Warum das Acoustic Lakeside das gemütlichste Festival Österreichs ist
Das Acoustic Lakeside ist ein Indie Festival mitten in Unterkärnten, beim verträumten Sonnegger See. Während am Anreisetag noch strömender Regen die Wiese des Festivalgeländes besonders saftig erscheinen lässt, startet das Festival am Samstag mit strahlendem Sonnenschein los. Mit einer überschaubaren Anzahl von rund 5.000 Besuchenden besticht das Festival mit seinem familiären Charakter. Im Publikum finden sich Menschen aus allen Bundesländern, die für das Acoustic Lakeside anreisen. Inmitten der imposant idyllischen Seelandschaft trifft man auf eifrige Festival Connaisseure und Gruppen aus Studierenden, wie auch auf junge Familien, deren kleine Kinder mit ihren pastellbuntem Gehörschutz fröhlich durchs Festivalgelände tollen und auf Bäume klettern.

Bernhard Schindler

Bernhard Schindler
Tagebuch Slam, Yoga Session, Festivalbrunch
Der Schedule des Acoustic Lakeside Festivals ist vollgepackt mit zahlreichen schönen Happenings. Neben Bastelecken für Kinder (und natürlich auch Erwachsene) im „Vogalnest“ Zelt gibt es auch Festivalbrunches, Yoga Sessions am Seeufer, Kabarett beim Lagerfeuerplatz und Frühschoppen mit Ziehharmonika zum Mitsingen.
Am Freitag Vormittag findet im Partyzelt ein Tagebuch Slam statt. Tagebuch Slam, das ist ein bisschen so wie ein Poetry Slam, nur schließlich dann doch wieder ganz anders. Menschen lesen aus ihren alten Tagebüchern aus Kinder- und Jugendtagen vor und lachen gemeinsam mit dem Publikum über lustige Passagen über die erste Liebe und das Teeniedasein. Diana Köhle ist eine österreichische Slam-Veranstalterin und organisiert Tagebuch-Slams. Für den Auftritt beim Acoustic Lakeside hat sie eine Gruppe von Slam Autor:innen eingeladen - und diese haben für mehr als nur einen Lacher gesorgt. Innerhalb weniger Minuten war das Partyzelt bummvoll und auf jede Pointe folgt schallendes Gelächter.

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Picknickmeer am Seeufer
Schaut man durch die Menschenmengen am Acoustic Lakeside fällt auf, dass jede:r einfach tiefenentspannt wirkt. Besonders für das Festival ist die Location: Der Sonnegger See lädt jederzeit zum Reinspringen und Schwimmen ein. Unzählige bunte aufblasbare Wassertiere zieren das Seeufer. Zwischen den Konzerten herrscht Badespaß und Chillen auf der Wiese, Menschen sitzen am Wasser und essen - wie es sich gehört für einen Freibad-Tag - Pommes mit Ketchup und Mayo. Nach dem Sprung ins kühle Nass geht’s im Bikini vor die Bühne zum Tanzen.
Konzerte über Konzerte
Das Acoustic Lakeside Festival lädt dieses Jahr erneut zu einer stimmungsvollen Zusammensetzung von akustischen Sets verschiedener nationaler und internatioler Acts ein. Mit dabei waren dieses Jahr AVEC, Oehl, Adam Melchor, Florence Arman, Uche Yara, und noch viele viele mehr. Auf zwei Bühnen sind abwechselnd Konzerte von den rund 20 Acts zu sehen - Dazwischen bleibt immer wieder Zeit für Bier-Holen beim „Seestüberl“ und eine Partie Flunky Ball.

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Florence Arman und ihr reduziertes Set
Am Freitagabend betritt die britische Musikerin Florence Arman die Grand Stage und bezaubert das Publikum mit ihrer Stimme. „This is actually the first time I am playing a reduced set like this,“ sagt Florence auf der Bühne. Es begleitet sie ein Bandkollege abwechselnd auf dem E-Piano und der Gitarre. Ihre Hitsingle „Out of the Blue“ hebt sich in der reduzierten Performance auf eine neue Ebene der Melancholie und bei ihrem Song „In a Heartbeat“ motiviert sie das Publikum mit ihr mitzusingen. Sowohl im Publikum als auf der Bühne scheinen während ihres Sets einfach alle glücklich zu sein.

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Uche Yara auf der Campfire Stage
Die Newcomerin Uche Yara besticht mit einem Solo Set auf der Campfire Stage, direkt vor dem See. Ihre einprägsame Gitarre mit einem Kreismuster ist das einzige Instrument, das sie bei ihrem Soloset begleitet - and I’m so happy about that. Uche singt in hohen, sanften Registern um anschließend beim nächsten Song in eine besonders tiefe Stimmlage zu wechseln. Die 20-jährige in Berlin lebende Oberösterreicherin hat ein Stimmspektrum, wie man es selten hört - und es klingt wunderschön. Man möchte glauben, sie hat eine jahrelange Jazzausbildung genossen, bei einem kurzen Nachfragen am Buffet verneint sie das aber lächelnd. Eines ist sicher: Uche Yara startet sehr bald sehr durch, also hört auch diese Musikerin so bald wie möglich an - zum Beispiel beim kommenden Popfest.
Grand Finale AVEC
Am letzten Abend des Acoustic Lakeside spielt AVEC das Grand Finale. Unter dem Sternenhimmel spielt die oberösterreichische Musikerin AVEC, die eigentlich Miriam Hufnagl heißt, das Abschlusskonzert des gemütlichsten Festivals Österreichs. Bunte Lichter auf der Bühne beleuchten die fünfköpfige Band wie sie unter anderem ihre Hitsingle „Walls“ dem mitsingenden Publikum präsentiert. Parallel zu dem Konzert finden sich aber auch immer wieder einzelne Personen und Grüppchen beim See wieder - sie springen ins kühle Nass und möchten noch ein letztes Mal das Zusammenspiel aller Sinne am Acoustic Lakeside gemeinsam erleben, bevor es wieder heißt: Vorfreude auf nächstes Jahr.

Bernhard Schindler
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Publiziert am 16.07.2023