Neue Musik von Rahel, Oskar Haag, Rosa Rendl, TTR Allstars u.v.m.

Pop gegen toxische Männlichkeit, Singer/Songwriter-Ballade für die Liebe, elektronisch-reduzierte Tanzbeats zum Loslassen und eine HipHop-Crew als Kinderspielzeug. Das sind die neuesten Videos und Single aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Schon im Songcontest-Fieber? Bis zum 13. Mai ist zwar noch Zeit, aber in Österreich haben Teya & Salena mit ihrem Video zu „Who The Hell Is Edgar“ die Stimmung schon ein bisschen aufgeheizt. Der Song, in dem die beiden Musikerinnen das Wort „Poe“ 150 Mal vorkommen lassen, hat einen starken Drive und nach dem derzeitigen Wettquoten pendelt sich Österreich damit auf dem 9. Platz ein. Am 11. Mai werden wir sehen, ob das erste Frauen-Duo aus Österreich beim ESC ins Finale kommen wird, das am 13. Mai in Liverpool stattfindet.

Heute startet in Graz die Diagonale und am 25. März wird dort erstmalig die Musik-Doku „Vienna Calling“ gezeigt. Pia Reiser schwärmt hier schon ein bisschen von der Dokumentation von Philipp Jedicke.

Ins Schwärmen kommt auch der österreichische Soul- und Elektro-Pop-Sänger Lou Asril. Er hat Lisa Schneider seine Lieblingslieder präsentiert und zwischen den Songs von den Black Eyed Peas, Bree Runway, UMI oder AnnenMayKantereit gab es viel zu Lachen für die beiden.

Und es ist nicht mehr lange, bis der diesjährige FM4 Award bei den Austrian Amadeus Music Awards vergeben wird. Das Voting ist bereits beendet. Am 30. März lüften wir in der FM4 Morningshow das Geheimnis, wen ihr dort gewählt habt und wer damit den Preis dieses Jahr mit nach Hause nehmen darf.

RAHEL - „He Nur Da“

Eine der Finalist*innen zum FM4 Award war Sängerin und Musikerin Rahel. Sie mache „Musik für die Merkwürdigen“, ist im Artikel meines Kollegen René Froschmayer zu lesen. Ihre Songs bestechen durch eingängige Refrains, ein cleveres Arrangement, schöne Synthie-Melodien und die witzigen und tiefgründigen Texte.

In der neue Single „He Nur Da“ rechnet Rahel mit einem bestimmten Typus Mann ab; dem eines Sunnyboys, der nach Außen hin keine Probleme zu haben scheint und beharrlich seine Maske aufbehält. Im Video mit viel Humor von Amine Sabeur umgesetzt.

Oskar Haag - „Love Me For Tonight“

Ebenfalls in den TOP 5 im Rennen um den FM4 Award war der junge Kärntner Singer/Songwriter Oskar Haag. Seine „Teenage Lullabies“, die er auf seinem Debüt veröffentlicht hat, beschäftigen sich mit den Fragen, die Teenager so haben. „Bin ich hier richtig, wo ich bin? Enttäusche ich jemanden? Vergeude ich Zeit? Mache ich was aus meinem Leben? Was bringt mir Freude?“ Und durch alle Songs zieht sich die Liebe, das wichtigste Thema für den jungen Klagenfurter. So auch in dem Stück „Love me For Tonight“

Rosa Rendl - „I Used To Love You“

Sanfte Dance-Beats, eine markante und verhallte Stimme und Spannung erzeugende Synthie-Melodien. Die neue Single von Rosa Rendl klingt sehr reduziert und doch bricht sie immer mehr zu einem Tanzstück auf, auch wenn die Zügel nie ganz locker gelassen werden.

Die Liebe ist auch bei diesem Stück Thema. Das Loslassen eines geliebten Menschen ist wohl eines der schwierigsten Dinge, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Insofern hat dieses hypnotische Stück auch einen sehr traurigen Unterton.

TTR Allstars - „Lauda“

Die Linzer HipHop-Familie Tonträger Records hat ein neues Album am Start. „In unsam Haus“ ist eine Platte, die deepe Beats mit persönlichen Geschichten verbindet. Live ist die TTR Allstar Crew am 24. März im Freiraum in St. Pölten, am 1. April im Röda in Steyr und am 17. Mai in Vöcklabruck im OKH zu sehen. Passend zur Tour veröffentlichen sie mit „Lauda“ einen humorigen und doch ernsten Song über die eigene Jugend und die Reflexion über die heutige Zeit. Im Video extrem gut umgesetzt von Clemens Niel, der die TTR Allstars in liebevoller Detailarbeit als Kinderspielzeug in Szene setzt.

Auch noch gut und gut zu wissen

• Der gute Skero hat mit seinen Maasnbriada und BumBumKunst eine funkige Nummer rausgebracht. „L Funk 2“ spielt mit 80ies-Vibe und der Frage nach Freiheit.

• Wenn man etwas falsch macht in der Beziehung, dann schenkt man dem anderen einfach eine Gitarre und alles ist wieder gut? Dass das nicht immer funktioniert, davon singen Compat Beach in ihrer neuen 90ies Indie-rock-Single „You Can’t Just Buy Me A Guitar Everytime You Screw Up“.

• Zart und zerbrechlich klingt das Stück „Dream And Flee“ von Ronia. Experimentell und spannend hat die Grazer Musikerin hier ihre verträumten Kindheitseinflüsse von Märchensoundtracks in die Gegenwart elektronischer Musik geholt.

• Der Alligatorman ist wieder unterwegs. Gemeinsam mit Rapper MDK hat er das Album „Alltagsschwächen“ aufgenommen, das Ende März erscheinen wird. Die zweite Vorabsingle „Liberales Privileg“ ist ein Track zwischen verträumten Samples und starker politischer Message.

• Cloudrappiger ist Dyin Ernst auf seiner Single „Chicken Run“ unterwegs. Reduziert und mit gutem Flow ergeht sich der Rapper in Selbstreflexion.

• Rhythmisch komplex und trotzdem mit einer Indie-Pop-Leichtigkeit präsentiert die Band Ando ihre neue Single „Stingray“, die streckenweise an die großartigen psychedelic-Rocker Motorpsycho erinnert.

• Die österreichischen Gorillaz, die 3D-Köpfige Band Bon Jour veröffentlicht mit „And So We Met Again“ eine neue Single zwischen Soul und Pop, Indie und Elektronik. Eine schöne Frühlingsnummer.

• Die Selbstliebe propagiert hier das wundervolle Duo Wolf Lehman und Liz Metta. „Self Love“ ist ein verträumtes 60ies Indie-Pop-Stück irgendwo zwischen Air, Marsmobil und Tahiti 80.

• Die Salzburger Steaming Satellites werden im September ein neues Album veröffentlichen. Die erste Single daraus nennt sich „I Think I’ve Had Enough“, ein Song über die Schwierigkeit, sich aus toxischen Beziehungen zu lösen.

• In der Soundparksendung am Donnerstag hat Lisa Schneider die neue Platte von YUKNO präsentiert, neue Singles von Lil Julez und Bon Jour vorgestellt, sowie die Band Bad Weed.

• Und in der sonntäglichen Soundparknacht bei Lisa Schneider war die Musikerin XING im Interview zu hören. Und Zelda Weber hat ihr Debüt „Crude“ vorgestellt.