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Dopesick klagt die Dealer in der Chefetage an

Die TV Serie Dopesick ist eine komplexe Chronik der Opioid Krise in den USA.

Von Natalie Brunner

Plakat zur Serie

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„Dopesick“ läuft seit 12. November auf Disney plus.

Jede Drogenwelle, die über die USA fegt, bekommt eine TV-Serie die auf akribische Weise die soziokulturellen Umstände beleuchtet, wie es zu einer derartigen Ausbreitung und solch verehrenden Konsequenzen kommen konnte. „The Wire“ gab uns Anfang der 2000er Einblicke in das Crack Game und den Street Hustle in Baltimore.
„Breaking Bad“ war eine von schwarzem, fatalistischem Humor durchzogene Serie über den Methamphetaminhandel in New Mexico und wurde von 2008 bis 2013 produziert.
„Dopesick“ setzt sich jetzt mit der aktuellen Substanzplage auseinander.

Jede Drogenwelle hat ihre Serie

In Dopesick geht es um die Geschichte von OxyContin, ein stark wirkendes semisynthetisches Opioid, das von der Pharmafirma Purdue als nicht süchtig machendes Wunderschmerzmittel zum Langzeitgebrauch bei mittleren Schmerzen vermarktet wurde. Der Oscar prämierte Regisseur Barry Levinson hat „Dopesick“ beruhend auf einem 2018 erschienen Sachbuch gleichen Namens inszeniert. „Dopesick: Dealers, Doctors and the Drug Company that Addicted America“ von der Journalistin Beth Macy ist die Vorlage zu der packenden 6-teiligen Serie „Dopesick“ bei der das Böse nicht mit halbautomatischen Waffen, sondern mit versierter Public Relation die untere Mittelschicht der USA zu Abertausenden ins Verderben stürzt.

Der Pharmakonzern Purdue bewirbt OxyContin bei Ärztinnen mit der Behauptung, dass die Wahrscheinlichkeit die Patientinnen eine Abhängigkeit entwickeln, bei unter 1 Prozent liegt.
Davon überzeugt beginnt der in einer Minenstadt in Virgina niedergelassene Allgemeinmediziner Dr. Samuel Finnix, gespielt von Michael Keaton, seinen Patientinnen OxyContin zu verschreiben. Schon bald bemerkt er ein exzessives Suchtverhalten bei seinen Patientinnen.
Die Anti-Drogenbehörde DEA und das Gesundheitsamt beginnen zu ermitteln, aber es ist zu spät. Während die Ermittlungen anlaufen und Vorgesetzte überzeugt werden müssen, dass legale verschriebene Medikamente in den Ermittlungsbereich fallen, hat ein Sog aus Sucht, Gewalt und Verzweiflung die Minenstadt in Virgina schon erreicht. Ein Desaster, das bald weite Teile des ländlichen Amerikas erschüttert. „Dopesick“ springt auf der Zeitachse zwischen den Jahrzehnten, um die Verschachtelung von Lobbying, Korruption und die desaströsen Auswirkungen dieser kriminellen Praktiken auf das Leben der Menschen eindringlich dazustellen.
„Dopesick“ beleuchtet die Opioid-Krise von allen Seiten und ist aufgrund der akribischen Beschreibung der perfiden Strategien der Pharma-Industrie und der ausweglosen Lebensumstände ihrer Opfer an Herz und Nieren gehende Unterhaltung.

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