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A group of friends of varying genders celebrating at a dinner party

Vice / The Genderspectrum Collection

So verbringst du Weihnachten ohne Stress

Egal ob man gemeinsam mit der Familie feiert, oder sich lieber abgrenzen möchte: Weihnachten sorgt bei Vielen für Konflikte. Christine Piriwe von Rat auf Draht gibt Tipps, wie man sie vermeidet und wie man die Feiertage entspannt verbringt.

Von Ali Cem Deniz

Die Straßen sind geschmückt, die Einkaufszentren sind voll und bei „Rat auf Draht“ herrscht Hochbetrieb. Weihnachten kann bekanntlich für viele Menschen auch eine schwierige Zeit sein. In diesen Tagen melden sich besonders viele junge Menschen bei der Hotline. Getrennte Eltern, verstorbene Angehörige, Rivalität mit den Geschwistern und Mental Health werden vor allem zu Weihnachten zu wichtigen und belastenden Themen, sagt Christine Piriwe von „Rat auf Draht“. Auch viele Eltern seien verzweifelt, weil sie sich überfordert fühlen. Wir haben die Expertin gefragt, wie man mit schwierigen Situationen zu Weihnachten umgehen kann.

Der Umgang mit Geschenken

Für Viele trübt die Teuerung die Vorfreude auf Weihnachten. Auch das sei bei vielen Jugendlichen derzeit ein Thema, sagt Piriwe. Schon in den Sommerferien hätten viele Minijobs angenommen, um die Familie zu unterstützen. Und jetzt hätten viele Angst, dass Geschenke zur Belastung werden können. „Es ist eigentlich so, dass viele Jugendliche sich melden und ein schlechtes Gewissen haben, weil die Ausgaben schon so hoch sind“ sagt Piriwe. Viele würden sich deshalb ein Fest ohne große Geschenke wünschen und die Tage einfach mit der Familie verbringen wollen.

Polit-Streit am Weihnachtstisch

Wir leben in Zeiten multipler Krisen, wie es so schön heißt. Corona, Ukraine-Krieg, Migration, Klima, Elon Musk. Viele Themen sorgen auch im privaten Umfeld für Spannungen und gerade zu Weihnachten wollen Manche ihre Meinung zu diesen vielen Krisen sagen. Wenn man selbst keine Lust auf politische Diskussionen hat, solle man das so früh wie möglich deutlich machen, sagt die Expertin: „Dann sag ich gleich: Ich kann verstehen, dass du gern drüber reden möchtest, aber für mich passt es jetzt einfach nicht.“ Und manche Meinungen könne man auch so im Raum stehen lassen, ohne alles auszudiskutieren. „Sofern es nicht gegen eine Person ist, oder beleidigend und rassistisch.“

Timeouts und safe spaces

Hilfe bei psychischen Problemen

Du kannst dich auch rund um die Uhr unter der Nummer 147 an Rat Auf Draht wenden. Es gibt auch Beratungen per Chat und Online.

Eine Übersicht über weitere Anlaufstellen findest du im Bereich Schnelle Hilfe auf der Website der Psychosozialen Zentren.

Das Weihnachtsfest kann auch ganz ohne Streit mühsam werden. Es sei in Ordnung, Auszeiten zu nehmen und sich eher zu den Familienmitgliedern zu setzen, mit denen auch wirklich gerne Zeit verbringt, empfiehlt Piriwe. Und man müsse auch nicht bei jedem Spiel mitspielen, sondern könne manchmal einfach zusehen, wenn man keine Lust darauf hat, mitzumachen.

Weihnachten ohne Familie

Nicht nur das Zusammenkommen kann für Konflikte sorgen. Auch, wenn man lieber ohne Familien feiern möchte (Alternativen gibt es ja viele), kann das zu Problemen führen. Deshalb gilt auch hier: Besser früher und offen ansprechen statt bis zum letzten Moment zu warten. „Am besten zeitgerecht besprechen und fragen: Ich will da was Anderes probieren, was sagt ihr dazu?“ Und selbst, wenn das nicht auf Verständnis stößt, müsse man sich meistens keine Sorgen machen, sagt die Expertin: „Es wird in den seltensten Fällen dazu führen, dass jemand sagt: Du brauchst dich gar nicht mehr bei uns melden.“

Erholung von Weihnachten

Auch für die Tage nach dem Fest hat Christine Piriwe Tipps. „Nach dem Wochenende vielleicht ein paar Stunden das Handy und die Medien abdrehen und Zeit für sich nehmen.“ Am wichtigsten sei es in dieser Zeit, darauf zu schauen, was man braucht. Vielleicht ein bisschen Abstand oder wieder Socializing mit Freundinnen und Freunden.

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