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River Surf

diwisch/troll/radiofm4

Was ist das für 1 Lifestyle? - Riversurfen in Ebensee

Dass man in den Alpen Österreichs auch surfen kann, ist nichts Neues mehr. Die Surfcommunity ist erwachsen geworden. Und beim Open Surf kommen die besten Surfer*innen zusammen. Zwischen großer Welle und Wellen selber scouten gibt es viele Arten, wie man den Sport ausüben kann.

Von Michael Troll und Claus Diwisch

Wie immer, wenn etwas beginnt, groß zu werden, entwickeln sich verschiedene Spielarten. Surfen in Österreich: Das ist die kleine öffentlich zugänglich Welle im Almkanal in Salzburg, oder die geheime Welle im Wienfluss genauso wie der Surf Open Contest auf Europas größter Welle in Ebensee.

Dort findet das gettogether der Surfszene am Anfang der Sommersaison statt. Hier herrscht wertschätzende und lockere Konkurrenz. Auf der einen Seiten wollen die Teilnehmer*innen schon zeigen, was sie drauf haben, auf der anderen Seite ist man auch eine Crew. Bewertet wird von den Judges sehr genau nach 10 Kriterien - wie es sich für einen Sport gehört, der ernst genommen werden möchte. Die Technik und Tiefe der Lines ist genauso wichtig, wie die Manöver und Intensität der Tricks.

Da stehende Wellen meistens perfekte Bedingungen bieten, verlagert sich der Fokus auf die Technik und Kreativität. Was vor ein paar Jahren noch neu war, ist heute einfach normal und das spannende nicht mehr das Surfen ansich, sondern die Akrobatik, der Stil und das Commitment.

Der Contest zieht die Leute an. Er sagt laut: Wir sind hier, wir haben hier unsere Welle geschaffen und hier entwickeln wir unsere Tricks und Skills weiter. Die natürliche Welle unweit vom Contest findet während dem Wochenende wenig Beachtung.

Lifestyle

Kaum jemand würde es hier so aussprechen, aber Surfen ist auch ein Lebensgefühl. Es geht darum im Moment zu sein - so konzentriert auf das Wasser, dass nichts Anderes mehr eine Rolle spielt. Das Klischeewort „Freiheit“ poppt genauso auf wie der lockere Umgang - „Klar, probier mal mein Board aus!“. Und jede Community hat ihren Dresscode. Auch wenn es, darauf angesprochen, niemand wahrhaben will - das Ikea Sackerl als Wetbag ist offenbar ein essential. Wer mit dem Surfen anfangen will, kann sich damit stilistisch einschleusen.

„Ehrlich gesagt, ich hab einfach nur Glücksgefühle. Egal was ich für einen Stress davor gehabt habe, egal wie der Tag lief, sobald ich auf der Welle bin, vergesse ich alles.“

Alltag vs. neue Wellen entdecken

Man kann sich gut vorstellen, dass man in der Gegend rund um die große Welle in Ebensee auch mal schnell in der Mittagspause kurz surfen geht. Die Welle funktioniert fast immer. In den 30 Sekunden Slots beim Contest kommen zwar jetzt nicht wirklich große Zen-Momente auf, dafür kann man gezielt an der eigenen Technik feilen.

Und während hier neben viel Sponsoring der Sport auf Schiene ist, erzählt eine Teilnehmerin aus der Schweiz von einer ganz anderen Seite. Sie beschreibt Surfspots, die die Locals nach wie vor versuchen geheim zu halten, weil die Wellen sonst schnell überlaufen wären. Das sind dann Erfahrungen nahe der Natur - zuerst wie in Pionierarbeit die Wellen scouten, und dann ansurfen und herausfinden, ob das was man da gefunden hat auch surfbar ist. Das ist etwas für erfahrene Surfer, die gerne den Kick und die Erfahrung in der Natur suchen. Die Riverwave in Ebensee ist dafür wieder etwas, wo man in einer kontrollierten Umgebung gut mit dem Surfen anfangen kann - oder auch gut werden kann.

Nothing like Surfing

Dass Menschen vermehrt kreativen Zugang zu Flüssen finden, dass Leute zusammenkommen und nicht zuletzt, dass hier neue Aktivitäten für eine neue Generation entstanden sind, all das ist ein Gewinn. Surfen ist jetzt endgültig nichts mehr, wofür man mit dem Flugzeug nach Portugal fliegen muss, wenn man mit dem Klimaticket auch für einen Nachmittag nach Ebensee kann.

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