacht, den man mittlerweile leider nicht mehr online ansehen kann.

Auch sonst mangelt es im Filmjahr 2023 nicht an Angeboten für Freunde des unheimlichen Kinos: Das Franchise um Ghostface geht mit „Scream 6“ in die nächste Runde, muss diesmal aber ohne Neve Campbell auskommen. David-Cronenberg-Sprössling Brandon macht mit dem Trailer zu „Infinity Pool“ schon großen Appetit auf seinen neuen Film. In dem ist unter anderem die neu erkorene Queen of Horror Mia Goth zu sehen. Regisseur Ti West widmet ihr gleich eine Horror-Trilogie: Nach dem Retro-Slasher „X“ aus dem Vorjahr folgen nun „Pearl“ und „MaXXXine“.

M. Night Shyamalan lässt in „Knock at the Cabin“ die Apokalypse auf Dave Bautista und Familie los. Die Evil-Dead-Reihe geht, weil wieder jemand im Buch des Bösen blättern musste, mit „Evil Dead Rise“ in die nächste teuflische Runde, und David Fincher hat einen Film über einen Profikiller gemacht. In „The Killer“ sind Michael Fassbender und Tilda Swinton in den Hauptrollen zu sehen. Wenig verwunderlich: Auch Nicolas Cage wird heuer wieder in einer Filmrolle zu sehen sein, nämlich als Graf Dracula in „Renfield“.

Aus und über Österreich: Sisi, Schizirkus & Hader

Nachdem Marie Kreutzer im letzten Jahr mit „Corsage“, ihrem unkonventionellen Porträt von Kaiserin Elisabeth international für Begeisterung gesorgt hat und jetzt sogar auf der Oscars-Shortlist für den besten internationalen Film steht, erwartet uns heuer ein weiterer vielversprechender Sisi-Film. „Sisi & ich“ von der deutschen Regisseurin Frauke Finsterwalder erzählt Sisis Geschichte aus der Perspektive ihrer Hofdame Irma, gespielt von Sandra Hüller.

Ein Stück österreichische Identität, wenn auch etwas gegenwärtiger angesiedelt, zeigt der Dokumentarfilm „Stams“ von Bernhard Braunstein, der einen Blick hinter die Kulissen der Wintersport-Kaderschmiede des Tiroler Skigymnasiums Stams wirft und heuer auch auf der Berlinale aufgeführt wird. Eine weitere vielversprechende österreichische Doku dürfte „Feminism WTF“ von Katharina Mückstein sein, die im letzten Jahr eine kleine #metoo-Bewegung innerhalb der heimischen Filmlandschaft ins Rollen gebracht hat.

Bereits diese Woche startet „Vera“, der neue Film von Rainer Frimmel und Tiza Covi („Aufzeichnungen aus der Unterwelt“). Das semidokumentarische Portrait über die italienische Schauspielerin Vera Gemma hat im vergangenen Jahr die Viennale eröffnet. Außerdem blicken wir gespannt auf das Programm der Diagonale, des Festivals des österreichischen Films, die die letzte Ausgabe des Intendanten-Duos Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger sein wird.

Zu guter Letzt ist zu erwähnen, dass gerade auch wieder ein Film von und mit Josef Hader im Entstehen ist. „Andrea lässt sich scheiden“ heißt der und kommt voraussichtlich auch noch heuer in unsere Kinos. In der Rolle der sich scheiden lassenden Polizistin ist Birgit Minichmayr zu sehen.

Superheldenkino und andere Fortsetzungen

Natürlich gibt es auch wieder kräftig Nachschub in den Universen von Marvel und DC. Neben Aquaman, Shazam!, The Flash, The Marvels und Ant-Man stehen aber auch zwei durchaus mit Freude erwartete Fortsetzungen am Plan: zum einen James Gunns „Guardians of the Galaxy Vol. 3“, zum anderen „Spiderman - Across the Spider-Verse“, Teil 2 des gefeierten Animationsfilm-Spektakels.

Auch abseits des Superheldenkinos hagelt es wieder jede Menge Fortsetzungen. „John Wick 4“, „Creed 3“ oder „Fast & Furious 10“ - da freuen wir uns noch am meisten auf den Riesenhai in „Meg 2“ und den immer wieder verschobenen und jetzt endlich erscheinenden „Mission Impossible: Dead Reckoning Part One“. Nach seiner enorm erfolgreichen Top-Gun-Wiederbelebung im Vorjahr grinst Tom Cruise also auch 2023 wieder von der Leinwand.

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