Die FM4 Neuvorstellungen der Woche
Von Gerald Hollerer
FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4
Rahel - „Schaffner“
Alle einsteigen – Rahel nimmt uns mit auf die wunderbare Reise in eine Welt, in der noch alles in Ordnung zu sein scheint. Eine Welt, in der unserer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Hier dürfen wir wieder Kind sein und unseren Hunger auf Abenteuer stillen – ohne dass uns das Patriarchat, der Kapitalismus oder sonstige fragwürdige Erfindungen der Erwachsenen einen Strich durch die Rechnung machen. Auch wenn wir diesen magischen Ort vielleicht nie erreichen werden, ist es die Reise dennoch wert. Denn sie hilft uns, die Hoffnung von einer solchen Utopie so schnell nicht aufzugeben.
Romy - „She’s on my mind“
Im Entstehungsprozess ihres Debütalbums „Mid Air“, das am 08.09. veröffentlicht wurde, hat Romy sich stark mit ihrer eigenen Identität beschäftigt und schließlich ein musikalisches Ich abseits von The XX gefunden. “Mid Air“ ist ihr ganz persönliches Coming-Out-Album geworden. Es ist ein Liebesbrief an die queere Community, die ihr den nötigen Rückhalt und Safe Space gibt. Musikalisch hat sich Romy von Songs wie Robyns „Dancing on my own“ und Bronski Beats „Small Town Boy” inspirieren lassen. Romy nennt es „emotionale Musik zum Tanzen“. Da darf auch schon mal die eine oder andere (Freuden)Träne den Dancefloor befeuchten. „She’s on my mind“ – der Abschlusstrack vom Album fügt sich hier perfekt ein. Ein Track, der einen verliebt über die Tanzfläche schweben lässt.
Uche Yara - „www she hot“
Uche Yara hat bereits über 40 Konzerte in ganz Europa gespielt und sich die großen Bühnen mit Bands wie The Rolling Stones, Bilderbuch & Parcels geteilt. Und das, obwohl die 20-jährige Musikerin bisher noch keine offizielle Single veröffentlicht hat. Wie das möglich ist? Für alle die Uche Yara schon mal live gesehen haben, erübrigt sich die Frage. Denn die Österreicherin zieht einen mit ihrer Bühnenpräsenz ab der ersten Sekunde in ihren Bann.
Der Song „Tango“, den wir exklusiv auf FM4 spielen durften, war letztes Jahr einer der ganz großen Hits. Jetzt folgt mit „www she hot“ die erste offizielle Single, die sie im Alleingang geschrieben, eingespielt und produziert hat. Der Song ist eine Liebeserklärung an Mutter Erde und berichtet sowohl von den schönen als auch von den hässlichen Dingen auf unserem Planeten: „whole wide world we suck, whole wide world gets rough, whole wide world she hot...“ Während des Songwritingprozesses hat Uche Yara ihre Liebe zu Bands wie The Breeders und The Sins entdeckt und diesen 90s-Alternative-Vibe in „www she hot“ gekonnt recycled. Dadurch klingt der Song zwar vertraut, Dank der Experimentierfreudigkeit und musikalischen Offenheit der Musikerin aber dennoch extrem innovativ und frisch.
Kenya Grace - „Stranger“
Kenya Grace hat geschafft wovon viele Musiker:innen der Gen Z träumen: Live-Videos auf Instagram hochladen, damit viral gehen, sich einen Majorlabel Deal krallen, die ersten Singles veröffentlichen und damit aktuell 4,6 Mio, monatliche Spotify Hörer:innen beglücken. Die Musik der britischen Sängerin, Songwriterin & Produzentin lässt sich wohl am ehesten als Liquid Drum’n’Bass bezeichnen. Also keine knarzigen Synths, fetten Bässe und harten Drops, sondern ein sehr reduzierter Beat, der mehr die Harmonie und Melodie in den Fokus stellt. Die sanft-gehauchte Stimme von Kenya Grace fügt sich perfekt in den atmosphärischen Sound ein. Die aktuelle Single „Stranger“ handelt von einer Beziehung, die aufgrund wiederkehrender Verhaltensmuster kurz vor dem Aus steht.
„Then one random night when everything changes, you won’t reply and we’ll go back to strangers."
Publiziert am 16.09.2023