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ÖH-Wahl 2023

ÖH-Wahl 2023: FLÖ möchte klimaneutrale & inklusive Hochschulen

Die Bundes-ÖH müsse besser kommunizieren, welche Erfolge sie erzielt, sagt Michael Pinter. Als Spitzenkandidat der Unabhängigen Fachschaftslisten (FLÖ) setzt sich der 24-jährige vor allem für inklusive und klimaneutrale Hochschulen ein.

Von Melissa Erhardt

Bundesweiter Spitzenkandidat der Unabhängigen Fachschaftsliste (FLÖ) ist der 24- jährige Burgenländer Michael Pinter. Im Vorsitzteam ist er seit 2021, seit 2022 ist er Vorsitzender der Hochschüler*innenschaft an der Boku.

Die Koalition, die aus der letzten ÖH-Wahl 2021 hervorgegangen ist, war eigentlich genau dieselbe, die es bereits im Jahr 2019 gab: VSStÖ, GRAS & FLÖ. Letztere wurde im Jahr 2020 aber von der FLÖ gesprengt: Eine Zusammenarbeit – vor allem mit GRAS - sei damals nicht möglich gewesen.

Das habe sich in den letzten zwei Jahren grundlegend geändert, so Michael Pinter: „Es ist jetzt wieder eine Besinnung auf die Zusammenarbeit zurückgekehrt. Auch die beteiligten Personen haben sich natürlich geändert. Und ich glaube für uns als neues Team steht vor allem das konstruktive Zusammenarbeiten in einer linken Koalition an vorderster Stelle“.

Der 24-jährige Spitzenkandidat der unabhängigen Fachschaftslisten Österreichs studiert Bio-Technology im Master an der Universität für Bodenkultur Wien, wo er seit 2022 auch Vorsitzender der Hochschüler*innenschaft ist. Zu den Erfolgen der Koalition zählt er unter anderem die finanzielle Unterstützung für die vom Ukraine-Krieg betroffenen Studierende sowie die die Aufstockung des Corona-Härtefallfonds und des Sozialfonds.

Die Hochschulen als Safe Space

Von 9. bis 11. Mai findet die ÖH Wahl 2023 statt. Studierende wählen die Bundesvertretung, die Hochschulvertretung und die Studienvertretungen. Auf fm4.ORF.at stellen wir euch alle 9 Fraktionen, die bundesweit antreten, vor.

Die FLÖ geht seit jeher als parteipolitisch unabhängige Studierendenvertretung ins ÖH-Rennen, ihr Wahlprogramm ist dabei eher im linken Spektrum angesiedelt. So stehen bei den diesjährigen Wahlen neben klimaneutralen Hochschulen vor allem inklusive & diskriminierungsfreie Hochschulen ganz oben auf der Prioritätenliste. Dazu zählt etwa der Ausbau von Mental Health-Angeboten: Die Bereitstellung von psychosozialen Anlaufstellen an den Hochschulen oder eine Aufstockung kassenfinanzierter Therapieplätze, wobei letzteres natürlich in den Aufgabenbereich der Bundesregierung fällt.

An einer durch und durch inklusiven Hochschule gäbe es außerdem, so Pinter, im Optimalfall „eine freie Pronomen-Wahl sowie eine freie Namens-Eintragung für Studierende und für das gesamte Hochschulpersonal“, es gäbe Meldestellen für Diskriminierungen und Studierende aller Geschlechter hätten die Möglichkeit, „ohne Diskriminierungserfahrungen zu studieren, zu arbeiten, zu lehren“. Ebenso gäbe es Unisex-Toiletten und Safe Spaces für FLINTA Personen, damit „möglichst alle sich wohlfühlen können“.

Die bereits vorhandenen ÖH-Referate würden hier nicht ausreichen: „Es ist wichtig, dass auch die Hochschulen selbst Meldestellen haben, an die man sich wenden kann. Es betrifft eben nicht nur Studierende, sondern durchaus auch Angestellte, Lehrende, Forschende und allgemeines Personal“.

Was die Klimakrise betrifft, sollen Hochschulen eine „Vorreiter*innenrolle“ einnehmen, etwa durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger oder der Nutzung von Öko-Strom.

Studiengebühren nein danke!

Die unabhängigen Fachschaftslisten wehren sich gegen jegliche Formen von Studienbeiträgen, auch Aufnahmeverfahren soll es keine geben. Dafür aber die Option eines Teilzeitstudiums für jene, die mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten und die Abschaffung der Altersgrenzen, was studentische Vergünstigungen wie etwa Öffi-Tickets angeht.

Die Befürchtung, dass vor allem letzteres von Personen ausgenutzt werden könnte, die sich z.B. einfach nur das billigere Öffi-Ticket holen wollen, sehen sie nicht: „Ich glaube, es ist wichtig, dass man respektiert, dass Leute, wenn sie inskribiert sind an einer Uni, den Wunsch haben, sich weiterzubilden. Von dem gehen wir aus, wenn wir das fordern.“

Was die finanzielle Sicherheit der Studierenden angeht, fordert die FLÖ außerdem eine erneute Anhebung der Familien- bzw. Studienbeihilfen. Auch einen monatlichen Wohnkostenzuschuss in der Höhe von 250€ soll es geben.

Erfolge als Erfolge sichtbar machen

Schließlich hat es sich die FLÖ zum Ziel gesetzt, die Sichtbarkeit und damit den Stellenwert der ÖH unter den Studierenden zu erhöhen - und übt damit auch etwas Selbstkritik: „Ich glaube, die Bundes-ÖH muss besser werden im Kommunizieren, was für Erfolge sie erreicht. Die Bundes-ÖH macht sehr viel. Ich glaube, es kommt nur oft bei den Studierenden nicht an, was sie eigentlich alles tut.“

Auf den FLÖ Social Media Accounts ist, was Wahlkampf und Sichtbarkeit betrifft, im Vergleich zu den anderen Fraktionen noch eher wenig zu sehen, die nächsten Wochen würden aber „noch sehr intensiv werden“. Ihr Fokus liege außerdem beim direkten Austausch mit Studierenden an den Hochschulen.

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