Zelda Weber bringt ihr Debütalbum „Crude“ raus

Die steirische Sängerin Zelda Weber vereint kräftige Basslines mit smoothen Jazzarrangements und ihrer unverkennbaren, markanten Stimme. Ihr Debütalbum heißt „Crude“.

Von Alexandra Rodriguez-Breña

Lady sings the Blues so well. Zelda Weber ist eine junge Musikerin aus Burgau in der Steiermark. Die nach Wien gezogene Studentin spielt Klavier, Gitarre und singt. Ihre Songs schreibt sie selbst: Weber besticht mit fetzigen Basslines, nostalgischen Piano und Fender Rhodes Sounds und eindringlichen, lyrischen Versen. Während ihre Musik manchmal an alte Jazzgrößen wie Billie Holiday erinnert, umfassen ihre Songs auch Amy Winehouse-esquen Bluesgesang und dann wiederum auch manchmal Mariah Carey-artige Chöre.

Ihr Debütalbum „Crude“ erscheint am 3. März 2023. Im Zuge des Releases spielt sie am Dienstag, dem 7. März, ein ausverkauftes Konzert im Radiokulturhaus in Wien. Wir haben Zelda Weber in die FM4 Studios am Wiener Küniglberg eingeladen und mit ihr über ihr neues Album, ihre musikalischen Einflüsse und die Gilmore Girls geplaudert.

Radio FM4: Liebe Zelda, seit wann machst du eigentlich Musik?

Zelda Weber: Ungefähr seit ich elf bin - also vor neun Jahren hat das circa begonnen. Und irgendwie wurde es dann immer mehr Teil meines Lebens. Und irgendwann hat dann jemand mal durch die Wand zugehört und dann konnte ich es auch nicht mehr vor Familie, Freundinnen und Freunden verstecken, glaube ich. Aber da konnte ich dann auch lauter werden, weil da hatte ich auch keine Angst mehr.

Radio FM4: Welche Musikerinnen und Musiker haben dich zum Musik machen inspiriert?

Zelda Weber: Das war so ein Mischmasch. Ich habe ganz früher sehr gern The Fratellis gehört, nämlich im Auto mit meinen Eltern. Zu Hause lief immer Kate& Anna McGarrigle und später halt ur viel diese Soul Geschichten und Blues Sachen. Ich lieb’ Aretha [Franklin] und Billie Holiday, Amy [Winehouse] ist super, Duffy hab ich auch sehr gern und auch Norah Jones. Und Solomon Burke ist für mich auch irgendwie so einer, der seit früh an immer dabei ist.

Radio FM4: Mich persönlich erinnern The Fratellis ja irgendwie auch immer ein wenig an die Gilmore Girls - so vom Lebensgefühl her. Ist das bei dir auch so?

Zelda Weber: Für mich gehören die Fratellis irgendwie schon so lange einfach zu allem dazu. Aber wen ich durch die Gilmore Girls entdeckt habe, ist die Band Sparks. Ihr Song „Perfume“ lief einmal in der Serie, das fand ich toll!

Radio FM4: Im Interview mit einer österreichischen Tageszeitung hast du letztes Jahr gemeint, dass es gewöhnungsbedürftig wäre, auf FM4 gespielt zu werden und es ein verrücktes Gefühl ist, „dass es jetzt losgeht“ – Was hat sich seitdem getan?

Zelda Weber: Ich bin ja nach Wien und das war dann irgendwie so platsch, plötzlich kann ich ich selbst sein. Also davor habe ich irgendwie noch so versucht, mich in eine Welt einzufügen, wo ich eigentlich eh nicht hineinpasse. Und plötzlich komme ich nach Wien und ich kann das machen, was ich machen will - Musik. Und es hat plötzlich auch einen Sinn. Und dann haben die Pläne und die Aufnahmen für das Album begonnen und die ersten zwei Singles kamen raus. Und ich hatte ja null Ahnung davon davor! Ich habe ja einfach immer nur irgendwie drauf los. Und deswegen war das dann auch alles so verrückt für mich. Auf einmal spielen mich Radiostationen wie FM4! Ich kenne FM4 ja schon lange, aber es war nie so, dass ich dachte, ich könnte da mal gespielt werden - und dann plötzlich Platsch!

Radio FM4: Wie haben sich deine Songs von den anfänglichen Demos zu den letztendlichen Album Versionen weiterentwickelt? Und wie war der Prozess für dich?

Zelda Weber: Am Anfang waren die Songs echt nur Klavier und Stimme. Da habe ich mir auch ziemlich von meinem Produzenten Bob Gutdeutsch helfen lassen, weil der viele gute Ideen für meine Songs hatte. Und da habe ich auch die ganzen kleinen Steps des Musik- Producings mitbekommen und wir haben immer darüber gequatscht, was wir uns alles so überlegen. Und bei dem Song „Go!“ habe ich eigentlich mit befreundeten Musikerinnen und Musikern zuerst Demos gemacht, die haben wir am Anfang auch noch ein bisschen schlecht aufgenommen. Halt so Schlagzeug und Bass einfach. Und das habe ich Bob Gutdeutsch gezeigt es ihm schließlich für die finale Überarbeitung gegeben. Also da wusste ich ziemlich genau, was so mit dem Song passiert. Und beim Song „Oblivious“ hab ihn dann auch einfach ein bisschen machen lassen. Aber ich fand das super, genau so sollte es sein. Ich habe auch das Gefühl, ich muss dem Bob gar nicht so viel erklären, wie ich es mir vorstelle, und er macht aber genau das, was ich auch meine. Wir haben ohne viel zu reden uns gegenseitig verstanden und gewusst, wo es hingehen soll.

Radio FM4: Du hattest ja zwei Produzenten: Bob Gutdeutsch und aber auch Patrick Pulsinger. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Zelda Weber: Ich habe zuerst mit dem Bob gearbeitet und das hat super funktioniert, aber er musste schließlich vermehrt an seinen laufenden Filmmusikprojekten, unter anderem für Soko Donau, arbeiten. Und wir haben das halbe Album fertiggestellt und dann habe ich mich schließlich auf die Suche nach einem zweiten Producer oder einer zweiten Producerin gemacht und erstmal im Bekanntenkreis nachgefragt - und da hat mir eine Freundin seine Nummer gegeben und dann ging das ziemlich ratzfatz.

Radio FM4: Am 7. März spielst du dein Release Konzert im ausverkauften Radiokulturhaus in Wien. Was erwartet denn unsere Hörer:innenschaft bei einem Zelda Weber Konzert?

Zelda Weber: Also man kann im Radiokulturhaus erwarten, dass man den Sitzplatz bald nach Beginn des Konzertes nicht mehr brauchen wird - ich hoffe, die Leute stehen auf und sind dann auch alle ein bisschen locker! Wir haben eine super Show vorbereitet und ich freu mich ur d’rauf. Am 7. März sind wir eine ziemlich fette Band sogar, da sind wir fast zu acht, aber auch nicht immer. Der Kern der Band besteht aus 5 Personen, das sind Til [Van der Vloedt] am Schlagzeug, Mina [Franzke] on the Bass, Magda [Plattner] on the Keys und Nora [Parkan] on the Background Vocals. Und wir freuen uns schon!