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Portraitfoto Spilif

Gabriel Hyden

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Neue Musik von Spilif, Mavi Phoenix, P.tah und vielen mehr

Die rappende Suche nach dem, was du liebst, eine Hip-Hop-Hymne der Selbstbestimmung, ein Indie-Rap-Stück über die eigene Toxizität und Elektropop der Sehnsucht. Das sind die neuen Singles und Musikvideos aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Das große Finale ist am Laufen. Ihr könnt über die TOP 5 Nominees für den FM4 Award bei den Amadeus Austrian Music Awards abstimmen. Mit dabei der junge Singer/Songwriter Oskar Haag aus Kärnten, die extravagante Indiepop-Sängerin Rahel, die Grunge-Rocker der Gegenwart Leftovers, die Cloud-Pop-Meisterin Verifiziert und der Pop-Hip-Hop-Fusion-König Bibiza. Bis 20. März kannst du voten und am 30. März wird der oder die Gewinner*in des FM4 Awards in der Morning Show bekanntgegeben. Bis es so weit ist, verbringt Bibiza wohl noch die eine oder andere schlaflose Nacht im Wiener Stadtpark.

Auch die Neuvorstellungen für die FM4 Charts werden von Österreich bestimmt. Ich könnt euch für die Leftovers, Apollo Sissi, Yukno feat. Rahel oder für die neue Single von 5K HD entscheiden. Wer als höchstes in die FM4 Charts einsteigen soll, das bestimmt ihr hier. 5K HD werden übrigens im April auf Tour gehen.

Eine Sängerin, die noch nicht in meinem Fokus war, ist Zelda Weber. Die steirische Musikern mit Wurzeln in Köln hat ihr eigenes Genre Prog-Soul erfunden und eben ihr Debüt „Crude“ herausgebracht. Eine neue soulige Stimme, bitter-sweet wie auf der neuesten Single „Cake“ zu hören.

Auch sonst gibt es viele neue Frühlingsreleases aus Österreich.

Spilif - „irgendetwas das du liebst“

Noch immer beschäftigen die Auswirkung der Pandemie viele Menschen. Vor allem, was die mentale Gesundheit betrifft, kommen verzögert so manche Symptome erst jetzt an die Oberfläche. Es braucht dringend wieder Lebensfreude und Leidenschaft, für irgendetwas, was den Menschen wieder Spaß macht. So die klare und deutliche Aussage von Rapperin Bettina Filips alias Spilif.

„Keine Ausreden mehr, lieber Tacheles / wünsch dir was und bekomm dafür was anderes / mach die Koffer, die du schleppst, lieber zum Handgepäck“, heißt es in der Single, die mit einem organischen Bandsound voll und gleichzeitig reduziert klingt. Produziert hat Johannes Stöckholzer, das großartige Video stammt von Gabriel Hyden.

Club Apollo - „Strange Looks & Holidays“

Spannende Beats, schöne Synthie-Melodien und melancholischer Gesang. Das waren die Ingredienzien der ersten Single des Wiener Electronic-Duos Club Apollo. Patrick Vanek und Max Sternek mögen es, mit analogem Rauschen zu experimentieren und auch den Pop-Appeal in ihre Tracks einfließen zu lassen.

Die neue Single „Strange Looks & Holidays“ ist mit den elegischen Klavierakkorden, der verträumten Gitarre und den flirrenden Beats noch sehnsuchtsvoller als das erste Stück. Eine großartige Entwicklung ist hier schon vom ersten zum zweiten Stück zu hören. Wir sind gespannt, wohin die Reise von Club Apollo noch gehen wird.

Mavi Phoenix - „biggest asshole in the room“

Sehr verspielt, mehr produziert, aber auch mit analogen Instrumenten ist das neue Album von Mavi Phoenix entstanden. Bisschen back to the roots, aber doch miteinbezogen der Ausflug in den Indie-Rock. Am 19. Mai wird das neue Werk erscheinen und es trägt den markanten Titel „biggest asshole in the room“. Der Titeltrack ist für Mavi auch der wichtigste in der bisherigen Karriere. Nicht musikalisch, sondern inhaltlich. Es geht in dem Track darum, zu realisieren, dass man selbst der toxische Teil in einer Beziehung ist, und ob man es schafft, sich auch wirklich zu ändern.

Musikalisch erinnert das intensive Stück an die Streets. Das Arrangement macht hörbar, wieviel Details, Sounds und Spannung in nicht mal drei Minuten verpackt werden können. Ein starker Song, der die Spannung auf das kommende Album von Mavi Phoenix noch erhöht.

P.tah - „Souverän/Bestzeit“

Gute zwei Jahrzehnte hat Rapper und Produzent P.tah die Hip-Hop-Szene in Österreich bereichert und mitbestimmt. Jetzt ist erstmal Schluss mit Rap, wie er selbst meint. Das Feuer ist erloschen, das Businessrad mit Promos, Touren und die Social Media ließ dem Musiker immer weniger Zeit für Freunde und Familie. Jetzt ist Zeit für mehr Ruhe. Aber davor veröffentlicht P.tah noch die EP „Season Finale“, die er mit fünf verschiedenen Produzenten zusammen gemacht hat.

Mit Produzent Deasus hat er die Tracks „Souverän“ und „Bestzeit“ geschrieben, die in einem Video zusammengefasst sind. Hier ist Wien einmal mehr gut und imposant in Szene gesetzt. Nicht nur seine musikalische Heimat. Das Label Duzz Down San wird ihn vermissen.

Kreiml & Samurai - „Weit hommas brocht“

Im April starten Kreiml & Samurai endlich ihre Tour, nachdem Termine während der Pandemie immer wieder verschoben werden mussten. Also haben die Rapper ihren eigenen Groundhogday in Pennsylvienna ausgerufen und die Konzertreihe eben auf dieses Jahr gelegt. Voller Schweinehundpower stehen Keiml & Smaruai in den Startlöchern. Passend dazu haben sie eine letzte Single aus ihrem Mixtape „Und täglich grüßt das Untier“ veröffentlicht.

Zu den geschmeidigen Beats von B.Visible plädieren die Rapper dafür, der eigene Boss zu werden und Schritt für Schritt ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Natürlich packen die beiden das tausend Mal besser in ihren flow, als man es hier beschreiben könnte. Das Video von Dominik Galleya & Amanda Burzic ist ein sehr witziges Filmchen des selfempowerment.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Wohl eines der schönsten Alben 2023 wird das neue Werk von Mynth. Ende März erscheint „Four“ und vorab hat das Salzburger Zwillingspaar noch die Single „One Day“ veröffentlicht.
  • Keine Sorge, es wird schlimmer. Mit dieser widersprüchlichen Zeile beginnt die Single „Don’t Worry“ von FRANZ POP Collective. Eine düstere Elektro-Pop-Nummer, bei der immer wieder die Sonne durchblitzt.
  • Der Hassliebe zur Bundeshauptstadt haben EsRAP und Gasmac Gilmore in dem Rock-Rap-Track „Reden über Wien“ Ausdruck verliehen.
  • Die Elektro-D’n’B-Queen Joyce Muniz heizt mit „Bangalore Girl“ den Tanzboden der Clubs wieder gehörig auf.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Trippiger Elektro-Pop des Selbstmitleids, das ist „Difficult“, die neue Single von Laikka. Trotz der düsteren Stimmung sehr tanzbar.
  • Indie-Rock im Handstand, locker und tiefgründig, das macht die Band Elsa. Eben erschienen ihre neue EP „Kein Spielplatz“.
  • Etwas psychedelisch wirkt das Cloud-Rap-Video „Helikopter“ von Rapper Sadi. produziert hat den Track Palazzo & Mistersir.
  • Einen spannende Elektro-Pop-Track haben The Playgrounds Kids gemacht. „Evil’s King“ ist eine mächtige, düstere und gleichzeitig filigran wirkende Nummer. Passt perfekt als Soundtrack für das mittelalterliche Rollenspiel.
  • Emotionaler Rap, das macht die Musik von Träum Schön aus. Der Song „Uncut“ ist ein Plädoyer für die Wahrheit und gegen Lügen und Selbstbetrug.
  • Die wundervolle Sängerin Mikk supportet die Band OEHL auf der Bühne. Jetzt ist die Single „Heaven“ erscheinen, ein zartes Stück über Hoffnung und Sehnsucht.
  • Ein Leben ohne Stress - für viele ein ferner Wunsch. Für JerMc steckt im stressfreien Leben schon die Vorahnung, dass es anders werden könnte. Er fühlt er sich „Blessed“, auch wenn er es gefühlt nicht verdient hat.
  • Letzten Donnerstag hat Lisa Schneider im FM4 Soundpark Musikerin Zelda Weber vorgestellt, die neuen Singles von Bibiza, Mavi Phoenix und Spilif gab es zu hören wie auch einen Nachruf auf Peter Weibel.
  • Und in der FM4 Soundparknacht hat Stefan Trischler mit DJ Urbs über sein neues Album gesprochen, es gab ein altes Interview mit dem kürzlich verstorbenen Peter Weibel zu hören wie auch die neue „Schnitzelbeat 3“-Compilation von Al Bird Sputnik.

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