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Screenshot aus "Tears of the Kingdom". Link steht am Felsrand und blickt in die Ferne auf Himmelsinseln

Nintendo

Hyrule, Königreich der unbegrenzten Möglichkeiten

Vor sechs Jahren ist das Spiel „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ erschienen. Da hat Nintendo gezeigt, was Open-World-Games können sollen. Jetzt folgt der heiß ersehnte Nachfolger „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ - und eröffnet ganz neue Möglichkeiten.

Von Lena Raffetseder

Sind es Dutzende Stunden, die ich schon mit „Breath of the Wild“ verbracht habe, oder muss man von Hunderten sprechen? 2017 veröffentlichte Nintendo nicht nur die Switch, sondern auch gleich das perfekte Spiel, um die neue Konsole einzuführen. Seit 1986 ist man schon als Ritter Link im Königreich Hyrule unterwegs, um es gemeinsam mit Prinzessin Zelda von bösen Kräften zu befreien.

Wie wir das machen, hat sich über die Jahre aber stark verändert. In „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ ist es nicht nur eine ausführliche lineare Geschichte, die man - wie von den Entwickler*innen vorgesehen - durchspielt, um den Bösewicht Ganon zu besiegen. Nintendo hat zudem gezeigt, was ein Open-World-Spiel leisten kann. Alles, was ich sehe, kann ich erkunden. Ein Berg in der Ferne? Einfach hinspazieren und hinaufklettern. Keine Lust auf Hauptstory und anstrengende Bosskämpfe? Dann rein in die Siedlung und mit allen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern reden und andere Erzählstränge freischalten. Auch nach stundenlangem Spielen kann man in „Breath of the Wild“ zwischen Kämpfen, Rätseln und Miniaufgaben immer noch Neues finden.

Wichtigster Nintendo-Release 2023

Wie man ein tolles Open-World-Spiel noch besser macht, zeigt Nintendo jetzt mit der Fortsetzung „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“. Die Handlung beginnt, wo der Vorgänger aufgehört hat. Wir sind im Untergrund von Schloss Hyrule - das auf einmal in der Luft schwebt - und machen mit Prinzessin Zelda neue Entdeckungen, werden aber wieder von ihr getrennt. Mehr zur Story wird hier nicht verraten.

Link klettert in "Teras of the Kingdom" an einer Felswand empor. In der Ferne sieht man das schwebende Schloss Hyrule

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In der Ferne das schwebende Schloss Hyrule, unter Link ein Schrein.

Link erwacht geschwächt auf einer Himmelsinsel. Diese wird auch eine Art Testarena sein, auf der wir Links neue Fähigkeiten ausprobieren können. Link muss nämlich nicht nur mit neuen Locations – wie dem Himmel – zurechtkommen, sondern auch mit seiner neuen bionischen Hand. Die „Ultrahand“ erlaubt es uns, alles Mögliche, das wir in der Welt finden, zu verbinden. Wir können aus herumliegenden Holzplatten eine Brücke erschaffen und Bäume fällen, um aus den Stämmen ein Floß zu bauen.

Praktischerweise liegen auch Segel in der Welt verstreut. Gerade am Anfang ist die Steuerung bei der Ultrahand gar nicht so einfach. Man muss sehr genau sein und die Gegenstände exakt hindrehen, damit das Segel nicht schief am Eck des Floßes angeklebt wird. Es gibt auch neue mechanische Gegenstände, wie Raketen und Ventilatoren. Manches bleibt aber wie wir es kennen, wir kochen uns immer noch kraftvertärkendes Essen - praktisch sind hier die neuen tragbaren Kochtöpfe. Was sich bewährt, bleibt eben erhalten, da gehört Kochen genauso dazu wie das Finden von Krogs.

„The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ erscheint für Nintendo Switch.

Die Synthese gibt’s auch bei Waffen. Es besteht die Möglichkeit, einen Apfel und einen Ast zu fusionieren. Sinnvoller ist es aber, einen Stein und ein verrostetes Schwert zu verbinden, um einen Moblin zu bekämpfen. Besonders schön ist das Fusionieren bei Pfeilen. Anfänglicher Favorit ist bei mir die Kombination Pfeil und Donnerblume, die den Bombenpfeil aus „Breath of the Wild“ ersetzt. Praktisch ist auch das Flederbeißerauge, das man nach einem Kampf bekommt. Auf dem Pfeil angebracht verfolgt dieser sein Ziel dann von selbst.

Link fährt auf einem selbst zusammengebauten Gefährt, bestehend aus vielen Holzplatten durch die Felder des Königreichs.

Nintendo

Screenshot von Nintendo zur Verfügung gestellt - keine Chance, dass ich so ein ausgefuchstes Gefährt baue.

Möglichkeiten potenziert

Nach ein paar Übungsschreinen, in denen man Rätsel gezielt mit den neuen Fähigkeiten löst, geht’s dann runter ins Königreich. Hier erkenne ich dann auch den Wert der anderen beiden neuen Fähigkeiten. Mit der Zeitumkehr kann Link die Zeit für bestimmte Gegenstände zurückdrehen. Fällt dann – wie so oft – ein Felsbrocken vom Himmel, kann ich die Zeit zurückdrehen und ihn als Lift rauf in die obere Ebene nehmen.

Nintendo hat nicht nur die Spielewelt nach oben erweitert, auch in die Tiefe geht es bei „Tears of the Kingdom“. Und da ist dann Links Deckensprunggabe besonders praktisch. Es müssen ja nicht alle wie ich ewig versuchen, an den nassen Wänden einer Höhle hinaufzuklettern und dabei dauernd abrutschen, wenn man mit einem Knopfdruck einfach ins nächste Stockwerk kommt. Die vielen neuen Möglichkeiten können zeitweise auch überfordern. Wenn ich etwas in der Ferne sehe, muss ich zuerst alle Optionen durchdenken, wie ich da hinkomme. Noch ganz bin ich dann auch nicht in der „Tears of the Kingdom“-Welt angekommen. Anstatt mir bei einem der vielen Warenlager aus den Materialien ein Gefährt zu bauen, gehe ich dann doch lieber zu Fuß.

Neue Ebenen, die die Spielwelt erweitern, unzählige Kombinationen an Waffen und Wegen, um ans Ziel zu kommen: Nintendo hat „Breath of the Wild“ genommen und eine „Ultrahand“-voll Spieloptionen damit fusioniert. „Tears of the Kingdom“ macht Spaß, fordert heraus, und ich bin neugierig, was ich alles noch nicht entdeckt habe. Wenn Nintendo sich wieder gleich viel Zeit lässt, um einen neuen Zelda-Teil zu veröffentlichen, habe ich aber sowieso sechs Jahre Zeit, um zu erkunden.

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