Musik, Performance, Film u.v.m. am Donaufestival 2023
Von David Pfister
Was bleibt, wenn fast nichts mehr bleibt?
Klima-Krise, das Ende der Zivilisation und die Angst vor der Zukunft. Das beste Ventil, apokalyptische Alpträume und realistische Wachträume kreativ zu verarbeiten, bietet diesen Frühling das Donaufestival in Krems!
Das Donaufestival wurde 1988 als jährlich wiederkehrende Veranstaltungsserie für zeitgenössische Kunst und Kultur gegründet. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Festival zu einer international beachteten und bekannten Marke für Performance-Kunst und Musik im Spannungsfeld zwischen Alternative Pop und Avantgarde. Auch queere Perspektiven wurden für das Donaufestival enorm wichtig. Verantwortlich für das Etablieren dieser internationalen Festival-Marke war maßgeblich der langjährige Festival-Leiter Tomas Zierhofer-Kin und seit 2017 der Kulturjournalist und FM4-Moderator Thomas Edlinger.
Digital in Berlin Roland Owsnitzki
Bei der diesjährigen Ausgabe wird die Angst vor der Endlichkeit der Zivilisation abgearbeitet. Künstler:innen werden mit Sounds aus der Arktis arbeiten, parareligiöse Rituale um nuklearen Müll feiern und sich mit Krieg und Robotern beschäftigen. Ein nihilistisch, zynisches Suhlen in einer grimmigen Vergänglichkeit soll das Fest aber nicht werden, Performance-KünstlerInnen wie etwa Jelena Jureša oder die Choregraphin Anna-Marija Adomaityte werden sich bemühen, auch heilende Perspektiven in ihrem Beschäftigen mit dem Kollaps zu finden.
Auch das Musik-Programm versucht, diese Götterdämmerung in Auftritte zu fassen. Wie immer kennt das Donaufestival keine Genre-Grenzen und erhebt die musikalische Reibung zum Gesetz. Dabei verfolgt es auch 2023 das Prinzip, Acts, die sich schon einen gewissen Verdienst erworben haben, auf junge Künstler:innen und ihre völlig neuen musikalischen Perspektiven treffen zu lassen. Und so wird man zu Future Rap, Noise Metal, Techno, Minimal Music, Jazz oder Post Industrial Pop in Krems den Untergang tanzen können. Mit dabei sind beispielsweise Godflesh, Zebra Katz, DJ Lag, James Holden, Arooj Aftab oder Puce Mary.
david visnjic / donaufestival
Sound, Art, Performance, Diskurs. Schauplätze des Musik- und Performancefestivals, das rund 20 Programmpunkte pro Tag präsentiert, sind der Klangraum Krems Minoritenkirche, mehrere Hallen am Messegelände, das Kino im Kesselhaus, Forum Frohner und die Kunsthalle Krems.
Das erste Donaufestival-Wochenende findet vom 28. – 30. April statt mit Acts wie Rojin Sharafi & épong, Big | Brave, Godflesh, Zebra Katz, DJ Lag, Hüma Utku, James Holden, Yeule.
Und das zweite Wochenende findet dann vom 5. bis zum 7. Mai statt. Mit dabei u.a. Puce Mary, Debby Friday, Phew, Arooj Aftab, Marina Herlop, MOIN, Félicia Atkinson, Klara Lewis & Nik Colk Void + Pedro Maia. Alle Infos und Early Bird Tickets gibt’s hier.
Publiziert am 17.02.2023
