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Der Song zum Sonntag: Alex Lahey - „They Wouldn’t Let Me In“

Die Indie-Musikerin Alex Lahey ist in Melbourne aufgewachsen, wo sie mit 16 Jahren ihr lesbisches Coming-Out hatte. Als queere Teenagerin wurde sie in ihrer Highschool nicht immer akzeptiert. Der Coming-of-Age-Song „They Wouldn’t Let Me In“ erzählt von den Schattenseiten dieser Zeit.

von Michaela Pichler

Erwachsenwerden ist hart: Eigentlich muss man erst lernen, wer man denn als Individuum überhaupt ist. Und gleichzeitig soll man ständig auch irgendwo dazu gehören. Dass das nicht immer so reibungslos funktioniert, davon hat Alex Lahey nun ein Lied gesungen. Und eine Liste mit all den Situationen erstellt, in denen sie aus einem ganz bestimmten Grund ausgeschlossen wurde:

„I couldn’t get into the bar or the church or the backseat of your mother’s car / The club or the bus or the band where no one plays guitar / The dance at your school or the change rooms at the swimming pool / The haunted house down the street that all those people died in“

Die Kirche, die Rückbank im Auto, im Krankenhaus beim Blutspenden oder am Schulball – an all diesen Orten hat die australische Musikerin Alex Lahey schon Zurückweisung erfahren. Denn obwohl sie von den meisten Menschen in ihrem Umfeld akzeptiert wurde, war sie als queere Jugendliche nicht überall willkommen. Diese dunklen Teenagertage haben sich in „They Wouldn’t Let Me In” eingeschrieben. Zum Song inspiriert wurde die 30-jährige Künstlerin von der britischen Netflix-Serie „Heartstopper“ - nach dem Serien-Bingen musste sie selbst über ihre eigenen Erfahrungen reflektieren.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Wie fühlt es sich an, von einer heteronormativen Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden? Als Außenseiterin abgestempelt zu werden und wichtige Dinge im Leben allein durchmachen zu müssen? Ihre erste Beziehung hatte Lahey im Alter von 16 Jahren mit einem Mädchen, das selbst noch nicht geoutet war. Die ersten romantischen Erfahrungen passierten deshalb nur im Geheimen, hinter verschlossenen Türen. Als Date mit Ansteckblume am Arm ihre Freundin beim Schulball zu begleiten, diesen Traum musste sich Alex Lahey damals beispielsweise abschminken. Die Wut im Bauch hört man Alex Lahey nun in ihrem neuesten Song in den post-punkigen E-Gitarren-Hooks an.

You wouldn’t let me in / Why don’t you let me in? / C’mon, just let me in / Why don’t you just fucking let me in?

„‚They Wouldn’t Let Me In‘ ist bei weitem der direkteste Song, den ich je über diese Zeit geschrieben habe“, erklärt Lahey in einer Presseaussendung. Der Track ist ein Vorbote auf ihr drittes Album „The Answer Is Always Yes“, das im Mai erscheinen wird. Als Sammlung an Songs, die die Absurditäten des Lebens einfängt, hat die Musikerin die kommende Platte produziert. Wie tief Homophobie verankert ist, das ist nur eine davon.

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