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„Der Super Mario Bros. Film”: Ein verfilmtes Mario-Wikipedia

Mit „Der Super Mario Bros. Film“ startet diese Woche die langersehnte Verfilmung aus dem Super-Mario-Universum in den heimischen Kinos. Mit zahlreichen Referenzen und Easter Eggs auf die beliebte Videospielreihe ist der Film vor allem etwas für echte Mario-Ultras.

Von Philipp Emberger

Kurzes Experiment: Stellen wir uns mal den fertigen „Super Mario Bros."-Film vor und beantworten uns selbst folgende Fragen: Wie tiefgreifend ist die Story? Wird es viele Referenzen auf das Super-Mario-Universum geben? Welche Elemente aus den Spielen finden sich im Film wieder? Die Wahrscheinlichkeit, dass wir an dieser Stelle den fertigen Film schon vorhersehen können, sie ist ziemlich groß. Ist das gut? Kommt drauf an.

Mario, Luigi, Peach, Toad, Bowser und Donkey Kong. Die Stars aus dem Super-Mario-Universum sind fast alle dabei. Generell fühlt sich der Animationsfilm wie ein verfilmtes Mario Fan-Wikipedia an. Mario legt sich mit Dauerrivalen Bowser an und verdrückt dafür zahlreiche Power-Ups. Gekämpft wird, sehr zur Freude aller Mario-Kart-Ultras, unter anderem auf Karts. Dabei ist Mario zu Beginn der Geschichte noch gar nicht der altbekannte Superheld.

Gemeinsam mit Bruder Luigi führt er ein nicht ganz so gut gehendes Installateursunternehmen in Brooklyn. Ein Rohrbruch in dem New Yorker Stadtteil führt die beiden Neo-Selbstständigen dann aber in die bekannte Videospielwelt. Grüne Rohre olé! Die Brüder werden getrennt. Draufgänger Mario gerät in das kunterbunte Pilz-Königreich, Angsthase Luigi strandet in der dunklen und düsteren Lavawelt Bowsers.

Slay Prinzessin Peach, slay!

1993 wurde bereits ein erster Versuch unternommen, den Vorzeigecharakter aus dem Hause Nintendo auf die Leinwand zu bringen. Der Film ist krachend gescheitert und gilt gar als schlechtester Videospielfilm aller Zeiten. Er hat auch dazu beigetragen, den schlechten Ruf von Videospielverfilmungen über Jahre einzuzementieren. Insofern geht es für die italienischen Brüder nicht nur um die Rettung des Pilz-Königreichs, sondern auch um den Ruf von Super Mario auf der Leinwand.

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Der tapfere Toad an der Seite der furchtlosen Prinzessin Peach

Dafür gehen die Hersteller (Illumination Entertainment und Nintendo) wenig Risiko ein. Mit den Figuren wird man schnell warm, die Dialoge sind großteils gelungen. Richtige Überraschungen oder unvorhersehbaren Twists gibt es nicht. Die größte positive Überraschung ist, dass Prinzessin Peach aus ihrer ewigen Opferrolle rauskommt. Sie wird nicht entführt und muss dementsprechend auch nicht gerettet werden. Ganz im Gegenteil: Die Prinzessin verteidigt in Superheldinnen-Manier das Pilz-Königreich vor Bowser und seinen Schergen.

Odé an Super Mario

Held rettet Welt vor Bösewicht klingt prinzipiell nach einer oft gesehenen und ziemlich generischen Story. Das ist sie auch, was in dem Fall aber egal ist. Vor allem Mario-Ultras dürfen sich freuen und kommen auf ihre Kosten. „Der Super Mario Bros. Film“ ist eine knallbunte und liebevolle Liebeserklärung an das Mario-Universum. Zu den Highlights zählen die top eingesetzte liebgewonnene Musik samt beigemischter Popklassiker (Bonnie Tyler!). Unzählige Referenzen und Easter Eggs auf neue, alte und noch ältere Mario-Spiele gibt es natürlich ebenso.

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Bowser hat es - mal wieder - auf das Pilz-Königreich abgesehen

Bei einem Erfolg könnte sich Nintendo weitere Filme aus dem Super-Mario-Universum vorstellen. Ein Nintendo Cinematic Universe, nach dem Vorbild Marvels, steht gar im Raum. Damit das passiert, hat man zumindest bei den Stimmen viele Münzen rausgeballert. Große Namen leihen den Figuren ihre Stimmen. Chris Pratt spricht Mario, Anya Taylor-Joy Prinzessin Peach, Jack Black begeistert als Bowser und Seth Rogen gibt Donkey Kong. Das Casting Pratts als Mario hat im Vorfeld einige Fans irritiert. Pratt ist anders als Mario kein Italiener. Charles Martinet, der seit über 30 Jahren Mario seine Stimme leiht, kommt nur am Rande vor. Im Film sind Mario und Luigi italienische Einwanderer in dritter Generation, der italienische Akzent ist passé.

Es war nicht die einzige Diskussion vorab. Denn da ist auch noch die Sache mit Marios Hinterteil: Nach Trailer-Launch haben sich Fans über dessen flachen Po beschwert. Der ist im Vergleich zu den Spielen tatsächlich eher mickrig ausgefallen. Fällt aber gar nicht weiter auf, der Po ist nicht das flachste im Film.

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