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Viele Menschen in einem Saal vor einer Wand, auf dem Wahlergebnisse gebeamt werden

APA/ Eva Manhart

Endergebnis der ÖH-Wahl frühestens am Montag

Drei Tage lang waren 346.000 Studierende in ganz Österreich aufgerufen, ihre Vertretung für die nächsten zwei Jahre auf Studien-, Hochschul- und Bundesebene zu wählen. Die Wahlbeteiligung ist auf 21,2% gestiegen. Andere wichtige Ergebnisse lassen auf sich warten. Ein Endergebnis kündigt die ÖH für Montag an.

Von Lena Raffetseder

Diese bundesweite Wahl lässt nie lange auf sich warten: Ein ungerades Jahr bedeutet ÖH-Wahl. Worauf alle Beteiligten aber auch am Tag nach Wahlschluss vergeblich gewartet haben, ist das Endergebnis der ÖH-Wahl 2023. Im System sei die Verknüpfung zwischen Verzeichnis und Gesamtergebnis fehlerhaft gewesen, erklärt Boryana Badinska (Unabhängige Fachschaftslisten - FLÖ) vom aktuellen ÖH-Vorsitzteam am Tag nach der Wahl die Verzögerung. Viele Wahlkommissionen konnten ihre Ergebnisse nicht bzw. nicht korrekt in das zentrale elektronische Wahlsystem einpflegen. Das holten die meisten zwar am Freitag nach, manche waren an diesem Tag aber nicht erreichbar.

Die ÖH hat heuer nicht das Bundesrechenzentrum mit der Durchführung der Wahl beauftragt, sondern - aus Kostengründen - eine private Firma. Tests mit dem neuen System hätte man im Vorfeld „sehr viele“ gemacht, sagt Boryana Badinska von der ÖH. Auswirkungen auf das endgültige Ergebnis, wenn es dann da ist, sieht sie keine: „Alle Fehler, die passiert sind, ändern nichts am Endergebnis und auch nichts an dessen Gültigkeit.“ In der aus 55 Mandaten bestehenden Bundesvertretung dürfte laut FM4-Berechnungen der Verband Sozialistischer Student_innen (VSStÖ) vor der Aktionsgemeinschaft (AG) und den Grünen und Alternativen Student_innen (Gras) liegen.

Dabei hätte es dieses Jahr wieder zurück zur Normalität in der ÖH-Zentrale heißen sollen. Bei der ÖH-Wahl 2021 waren pandemiebedingt außer den Spitzenkandidat*innen nur eine Handvoll Journalistinnen und Journalisten bei der „Wahlparty“. Schlagzeilen machte vor zwei Jahren vor allem die historisch niedrige Wahlbeteiligung von 15,7 Prozent.

Es tummelten sich wieder Menschen in der ÖH-Zentrale und auch die Wahlbeteiligung ist auf 21,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich zur letzten Wahl während der Pandemie zwar ein Anstieg, aber immer noch deutlich unter der Wahlbeteiligung der ÖH-Wahl 2019 mit 25,8 Prozent.

Grafik über Wahlbeteiligung bei ÖH-Wahlen im Jahres-Verlauf, heuer bei 21,2 Prozent

APA

Die bisherigen Ergebnisse gibt es gesammelt hier. Ein Endergebnis wurde für Montag angekündigt.

Der Ticker vom ÖH-Wahlabend

00:34 - Heute kein Ergebnis

Die ÖH verkündet überraschend, dass es heute Nacht kein Ergebnis mehr geben wird. Es seien nicht mehr alle Wahlkommissionen erreichbar. Ein Endergebnis für die ÖH-Bundesvertretung soll Freitag im Lauf des Tages folgen. Eine so verspätete Verkündung der Ergebnisse gab es zuletzt 2009.

00:17 - Musikauswahl

Im Saal, in dem die Ergebnisse verkündet werden (sollten), läuft laut Musik. Unter anderem von Amy Macdonald „This Is the Life“ mit den Lyrics „Where you gonna sleep tonight?“ Wir wünschen uns: Hoffentlich nicht hier in der Taubstummengasse.

Menschen stehen an Stehtischen und sitzen in einem Saal am Boden

Radio FM4/ Lena Raffetseder

Langsam setzt Müdigkeit ein

00:00 - Es ist jetzt Mitternacht

Ich bin eine Wette eingegangen wonach es in 15 Minuten das Endergebnis der ÖH-Bundesvertretung geben sollte.

23:25 - Unterhaltsame Namen

Wir überbrücken die Wartezeit und suchen unterhaltsame Fraktionsnamen: An der Akademie der bildenden Künste Wien haben zwei Listen für die Hochschulvertretung kandidiert. Gewonnen haben „Reiche Eltern für alle“, die andere Fraktion heißt „Kinky Party.“ Auf der MedUni Graz heißt der VSStÖ „Herzlinks“. An der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich hat eine Fraktion 100% bei der Wahl zur Hochschulvertretung gewonnen: „GSPUSI - Gemeinschaft solidarischer Parteiunabhängiger Studierendeninitiative.“ An der Kirchlichen Pädagogische Hochschule Wien/ Krems gibt es die Fraktion „Wir für dich! Wien und Krems“. Das Parteienkürzel schaut aus wie ein mittelgutes Passwort: „Wfd! 2.0“

23:04 - Großes Ergebnis aus Liverpool

Österreich ist im Finale des ESC am Samstag. Wir gönnen allen Fans, dass es beim ESC schon Ergebnisse gibt. Wir warten noch geduldig.

22:15 - Noch größerer Jubel beim Ergebnis der Uni Linz

Die AG wird mit 38,8 Prozent stärkste Kraft. Die Gras freut sich sehr über 8,3%, weil: Bei der vergangenen Wahl ist die Gras auf Hochschulebene nicht an der Uni Linz angetreten.

22:13 Großer Jubel beim Hochschulergebnis der BOKU

5 der 11 Mandate gehen an die Unabhängigen Fachschaftlisten. Ein anderes Ergebnis hat zwar wenig Reaktion im Saal hervorgerufen, ist aber trotzdem interessant: An der Landesverteidigungsakademie hat die neu antretende Liste Who the f*ck is Herbert den ersten Platz gemacht bei der Wahl zur Bundesvertretung - mit 16 Stimmen, dahinter ist der RFS mit 14 Stimmen. Bei den letzten ÖH-Wahlen war der RFS hier stärkste Kraft.

22:00 - Erste Ergebnisse der Bundesvertretung

An der Uni Salzburg übernimmt der VSStÖ Platz 1 von den Grünen und alternativen Student_innen (Gras). An der Universität für Angewandte Kunst Wien bekommt der VSStÖ auch die meisten Stimmen. Das sind in diesem Fall 64 Stimmen, Platz 2 mit 63 Stimmen geht an den KSV-LiLi.

21:52 - Harte #eurovision Konkurrenz heute

Wenn es hier nur noch drei Stunden bis zu allen Ergebnissen sind, wären viele hier sehr glücklich.

Bundesweit treten neun Fraktionen an:

21:26 - FLÖ stark an TU Wien

Immer wieder kurzer Jubel bei einzelnen Hochschulergebnissen. Diesesmal in der Reihen der FLÖ: 12 der 17 Mandate an der TU Wien gehen an die Fachschaftslisten.

20:58 - Die ersten Ergebnisse sind da!

Die 287 abgegebenen Stimmen der Akademie der bildenden Künste Wien ergeben die ersten Ergebnisse bei der ÖH-Wahl 2023. Die Fraktion „Reiche Eltern für alle“ hat mit 67,45% die Mehrheit in der Hochschulvertretung erreicht.

20:35 - Bundesminister Martin Polaschek: „Machen Sie eine Party“

Bildungsminister Martin Polaschek - aus dem ÖVP-Regierungsteam - ist auch in die ÖH-Wahlzentrale gekommen. „Es war mir ein Anliegen, dass die Wahlbeteiligung diesmal steigt und ich freu mich sehr, dass die 20-Prozent-Marke übersprungen wurde.“ Das sei ein Zeichen, dass die Studierenden erkannt hätten, dass die Vertretungen auf allen Ebenen eine gute Arbeit leisten. „Ihr habt eine sehr gute Arbeit geleistet“, sagt Polaschek in Richtung Vorsitzteam. „Heute ist ein guter Tag zum Feiern, machen Sie eine Party, lassen Sie es sich gut gehen“, sagt der Minister für Bildung, Wissenschaft und Forschung abschließend.

Minister Martin Polaschek im Gespräch mit Keya Baier und Sara Velic

Radio FM4/ Michael Fiedler

Wissenschaftsminister Martin Polaschek im Gespräch mit Keya Baier (Gras) und Sara Velić (VSStÖ) vom ÖH-Vorsitzteam.

20:25 - Ansprache des scheidenden ÖH-Vorsitzteams

Das Vorsitzteam der zu Ende gehenden ÖH-Periode begrüßt zum Wahlabend. Keya Baier (Gras) lädt zum Vernetzen ein. Die ÖH hätte im Vorfeld viel getan um Studierende zur Wahl zu bringen. Die Wahlbeteiligung von 21,2 Prozent sei eine Trendwende. (Es gibt großen Jubel , auch wenn es die zweitniedrigste Wahlbeteiligung der Geschichte von ÖH-Wahlen ist.) Sara Velić (VSStÖ): „Es ist alles andere als ideal, aber darüber werden wir noch zur Genüge reden.“ Jetzt wolle sie den Ehrenamtlichen und Helfenden danken. Boryana Badinska (FLÖ) dankt den Wahlkommissionen. Eine Herausforderung bei dieser Wahl war, dass es einige Serverausfälle am ersten Wahltag gegeben hat, sagt Baier. „Wir werden das aufarbeiten, es hatte aber keinen Einfluss auf die Gültigkeit der Wahl.“

19:40 - Blimlinger: „Ich bin schon froh, dass es mehr ist.“

Die Wissenschaftssprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, ist in die ÖH-Wahlzentrale gekommen und freut sich, obwohl es die zweitschlechteste Wahlbeteiligung aller Zeiten bei ÖH-Wahlen ist. „Mich würde freuen, wenn es noch viel mehr steigt, aber wir wissen aus den vergangenen Jahrzehnten, dass sie sich auf diesem Wert einpendelt.“

Eva Blimlinger, Wissenschaftssprecherin der Grünen, im FM4-Interview

Radio FM4/ Lena Raffetseder

Eva Blimlinger (Grüne) im FM4-Interview

Die Ausgangslage

Bei den ÖH-Wahlen 2021 ist der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) auf Bundesebene erstmals stärkste Fraktion geworden und kam auf 14 Mandate (24,6%). Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) kamen auf zwölf Sitze (21,7%), ebenso wie die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) (21,0%). Die Jungen Liberalen Studierenden (JUNOS) sowie die Fachschaftslisten (FLÖ) (10,5%) (11,3%) erreichten sechs Mandate, die zwei konkurrierenden kommunistischen Listen (KSV LiLi, 4,5% und KSV KJÖ, 3,7%) haben je zwei Mandate bekommen, der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) eines (2,7%). Die Liste „Who the f*ck ist Herbert?“ tritt heuer zum ersten Mal an. Zwei Jahre gab es jetzt ein linkes ÖH-Vorsitzteam, eine Koalition bestehend aus VSStÖ, GRAS und FLÖ, die gemeinsam über eine Mehrheit von 32 der 55 Mandate verfügen.

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