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Uboot in sehr alter Zeichnung / Entwurf aus 1806

Pixabay / CC0

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Vorsicht mit den Wünschen

Warum es nicht immer etwas Gutes ist, wenn Visionen Wirklichkeit werden.

Eine Kolumne von Todor Ovtcharov

Viele meinen, dass die Prophezeiungen von Jules Verne aus „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ oder „20.000 Meilen unter dem Meer“ nun Realität geworden sind. Der geniale französische Schriftsteller hatte darin die technologische Entwicklung der Menschheit vorausgesagt. Man erinnert sich dabei allerdings kaum, dass der Protagonist Kapitän Nemo aus „20.000 Meilen unter dem Meer“ ein Rebell gegen das britische Empire war und sein U Boot gebaut hatte, um sich an seinen Feinden zu rächen. Man soll daran denken, wenn einem einfällt, dass im Ozean russische Atom-U-Boote lauern, die jederzeit bereit wären, Amerika mit Raketen zu beschießen.

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Das Gleiche gilt für US-amerikanische U-Boote im Barentssee. Der große Humanist Jules Verne würde vor dieser Erfüllung seiner Prophezeiungen sicherlich erschaudern. Das gleiche gilt auch für „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury. In diesem Roman erzählt der Autor von einer seelenlosen Gesellschaft der Zukunft, in der Bücher verboten sind und das Lesen verfolgt wird. Vor Kurzem wurde der Schriftsteller Salman Rushdie angegriffen, nur weil jemand nicht mochte, was er geschrieben hatte.

Deshalb soll man sich über erfüllte Prophezeiungen nur mit Vorsicht freuen. Wir sprechen derzeit immer wieder über künstliche Intelligenz und ihre Errungenschaften. Ein ehemaliger Mitschüler von mir entwickelt heute im Silicon Valley selbstfahrende LKWs. Er meint, dass bald die Zeit kommt, in der alle Autos automatisiert werden. Was werden dann hunderttausende LKW Fahrer machen? Werden sie dann alle Programmierer?

Mit den LKW Fahrern werden auch die Autobahnkneipen mit allem Drum und Dran verschwinden. Was passiert dann mit allen Straßenpolizisten, die ihren Lebensunterhalt mit den LKW Fahrern verdienen? Stellt euch einen Polizisten in Bulgarien vor, der einen computergesteuerten LKW auf der Autobahn anhält und „Wir haben ein Problem, mein Freund“ sagt. Vielleicht könnte man die künstliche Intelligenz darauf trainieren, 50 Euro aus seiner künstlichen Tasche zu ziehen. Das wäre intelligent!

So ist das mit der Erfüllung von Science Fiction. Hoffentlich wird der „Terminator“ nie Realität. Denn dann heißt es „Hasta la vista, baby!“

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