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Der Song zum Sonntag: Atmosphere - Okay

Alles wird okay, das ist die Hoffnung in „Okay“, dem neuen Track vom HipHop-Duo Atmosphere. Das neue Album „So Many Other Realities Exist Simultaneously“ erscheint im Mai.

Von Christoph Sepin

Es ist schon okay, wenn alles okay ist. Okay liegt genau in der Mitte zwischen super und fürchterlich, wird aber vergleichsweise selten besungen. Ist halt keine extreme Emotion, also für gewichtige Popsongs nicht so gut geeignet. Zum Glück gibt’s den old-schooligen Hip-Hop von Atmosphere aus Minneapolis. Da passt diese Grundeinstellung doch recht gut.

Okay ist der Beat, okay die Melodie zu Beginn des Songs, wie ein mittelwarmer Frühlingsmorgen, wie ein Tag ohne zu viel Stress, ein Einkauf ohne lange Schlangen, ein Sitzplatz im Bus und eine Arbeitswoche ohne Überraschungen. Nicht aufregend, aber okay. „It’s gonna be alright“, heißt es da gleich zu Beginn von „Okay“. „It’ll be okay, I think that needs to be established“. Es wird schon alles gut ausgehen, das muss gesagt werden. Ganz schön ungewöhnlicher Zweckoptimismus fürs 21. Jahrhundert.

Seit den 90ern machen Sean Daley alias Slug und Anthony Davis alias Ant als Atmosphere gemeinsam Musik. Das Jahrzehnt hört man ihnen auch an, nicht nur aufgrund der hoffnungsvollen Gen-X-Weltanschauung in „Okay“, sondern auch dank der doch recht entspannten Instrumentierung. „So Many Other Realities Exist Simultaneously“, das neue, mittlerweile dreizehnte Album der Band, erscheint am 5. Mai.

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Dreizehn Alben und immer noch warten auf den amerikanischen Traum: „Impatiently waiting for that American dream“, rappt Slug und schaut auf sein Handy: „Staring at the cracked screen of my anti-facts machine“. Das hat schon was recht Retrospektives an sich, ein Blick nach hinten auf das Leben, das man bereits gelebt hat und alles was man gelernt hat und der Blick nach vorne, auf das, was man noch hofft noch zu lernen. „I was told it all began as a quest for some knowledge“.

Glücklicher werden und optimistischer, das ist das Ziel: „I’ll be okay and if I got one wish, I’d probably waste it trying to make mysеlf an optimist“, wünscht sich Slug und: „Happiness is my favorite physical feature, but I’m afraid I’ll figure out that it’s a mythical creature“.

Das hat viel von Wunschdenken und klingt nach: Ich wiederhole eine Message, bis ich selber dran glaube. Das ist aber auch okay. Optimismus ist eine seltene Einstellung, berechtigt oder nicht. „It’ll be okay, even if you’re feeling like there ain’t no way. You’re still with us today, it’s gonna be okay“. Das ist der Loop, das ist die Hoffnung, das fühlt sich beim Hören gut an. Mission erfolgreich, also, für Atmosphere. Und als okaye, kleine Bonusinfo für alle Wrestling-Fans: Im Musikvideo zu „Okay“ gibt’s einen Gastauftritt von Rapper/Wrestler „Platinum“ Max Caster. Okay.

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