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Screenshot aus dem Computerspiel "A Space For The Unbound"

Mojiken / Toge Productions

Game

A Space for the Unbound: Coming of Age im Indonesien der 90er

Ein Teenager-Pärchen oszilliert in diesem Indiegame zwischen banalem Schulalltag und übernatürlichen Phänomenen. „A Space For The Unbound“ ist eine eben entzückende wie verblüffende Pixel-Adventure-Geschichte im Zeichen des Magischen Realismus.

Von Robert Glashüttner

Wir werfen uns jetzt in ein Pixel für Pixel liebevoll zusammengebasteltes Abenteuercomputerspiel aus Indonesien. Darin begleitet man das das jugendliche Paar Atma und Raya auf einer ungewöhnlichen Reise zwischen profanem Alltag und verblüffenden Geschehnissen. Ein bisschen fühlt sich das so an wie die gefeierte Serie „Life is Strange“, die ja seit Mitte der 2010-Jahre prägend für Coming-of-Age-Videospielgeschichten ist. Nun gibt es aber auch eine südostasiatische Variante davon, und sie ist wirklich spielenswert.

Aufreibendes Aufwachsen

Emotionale Widersprüche, Druck und Unsicherheit, Existenz- und Zukunftsängste. Aufwachsen ist überall auf der Welt zumindest in manchen Momenten ziemlich aufreibend, und für die Figuren Raya und Atma ist es nicht anders. Auf den ersten Blick wirken die beiden und ihr Leben allerdings harmonisch und unbeschwert: Sie schreiben eine Bucketlist mit Dingen, die sie tun und erleben wollen, streicheln die vielen streunenden Katzen, die hier überall sind (und die später noch eine wichtige Rolle spielen werden), sammeln Flaschenkapseln und erkunden die Großstadt.

„A Space for the Unbound“, entwickelt von Mojiken und vertrieben von Toge Productions ist für alle gängigen Konsolen- und Computersysteme erschienen.

Doch dann gibt es eben auch die andere Seite: Schul-Bullies, überforderte Eltern und Lehrer, und die Angst, was passiert, wenn die Schule vorbei ist und das sogenannten echte Leben beginnt. Darüber hinaus stimmt mit der Realität, wie Atma sie kennt, irgendetwas nicht. Träume wirken allzu wirklich, er scheint markante Gedächtnislücken zu haben, und übersinnliche Kräfte scheinen rings um ihn auch zu wirken.

Screenshot aus dem Computerspiel "A Space For The Unbound"

Mojiken / Toge Productions

Warum das alles passiert und was dahinter steckt, ist zu Beginn von „A Space For The Unbound“ noch komplett unklar. Erst im Verlauf der magisch-realistischen Geschichte puzzeln wir uns Versatzstücke zusammen und können uns langsam einen Reim daraus machen, was hier so vor sich gehen könnte. Jedenfalls wird die Geschichte im Spielverlauf zunehmend surrealer.

Visual Novel mit Monstern und Melancholie

„A Space For The Unbound“ ist eine Mischung aus Adventure und Visual Novel. Wir klicken uns durch hübsche 2D-Pixelumgebungen, sprechen und interagieren mit Figuren, lösen Rätsel und müssen manchmal auch kleine Geschicklichkeitseinlagen meistern. Außerdem gibt es den sogenannten Spacedive – das ist so etwas wie der Mindmeld der Vulkanier aus Star Trek: Wir tauchen dabei quasi in die Gedanken und manchmal auch innersten Ängste einer Person ein. Dort agieren wir wie außerhalb, sprich wir treffen auf Wesen und Gegenstände und können damit interagieren. Wir entdecken Traumata und Ängste, innere Monster und Ursprünge von Melancholie. Diese teils schwierigen emotionalen Barrieren prägen dieses freundliche, aber auch nachdenkliche Game grundlegend.

Screenshot aus dem Computerspiel "A Space For The Unbound"

Mojiken / Toge Productions

„A Space For The Unbound“ ist ein ebenso aufregendes wie abwechslungsreiches Abenteuer mit ungewöhnlichen Wendungen. Spielerisch ist es nicht allzu außergewöhnlich, aber Stimmung, Dialoge und Plot-Twists machen das mehr als wett. Außerdem macht es Spaß, durch die 2D-Pixellandschaften, die indonesischen Städten und Landschaften nachempfunden sind, zu marschieren und immer wieder von wundersamen Geschehnissen verblüfft zu werden.

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