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Aktueller Musiktitel:

Combat Beach

Lukas Meixner

fm4 soundpark weekly

Neues von Combat Beach, Die Partie, Dacid Go8lin, Donna Savage u.v.m.

Endlich wieder über Teenie-Rom-Coms und HipHop-Tracks der 90er Jahre reden und darüber, wie sie das gute Leben nach wie vor prägen. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Die sternbezogene Zeile „maybe I’ll go and chase him“ von Oskar Haag hat seit Sonntag, 11.00 Uhr, noch einmal eine ganz neue Bedeutung: Seit da steht es fest und wir dürfen es laut über die Dächer schreien, er ist der Gewinner des heurigen FM4 Awards bei den Austrian Amadeus Music Awards. Überraschungen muss man mögen, aber diese hier geht wohl für alle up and rising acts in Ordnung:

Am 28. April findet die große Amadeus-Gala im Wiener Volkstheater statt, bei der neben Oskar Haag auch die Gewinner*innen der restlichen Kategorien ihre Trophäen entgegennehmen werden. Bis dahin jedenfalls kann Oskar Haag sich die Sterne schon mal an einem ganz anderen Himmel ausmalen, nämlich dem über der „Isle Of Freedom“ in Budapest.

Von 10. bis 15. August findet das alljährliche, große Sziget Festival statt - und wir freuen uns, auch heuer wieder gemeinsam mit dem Team von The GAP den „Sziget Festival Sundowner Slot“ zu vergeben. Fünf österreichische Acts stehen zur Auswahl, einer von ihnen wird auf der Europe Stage am Sziget besagtes Sonnenuntergangskonzert spielen. Wie war das, nach der einen Abstimmung ist vor der anderen? Lasst eure Stimme da für AZE, Farce, Oskar Haag, Jeremy Pascal oder Wallners. Gute Argumente (von „meine Musik passt sehr gut ins Vorprogramm von Caroline Polachek und/oder Billie Eilish“ bis „wir bringen Punk und Romantik mit“) haben, vielleicht als Entscheidungshilfe, alle fünf dabei.

Lou Asril

FM4

Und fernab von Amadeus und Sziget seien euch für diese Woche zwei spezielle Langspiel- bzw. kurze Langspiel-Releases ans Herz gelegt: Sharktank haben mit „Acting Funny“ ihr neues Album rausgebracht, wir wissen eh schon seit den Vorab-Singles, dass das die neueste, unaufdringliche Hitparade ist. Und dann wäre da noch „retromix21“ von Lou Asril, der nicht nur nach wie vor entzückendster Interviewpartner, sondern bald hoffentlich auch Vogue-Covermodel ist.

Mehr neue Musik(-videos):

Combat Beach - „You can’t just buy me a guitar every time you screw up“

Kleine Fragestunde zu Teenie-Rom-Coms. Sagen euch diese quotes noch etwas?

„But mostly I hate the way I don’t hate you. Not even close, not even a little bit, not even at all.“

oder:

„Who needs affection when I have blind hatred?“

oder:

„I guess, in this society, being male and an asshole makes you worthy of our time.“

Diese alle, und jetzt auch natürlich der aktuelle Single-Titel der Band Combat Beach (herrlich, geht so: „You can’t just buy me a guitar every time you screw up“) stammen aus dem unvergesslich unvergleichlichen 90er-Jahre-Highschool-Schinken „Ten things I hate about you“. Mehr muss man über ein Lied eigentlich nicht wissen, außer: Das ist die Musik, zu der man gestreifte T-Shirts und Jeansjacken trägt, die gut für frühlingshafte Verliebtheiten passt, die Menschen gefällt, die unaufdringliche Gitarren und Bands wie The Front Bottoms oder Johnny Hobo and the Freight Trains mögen.

Donna Savage - „Schuhmacher“

Endlich sagt es mal jemand laut: Es liegt an dir! Nicht an mir! Du bist das Problem. Wo Entliebte sich sonst hinter fragwürdigen Ausflüchten verschanzen, klappt Donna Savage den Deckel drauf und lässt das Gegenüber wissen, dass das Gras auf ihrer Seite grüner ist. Diese schlichte Tatsache wird in verschiedenen Punchlines durch- und ausbuchstabiert, die Overall-Metapher ist ein Autorennen, bei dem die Wiener Rapperin natürlich niemand überholt.

Protz und Bling und dann so ein cheesy, gewollt (hoffentlich gewollt!) crappy geschauspielertes Video-Intro, hier baut sich wer selbst eine Welt und die passende Kunstpersona („Donny Hütchen“). Am 19. Mai bringt Donna gemeinsam mit BFF und Producer Brenk Sinatra die EP „Parole Donna!“ heraus, gefeiert wird zwei Tage davor, am 17. Mai im Wiener Werk, oder durchgehend bis dahin.

Die Partie - „Ich brauche Zeit“

Gute Bands sagen entweder gar nichts über sich selbst oder sie schicken gute Eigenbeschreibungen raus in die Welt, bei der Gruppe Die Partie geht sich Zweiteres aus: „Musik zum Sitzen, Liegen oder Tanzen“ heißt es da, also eine Art Allround-Unterhaltung, wer soll das nicht wollen. Die Partie kommt aus Linz, die Lieder aus der Feder und dem Kopf zweier Menschen, die sich die Bühne aber dann ausgedehnt lieber zu viert teilen.

Wer bei den Instagram- oder sonstigen Postings genau hinschaut, erkennt da ein ebenfalls kürzlich hier vorgestelltes, neues und tolles Gesicht: das von Anda Morts, der gerade mit seiner ersten Single „Leere Flaschen“ auf die beste Weise Punk und liebe Grausligkeiten über unsere Senderfrequenzen jagt. Die Partie aber also, eine Band, die gleichzeitig Blumentopf-Vibes (ach mei, erinnert sich wer an „Was der Handel“?) und sanfte Unsicherheiten dem Leben gegenüber - wie wir es von der Hamburger Schule gut kennen - mitbringt. Das Leben ist mühsam, da können wir uns auch zusammentun und drüber singen, jung sind wir noch und das muss ja auch was gelten. Musik also zum Sitzen, Liegen oder Tanzen, zum Glücklich- oder doch eher lieber ein bissl Unglücklichsein, zum Leben eben.

Dacid Go8lin - „Feel“

Es gibt ein Gefühl, vielleicht ist es das ärgste von allen. Nicht nur Verliebtsein nämlich, sondern der komische Moment, in dem sich zwischen der totalen Überwältigung und der ebenso totalen Unsicherheit nicht mehr wirklich unterscheiden lässt. Dacid Go8lin hat ein Lied über diesen state of mind (and body) geschrieben, sehr sanft und damit auch auf die einzige Weise, in der man sich diesem Hormonspektakel unbeschadet nähern kann. Übers Gänseblümchenblätterausreißen sind wir hier hinaus, Fakten wären besser, aber wann hat die Liebe sich schon mal festnageln lassen. Bittersüß ist ein Wort, das hierauf passt.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Als „Boomer-Core mit GenZ-Einflüssen“ bezeichnet Lil Julez selbst seine Musik - nicht, weil das schrecklich klingt, sondern eher, weil er von diesem Genre zuvor noch nicht gehört hat. Kluge Menschen suchen sich nicht nur ihre Nische, sie klingen auch besser als die Schlagzeile. Unser FM4 Soundpark Act im März hat soeben sein erstes Album rausgebracht.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • mo ist um „3am“ noch auf und produziert Beats, bis der Nachbar stresst.
  • Das hat schon auch irgendwie Glass-Animals-Vibes geatmet: Ant Antic nennt seine neue Single „This Time I“ und war dafür mit der Münchner Musikerin Lizki im Studio.
  • Wie „Garage Soul“ klingt, könnt ihr euch jetzt am ersten Album von Bad Ida anhören.
  • Irgendwie kommt das Leben dann halt doch so, wie es sich die anderen nicht für einen vorgestellt haben: „Alienated“ von Lorenz Ambeek.
  • „Singing songs in slow motion“: Einen gibt es noch, bevor das Album kommt! „Mystery“ ist der letzte Singlerelease, bevor Mynth am kommenden Freitag ihr viertes Album rausbringen.
  • Liener haben ein Lied für traurige Menschen geschrieben, die schon ab und zu auch gern fröhlich sind.
  • In der FM4 Soundparksendung am Donnerstag haben wir mehr über die neuen Lieder von Bands wie Combat Beach oder ANDO erfahren, außerdem war Lou Asril - direkt eingeflogen aus Berlin - bei uns zu Besuch, um über seine neue EP „retromix21“ zu sprechen. Auch gut: die neuen Alben von Lil Julez und Sharktank.
  • Und in der FM4 Soundparknacht am Sonntag waren Giovanna und Mario Fartacek von Mynth ebenso wie Oskar Haag mit ihren jeweils ersten/neuen Alben bei Andreas Gstettner-Brugger zu Gast.

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