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Thundercat & Tame Impala

Courtesy of Thundercat and Tame Impala

song zum Sonntag

Song zum Sonntag: Thundercat ft. Tame Impala - „No More Lies“

„Great minds think alike“ - das haben sich auch Thundercat und Kevin Parker gedacht und ihre musikalischen Köpfe für den funky Feature-Track „No More Lies“ zusammengesteckt.

Von Michaela Pichler

In der Popwelt gibt es unzählige von ihnen: Songs, die sich mit dem letzten Kapitel einer Liebe beschäftigen. Würde man alle Trennungslieder dieser Welt sammeln, könnte man wahrscheinlich eine eigene Herzschmerz-Bibliothek damit füllen. Den ersten gemeinsamen Track von dem US-Künstler Thundercat und Tame Impalas Kevin Parker könnte man in so einer Bücherei unter den Schlagwörtern „selbstironisch reflektierend" finden.

„No More Lies" ist diese Woche via Brainfeeder erschienen und hat im Internet bereits für positive Aufregung gesorgt. Denn der Bassist und Grammy-Gewinner Stephen Bruner alias Thundercat und das Tame-Impala-Mastermind Kevin Parker sind Brüder im soundtechnischen Geiste. „Ich wollte schon seit dem allerersten Album von Tame Impala mit Kevin zusammenarbeiten“, meint Thundercat in einer Presseaussendung. Nun ist sein Traum zumindest für eine erste Single in Erfüllung gegangen. Fans der beiden verlangen via Social Media bereits nach einem ganzen Album.

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  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Im Song „No More Lies“ lautet die Devise: Anschnallen bitte, gleich gibt es eine Bruchlandung in Sachen Liebesbeziehung. Denn in einer Welt wie dieser sind wir laut Thundercat zum Scheitern verurteilt. Nach dem schmerzvollen Crash kann man dann in der Retrospektive sehen, wo man zwischenmenschlich falsch abgebogen ist. Wo sich vielleicht die ersten Lügen eingeschlichen haben und wer der Sündenbock für den Scheiterhaufen ist. Für Letzteres nimmt Thundercat die Schuld auf sich: „There’s so much work to do / So much to unpack / But it’s not your fault / I’m just kind of ass“.

Mit dem Lügen ist das dann auch noch so eine Sache. Für den Menschen ist es eine soziale Überlebensstrategie. In manchen Situationen wird aus Höflichkeit oder Diplomatie gelogen, manchmal auch aus purem Egoismus oder aus Angst. Wenn in einer Beziehung das Verschweigen von Wahrheiten allerdings immer öfter vorkommt, dann ist das Motiv dahinter irgendwann auch schon egal. Auch wenn man sein Gegenüber vielleicht sogar von schmerzhaften Wahrheiten verschonen wollte.

I tell you the truth because I care, but I also lie to you because I care

Thundercat sinniert über all das in einem fast schon psychedelischen Monolog, in dem er auch von seinem Therapeuten und diversen Ratschlägen erzählt (natürlich, die Wahrheit zu sagen!!). Dazwischen gibt es Einschübe von Kevin Parker. Ein Songwriter, der schon vor über einem Jahrzehnt mit dem Tame-Impala-Track „Keep On Lying" ein Ja zum Lügen geschrieben hat. Und Thundercat? Der lügt dann lieber doch weiter. „I live in LA sweetie, what do you expect?“, heißt es da am Ende des Songs, bevor das Outro mit Thundercats schallendem Gelächter ausklingt.

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