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Scars Above

Mad Head Games

game

Planet mit Geheimnis

Das SF-Horror-Game „Scars Above“ ist atmosphärisch dicht, in Sachen Gameplay originell und - vor allem - zur Abwechslung einmal nicht ganz so hardcore wie die Konkurrenz.

Von Rainer Sigl

Ein fremder Planet voll mit mysteriösen Phänomenen und monströsen Wesen, ein abgestürztes Raumschiff und eine tapfere Heldin: Das ist „Scars Above“, ein soeben erschienenes Science-Fiction-Actiongame.

Eigentlich wollten wir mit unserer Crew ein geheimnisvolles, riesiges Objekt im Erdorbit untersuchen, einen grellen Lichtblitz später finden wir uns ganz woanders wieder. In der Rolle der Astronautin und Wissenschafterin Kate Ward erwachen wir ohne Ausrüstung und Crew irgendwo in der außerirdischen Pampa. Das Hologramm eines Aliens zeigt uns den Weg und bald wird klar, dass die Macht, die uns hierhergebracht hat, nichts Gutes mit uns und unserer Crew vorhat. So kämpfen wir aus der Third-Person-Ansicht ums Überleben, erforschen Fauna, Flora und Alien-Technologie und enträtseln nach und nach die Geheimnisse dieser Welt.

Action-Puzzles und SF-Mystery

Mit plumper Gewalt ist es hier nicht getan, stattdessen müssen wir gegen teils riesige Monster taktisch mit verschiedenen Waffen zu Werk gehen. Manche Kämpfe in „Scars Above“ sind richtige Action-Puzzles: Mit der Feuerwaffe müssen zuerst die Schwachpunkte eines Monsters getroffen werden, ein Schuss aus der Eiskanone friert störende Wasserhindernisse der Arena ein, und ein Schuss aus der Elektro-Gun gibt ihm den Rest - hoffentlich.

„Scars Above“, entwickelt von Mad Head Games und vertrieben von Prime Matter, ist für Windows, PlayStation und Xbox erschienen.

Die Konfrontationen mit kleinen und vor allem großen Gegnern sind spannend inszeniert, doch der Hauptfokus des Spiels liegt trotzdem eher auf der Erforschung der Welt, die dank des Soulslike-Speichersystems und sanften Metroidvania-Elementen herausfordernd bleibt. Dass man gern durch diese Welt wandert, ist der sympathischen Hauptfigur und der durchaus spannenden Story geschuldet, die Mystery und SF-Horror gekonnt verbindet.

Scars Above

Mad Head Games

Es muss nicht immer Hardcore sein

Achtung: Der direkte Vergleich zu einem oberflächlich ähnlichen, anderen Science-Fiction-Spiel mit weiblicher Hauptfigur ist trügerisch. „Scars Above“ hat zwar auf den ersten Blick mit dem vor kurzem von der PS5 auf PC gewanderten „Returnal“ einiges gemeinsam, aber eben nur auf den ersten Blick. Im Gegensatz zum Rogue-like-Bullet-Hell-Actionspektakel ist „Scars Above“ ein klassisch lineares Action-Adventure mit Shooter-Gameplay, das im Gegensatz zum hammerharten „Returnal“ netterweise mit drei Schwierigkeitsgraden daherkommt und auch so manchen Fehler verzeiht.

Ein Spaziergang ist der Planetentrip nicht, doch halbwegs Geübte werden hier nach etwa acht Stunden zur Abwechslung tatsächlich auch mal den Abspann sehen, ohne allzu viel Blut, Schweiß und Tränen investieren zu müssen. Wer einfach ein abwechslungsreiches Actionspiel mit interessanter Story sucht, macht mit „Scars Above“ nichts verkehrt. Das Spiel eines serbischen Entwicklerstudios ist zwar kein AAA-Hochglanz-Blockbuster, aber dafür sympathisch zugänglich und in Teilen durchaus originell. Als Abwechslung zu gnadenlos harten Reflextests wie „Returnal“ macht es eine gute Figur.

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