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Promofoto Mavi Phoenix

Angelo Kaiser

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Mavi Phoenix, Elis Noa, Fuzzman, Maiija u.v.m.

HipHop aus der Vogelperspektive, Indie-Pop-Konsumkritik und elektronisch untermalte Beziehungsturbulenzen. Das sind die neuesten Musikvideos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Während Lisa Schneider hier vor einer Woche die Frühlingsvideos und Singles aus Österreich vorgestellt hat, bin ich am Wochenende mit dem Zug durch eine Schneelandschaft in Richtung Süden gefahren.

Schneelandschaft aus dem Fenster des Zuges

Andreas Gstettner-Brugger

Die Sehnsucht nach Sonne und Wärme wächst bei diesem Aprilwetter. Da plant man am besten schon mal die Sommeraktivitäten mit tollen Konzerten. Wie dem LIDO Sounds in Linz. Allein das Line-up des ersten Tages ist es wert, da hin ans Donauufer zu fahren. Mit dabei von österreichischer Seite an dem Wochenende von 16. bis 18. Juni: Avec, My Ugly Clementine, Wanda, Lou Asril, Bon Jour, Ashnikko und einige mehr.

Ein ebenfalls speziell tolles Erlebnis im Juni wird die ReCycling Tour 2023 von dem österreichischen Hang-Spieler und Perkussionisten Manu Delago. Vor zwei Jahren hat der Musiker mit seiner Band schon eine Konzerttour auf Fahrrädern durch Österreich gemacht. Diesmal nimmt sich die Crew vor, von Innsbruck nach Amsterdam zu radeln, mit einigen Konzertstopps. Start ist am 1. Juni im Treibhaus in Innsbruck, dann geht es nach Buch in Tirol, wo im Kultur am Land gespielt wird. Am 3. Juni ist der letzte Tourstopp in Österreich in Achenkrich im Alten Widum, bevor es durch Deutschland bis nach Holland geht.

Einen Toursong von Manu Delago dazu gibt es auch schon: „From The Alps To The North Sea“.

Wer nicht lang auf ein tolles Live-Event warten möchte, sollte sich noch schnell bei unserer Verlosung von Plätzen für die FM4 House Party mit Camo & Krooked mitmachen. Sei dabei bei der FM4 Unlimited und La Boum De Luxe Studioparty. Noch bis morgen, Mittwoch, 19. April, um 10 Uhr kannst du dich für die Gästeliste „bewerben“.

Mavi Phoenix - „bird’s eye“

Auch wenn „authentisch“ und „ehrlich“ komplett abgenutzte Begriffe sind, wenn es um Musik und Künstler*innen geht, so schießen sie einem doch durch den Kopf, wenn man die neue Single von Mavi Phoenix anhört. „bird’s eye“ ist ein unglaublich gutes HipHop-Stück, das nicht nur fette Beats, sondern auch geschmeidige Rhymes und ein Bilderbuch-like Gitarrensolo am Schluss vereint. Wie schon bei der ersten Vorabsingle „biggest asshole in the room“ zum gleichnamigen Album, das im Mai erscheinen wird, ist man an die Coolness und die Geschmeidigkeit von The Streets erinnert.

„bird’s eye“ ist dabei weit weniger düster, sondern schwingt sich auf in luftige Höhen, um das Leben aus der Vogelperspektive zu betrachten. Und von dort sieht man, wie das Leben so sein könnte, mit genügend Abstand, Überblick und Losgelöstheit. „it could be nice / in my head up blue skies“ - so könne das glückliche Leben klingen, wie die neue Single von Mavi Phoenix. Schon wieder ist man versucht zu sagen, dass es der bis dato beste Song des Künstlers ist.

Elis Noa - „You Only Like Me When I’m Fun“

Das Elektronik-Duo Elis Noa macht fantastische Musik zwischen Pop, Soul und dunkler Elektronik, manchmal mit jazzigem Einschlag. Die neue Single „You Only Like Me When I’m Fun“ ist ein inhaltlich und musikalisch vielseitiges Stück. Es erzählt von all den verschiedenen Seiten in uns, die verschiedenste Gefühle in uns auslösen. Es ist ein Song, der von der Fülle des Lebens handelt, auch wenn der dunkle Unterton die beatlastige Nummer zu einem sehr nachdenklichen Stück macht. Elisa Noa sagen selbst zu dem Stück:

„Dieses Lied ist eine Einladung, alles zu umarmen, alle Steine des Mosaiks, alles, was uns menschlich macht. Unsere Traurigkeit, unsere Euphorie, unsere Wut und Verletzlichkeit und alles dazwischen. Wir wollen alles fühlen können. Schließlich wollen wir als Ganzes gemocht werden, nicht nur, wenn wir ‚fun‘ sind.“

Fuzzman - „Nur Krieg für dich“

Wir kennen ihn als smarten Indie-Schlager-Musiker, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Diesmal hat der Fuzzman sich dem Krieg gewidmet. Dem inneren Kampf, den äußeren Konflikten, den Dämonen der Vergangenheit, die manchmal bis in die Gegenwart wirken.

Die im Herbst erscheinende Platte ist diesmal kein verschmitztes Indie-Schlager-Album, sondern ein „existenzialistischer Breitband-Pop“, scheinbar ein Abgesang auf die Welt, der sich aber mit seinem epochalen Anklang durchaus erhobenen Hauptes dem Leben stellt. „Willkommen im Nichts“ wird das neue Album heißen und der Vorbote fungiert schon mal als Titelsong, als umgedrehte Weltsicht und ein hymnenhafter Ausflug in den Schnee.

Maiija - „I am consumed“

Im neuen Projekt Maiija von Sängerin Marilies Jagsch geht es um ein Bewusst-Machen des hyperkapitalistischen Systems. Die perfiden Seiten des Konsumismus, das ewige Haben-Wollen, wie wir alle dabei unseren inneren Frieden verlieren, Liebe mit Verlangen verwechseln und uns in dem Gefühl der Leere wiederfinden. Da helfen manchmal starke, direkte Worte, transportiert über die Künste wie Musik.

In dem Stück „I am consumed“ bietet die österreichische Sängerin und Musikerin nicht nur eine Projektionsfläche für unsere Sehnsüchte und Wünsche, sondern spiegelt auch unser mentales Muster und Verhalten in dieser durch Konsum bestimmten Gesellschaft. Dem Song vorangestellt ist ein Zitat der amerikanischen Schriftstellerin Ursula K. Le Guin:

„We live in capitalism. Its power seems inescapable. So did the divine right of kings. Any human power can be resisted and changed by human beings. Resistance and change often begins in art, and very often in the art of words.“

Greyshadow - „Found Out“

Es ist ein immer größer werdendes Spannungsfeld für viele Menschen - zwischen der Sehnsucht den Wunschträumen einerseits und der Realität und deren Einschränkungen andererseits. Das Schwierige dabei: mit den großen Gefühlen umzugehen, die einen durchfluten. Das versucht der Sänger und Songwriter Gregor Wessely mit seinem passend betitelten Projekt Greyshadow.

Die neue Single „Found Out“ widmet sich der Gefühlslage zwischen Einsamkeit, Wehmut, Sehnsucht und gleichzeitig Hoffnung und Zuversicht. Musikalisch wird das mit federleichtem Indiepop ausgedrückt, bei dem die Gitarrenakkorde nur so glitzern. Und das, obwohl sich „Found Out“ um die Konsequenzen einer Trennung dreht, das Gefühl, den eigenen Platz im Leben noch nicht gefunden zu haben, und die Erkenntnis, dass, wenn man glaubt, angekommen zu sein, vielleicht merkt, dass man innerlich noch immer nicht zuhause ist.

Garish & Die Strottern - „Dei Wöld is a Scheibn“

Unglaubliche 25 Jahre schon bereichert die Band Garish die österreichische Musiklandschaft mit zeitlosen, poetischen Popstücken. „Hände hoch, ich kann dich leiden“ ist eine Jubiläumsplatte mit vielen Gäst*innen, die sich verschiedenster Garish-Songs angenommen haben. Unter ihnen sind Ina Regen und Schauspielstar Verena Altenberger, Anna Buchegger, Thees Uhlmann, Anna Mabo, Violetta Parisini, doppelfinger, Paul Plut und auch Tanz Baby! Veröffentlicht wird das Werk Mitte Mai, bevor es eine Tour gibt. Als Vorbote kommt die Single „Dei Wöld is a Scheibn“ heraus, die Garish mit den Strottern aufgenommen haben. Eine gefühlvolle Nummer über die Engstirnigkeit der Menschen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Da hüpft das Herz höher, bei der neuen Single der Daffodils. „Head Up High“ ist eine wahre Hymne, die musikalisch die Schönheit des Lebens zelebriert, wie schwierig es auch manchmal sein mag.
  • Wie ist das so mit Erfolg und Druck? „Einfach“ sein eigenes Ding machen - das kann Rapperin Spilif, die äußere Stimmen von sich fernhält und sich auf ihr Gefühl verlässt. Vor allem, wenn sie ihr Leben „retrospektiv“ betrachtet.
  • Trockene Beats, Vocal-Samples, die im weiten Raum verhallen, bis der tiefe Bass in die Magengrube drückt. Die neue Single „Far“ von {ø_ø} + TiNQ ist erneut ein Glanzstück produktionstechnischer Versiertheit der österreichischen Clubmusik.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Ausgehen oder Netflix, Cola oder Sprite? Hinter den kleinen Fragen des Lebens stecken oft auch die großen. Willst du mit mir zusammenbleiben oder gehen? Liebst du mich oder ist die Glut erloschen? Diese Fragen stellt sich die Wiener Band Picobello in ihrer neuen Single „Twinni“.
  • Die Band Laikka hat mit „Leeches“ ein elektrisierendes, gebrochenes Elektro-Popstück geschaffen, dass mit verzerrten Gitarren und stampfenden Beats die Clubmenschen freuen wird.
  • Frisch und clever, tanzbar und humorvoll klingt die neue Single von Ruhmer. „B & W“ ist ein funky „Arschtritt“ für den Musiker selbst, ein breit angelegter Song mit Bläsersätzen und viel Party-Vibe.
  • Was für eine smoothe HipHop-Hymne! Redeyeblue hat mit „The Movement“ einen internationalen, deepen Track gemacht, der in die Frühlings- und Sommerplaylist einfach aufgenommen werden muss.
  • Eine Tanzbodenhymne der kommerzielleren Sorte hat DJ und Produzent Rydo gemeinsam mit Sängerin Diana Lueger aufgenommen. „Unforgettable“ ist eine Liebeshymne an die positiven Gefühle, die ein anderer Mensch bei einem auslösen kann.
  • Der gute alte Gitarren-Indierock macht Spaß, wenn Efeu einfach weitermacht. „Mach weiter“ ist eine Aufforderung an sich selbst, trotz Herzschmerz wieder aufzustehen und eben weiterzumachen.
  • Es ist das schwarze Lebenselixier für viele Menschen. Einen rockigen Indiepop-Song hat daraus fiio gemacht. „Coffee“ ist programmiert dazu, die neue Charts-Indiepophymne zu werden.
  • Die Band Siamese Elephants hat mit „Sunday“ einen relaxten Indiepopsong geschrieben, den man sowohl auf der Couch am Sonntag als auch am Abend davor im Rockclub hören kann.
  • Der deutschsprachige Indie ist noch immer hoch im Kurs. Zwischen Pauls Jets und Bilderbuch ordnen sich Kobrakasino ein, mit geschmeidigem, vielschichtigem Sound und legerem Gesang, der ein bisschen an die Strokes erinnern kann. Die neue Single „11 Uhr früh“ verspricht schon mal viel.
  • Im FM4 Soundpark hat Lisa Schneider Musikerin Filly im Studio begrüßt, die neuen Singles von Mavi Phoenix, Spilif, Laikka und Bex vorgestellt und schon mal mit Amelie Tobien in ihre neuen Songs reingehört.
  • Und in der FM4 Soundparknacht am Sonntag hat Stefan Trischler Musiker Harri Stojka zu Gast gehabt und neue Singles von Wandl oder den Daffodils vorgestellt.

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