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Inkulinati

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Eselsfurz und Hasenritter

Das Rundentaktikspiel „Inkulinati“ wartet mit außergewöhnlicher Optik im Stil mittelalterlicher Manuskript-Illustrationen, schrägem Humor und knackigem Schwierigkeitsgrad auf.

Von Rainer Sigl

Es muss ganz schön fad gewesen sein als mittelalterlicher Mönch. Tagein, tagaus beten, singen und stundenlang über Pergamenten hocken, um fette Bücher mit Feder und Tinte abzuschreiben.

Als Zeitvertreib haben die Mönche die Seiten ihrer Manuskripte mit kleinen Monstern verziert: Da gibt es Hunde mit Hellebarden, Esel mit Dudelsäcken oder fantastische Kreaturen ganz ohne Köpfe. Diese Wesen sind meine Armee im Game „Inkulinati“, das auf den Seiten einer solchen mittelalterlichen Handschrift gespielt wird.

Fall nicht aus der Zeile!

„Inkulinati“ ist ein Rundentaktikspiel, in dem ich knifflige Schlachten mit Fabelwesen schlagen muss. Weil das Schlachtfeld ein Buch ist, sind diese Kämpfe zweidimensional, und ich muss sogar aufpassen, dass meine Wesen nicht am Ende der Zeile ins Nichts geschubst werden.

Die Figuren, die ich und mein Gegenspieler aufs Blatt zeichnen und damit zum Leben erwecken, haben unterschiedliche Fähigkeiten: Die Hasen mit langen Speeren können zwei Feinde auf einmal attackieren, der Esel furzt Gegner in den Schlaf, der Katzenbischof heilt meine Figuren und so weiter.

„Inkulinati“, entwickelt von Yaza Games und vertrieben von Daedalic, ist im Early Access für Windows erschienen.

Zu Beginn habe ich nur Zugriff auf eine Handvoll dieser Figuren, mit jedem Run darf ich neue Bestien und Fähigkeiten freischalten - die Rogue-like-Struktur sorgt wie heutzutage modern für Abwechslung und Langzeitmotivation.

Inkulinati

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Ein ganz schön volles Blatt Pergament

In Dutzenden Kämpfen baue ich im Verlauf eines Runs meine Armee aus und rüste mich für den Kampf gegen andere Inkulinati-Meister. Die wichtigste Figur ist dabei immer die Repräsentation meines eigenen Spielcharakters: Die darf sich zwar nicht sehr weit bewegen, kann dafür aber Monster und Gegenstände am Pergament entstehen lassen. Wenn sie besiegt wird, ist wie beim Schach die Runde abrupt zu Ende. Ganz am Schluss der Kampagne stehe ich dann Gevatter Tod persönlich gegenüber, außerdem kann ich im Multiplayer-Modus am selben Computer auch gegen einen echten Menschen antreten.

„Inkulinati“ sieht simpel aus, hat es aber in sich: Das kleine, humorige Spiel ist ganz schön herausfordernd, vor allem auch, weil es anfangs ziemlich verwirrend ist. Obwohl das Spielprinzip eigentlich einfach ist, wird es durch die Masse an Fähigkeiten, Gegenständen und Spielmechaniken verkompliziert - der Verdacht liegt nahe, dass das Übermaß an Optionen und Variablen ein wenig darüber hinwegschummeln soll, dass das Balancing einzelner Figuren noch nicht ganz ideal ist.

Faszinierend ist das Spiel trotz Early-Access-Status schon jetzt. Ein außergewöhnliches Einzelstück, das nicht nur wegen seiner Optik zu gefallen weiß.

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