FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Ein Mädchen liegt auf dem Boden. Filmstill aus "The Nightmare on Broadstreet" von Femi Johnson.

Femi Johnson

filmfestival

Das YOUKI 2021 findet online statt

YOUKI, das internationale Jugend Medien Festival, wird sich von 16. bis 20. November 2021 online abspielen!

Von Maria Motter

Es ist eine fantastische Zahl: 2.000 Filme junger Menschen von allen Kontinenten sind beim YOUKI-Team angekommen. 63 Filme davon werden im Wettbewerb laufen und online zu sehen sein: YOUKI, das internationale Jugend Medien Festival, wird sich von 16. bis 20. November 2021 online abspielen!

Eintauchen ins YOUKI können wir auf Dorf.TV, wo der ganze Wettbewerb des Filmfestivals zu sehen sein wird, und on demand über die Streamingplattform Kino VOD Club. „Identity“, „Belonging“ und „Adventure“ sind die Kategorien zur Orientierung. „Quasi alle Genres sind vertreten und auch wahnsinnig viele Themen werden von jungen Filmemachern da aufgegriffen“, freut sich Anna Rieder, die mit Philipp Feichtinger das YOUKI leitet. Filmschaffende zwischen 13 und 27 Jahren sind vertreten und sie kommen aus 23 Ländern.

Zeichnung von einer Unterwasserwelt.

Sakina Mandsaurwalla

Sakina Mandsaurwalla Zeichentrickfilm „Cry of the Corals“.

YOUKI online: Der Übersichtsplan für die kommenden YOUKI-Festivaltage bis Samstag.

Schon die Kurzfilme der Teenager sind entzückend. Da nimmt uns etwa die Inderin Sakina Mandsaurwalla mit auf Tauchgang in ihrem ersten Zeichentrickfilm „Cry of the Corals“.

„Ich will ein Meer zwischen mir und meiner Vergangenheit, ein Meer zwischen mir und allem, was war“, singt die Band AnnenMayKantereit. Der Song klingt aus einem Autoradio und ein Mann in seinem Wohnmobil stimmt mit ein, während sein Hund noch näher an ihn rückt. Paul Scheufler ist 23, er hat schon mehrere Kurzfilme gemacht. Inzwischen studiert er an der Filmuni Babelsberg Konrad Wolf. In der Kurzdoku „Ein Ozean“ begleitet er einen Mann, der im Wohnmobil mit Hund unterwegs ist und sich seinem Trauma stellt. „Ein Ozean“ ist ein so spannendes Roadmovie wie beeindruckendes Portrait.

Unbeschwerte Kurzfilme und Musikvideos mag die Britin Suzie Topolska am liebsten. Sie hat kleine Spielzeugfiguren für „Harold & Mittens“ animiert.

Einen surrealen Steadicam-Trip im Museum inszenierten Femi Johnson und Ayo Lawson in „The Nightmare on Broadstreet“: Traditionelle Kultobjekte verfolgen fünf Freund*innen.

Binnen 69 Sekunden treffen zwei junge Menschen aufeinander, sie tanzen regelrecht aus 800 Schwarzweißbildern zusammen, die mit einer Nishika N8000 gemacht wurden. „Before We Collide“ von Guy Gooch und Gregor Petriković ist ein weiterer Schatz im YOUKI-Programm.

Wie spannend eine Geschichte über Freundschaft in Zeiten der Pandemie sein kann, beweist „Em Portugal com os patos“: „Gefilmt von Patrick Milani, gelebt von João Bernardo“, wie es im Abspann heißt.

Ein Mann schaut sich ein Bild genau an. Szene aus "Em Portugal com os patos" von Patrick Milani.

Patrick Milani

„Em Portugal com os patos“ ist der kurzweilige Versuch, eine Freundschaft zu fassen und einen Portugiesen in Berlin zu portraitieren.

G wie gestreamt

Dass der Wettbewerb des YOUKI online zu sehen ist, ist eine tolle Sache – die lange geplant war und das YOUKI erneut auch in den digitalen Raum trägt. Schon bevor Streaming und Online-Festivals aufkamen, hatte YOUKI den Wettbewerb mit Q&As auf Dorf TV.

Eigentlich ist die YOUKI in Wels zuhause, im Medien Kultur Haus und im Programmkino Wels, auch im Schlachthof Wels für die Nightline. Das YOUKI ist ein Ort, an dem Filmemacher*innen auf ein Publikum treffen, sich untereinander und mit erfahrenen Filmschaffenden austauschen können.

Aber jetzt muss das YOUKI – wie 2020 – auch in dieser Festivalwoche aufgrund der aktuellen Covid-19-Infektionslage in Oberösterreich auf sein schönes Rahmenprogramm und all die Kinovorführungen vor Ort in Wels verzichten. „Gestreamt ist das einzige G, das uns jetzt noch bleibt“, schreibt die Festivalleitung auf der YOUKI-Website.

Philipp Feichtinger und Anna Rieder, Festivalleitung YOUKI.

Paul Pibernig

Philipp Feichtinger und Anna Rieder leiten YOUKI.

Die Entscheidung, das 23. YOUKI ausschließlich online abzuhalten, trafen die Festivalleiter*innen Anna Rieder und Philipp Feichtinger vergangenen Freitag schweren Herzens. Sie hätten in weiser Voraussicht, weil sie selbst die Lage verfolgen und die wissenschaftliche Seite betrachten, schon damit gerechnet, dass sie vielleicht wieder nur online oder beides machen müssten bzw. sollten.

„Weil nicht klar ist, ob alle ins Kino kommen können oder wollen“, sagt Philipp Feichtinger. „Dass wir die Entscheidung eigentlich selbst treffen haben müssen, weil wir zwei Tage vorher nicht wirklich gewusst haben, welche Regelungen gelten, hat uns schon sehr verzweifeln lassen.“

Lang sind Philipp Feichtinger und Anna Rieder aber nicht in diesem Gefühl verharrt. „Wir sind grad noch schnell am Entwickeln einer Meet-YOUKI-Plattform, wo sich Filmemacher, Gäste und das Publikum in einem Online-Raum treffen können“, gibt Anna Rieder bereits den nächsten Ausblick für YOUKI.

mehr Film:

Aktuell: