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Blink-182

Jack Bridgland

30 Jahre Blödeleien und Traurigkeiten: Blink-182 kommen nach Österreich

Nach dem Summer of Pink kommt der Autumn of Blink. Am 20. September spielen die Pop-Punk-Aushängeschilder in reunited Besetzung und mit neuem Album in Arbeit in der Wiener Stadthalle. Ein FM4 Musikpodcast über Blink, Punk, Kommerz und Bands, auf deren Wichtigkeit man erst nach Jahren draufkommt.

Von Christoph Sepin

Kauft euch einen CD-Player. Oder noch besser: Kauft einem Menschen, den ihr sehr gerne habt, einen CD-Player. Und dann macht eine Mix-CD mit eigenem Cover und Edding-Malereien drauf. Und als allerersten Song gebt ihr „Feeling This“ von Blink-182 auf diese CD. Das beste Album der Band ist ihr fünftes, unbetiteltes oder einfach „Blink-182“.

Wer hören will, muss fühlen - der FM4 Musikpodcast

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Christoph Sepin und Gäste aus der Musikwelt sprechen über Musik. Jeden Donnerstag im Radio und überall, wo es Podcasts gibt.

Je nachdem wie alt man ist, hat man eine andere Beziehung zu Bands wie Blink-182. Da gibt es Leute, die waren schon recht erwachsen und abgeklärt als das alles groß geworden ist, mit „Enema of the State“, Pop-Parodien und „All The Small Things“. Dann gibt es wieder die, die in den Spät-90ern gerade Kinder waren, die sich in der sanften Rebellion wiederfanden, in den bunten Bildern und dem Dürfen-die-das-Schabernack. Und dann gibt es Menschen, die zu jung waren, um das in Echtzeit mitzubekommen. Die Blink über Mini-Hooks und Memes entdeckten, über Travis Barkers Zusammenarbeiten mit Machine Gun Kelly und Willow. Und die ihre ganz eigene Version der Vergangenheit zusammenbasteln, die so nie stattfand. Hat alles seine Berechtigung. Blink-182 war eine Band ihrer Zeit und eine Band, die erst jetzt, Jahrzehnte später und in Retrospektive richtig Sinn macht.

Wenn der Scham Musik auch für Geld zu machen wegfällt, dann wirkt es nicht mehr so schlimm, dass hier drei Leute relativ früh in Richtung Major Labels und Mainstream schielten. Wenn junge Männer sentimental über ihre Selbstwertprobleme singen, dann geht sich ein Vokalist aus, der „yeeeead“ statt „head“ singt. Wenn es egal wird, ob man den Pop vor den Punk stellt oder umgekehrt, dann sind auch C auf F auf G-Akkorde gut und richtig.

Das ist die große Nostalgie natürlich nach angeblich simpleren Zeiten. „Jackass“ änderte Anfang der 2000er für ein paar Jahre das Regelwerk des Fernsehens. Eine Show übers Streiche spielen und Albernheiten, der gleichzeitig immer die Grundtraurigkeit einer ziellosen Generation (X) zugrunde lag. Blödeleien und Traurigkeiten im MTV ohne Musik, dasselbe in den Musikvideos dazwischen. Das ist „Schau mich an, wie schelmisch ich bin“ und „Hör mir zu, wie sentimental ich sein kann“. Mittlerweile ist das alles normal. Auch ein bisschen dank Travis Barker, der als Produzent für ein bisschen alles, was in den letzten Jahren Gitarre und Schlagzeug brauchte, den Blink-Sound konservierte und eine neue Generation damit sozialisierte.

Am 20. September spielen Blink-182 eine Show in der Wiener Stadthalle. Das Konzert ist ausverkauft, der Hype ist echt, die Tour ist ewig lang, das Timing perfekt. Jetzt sind sie da angekommen, kurz vor der Tür zum Anti-Wort „Classic Rock“, in einer Welt, in der Menschen dann Worte wie „ikonisch“ verwenden werden. Mit einer Setlist, die beim Lesen Freude macht. „What’s My Age Again“ und „The Rock Show“, „Adam’s Song“ folgt natürlich auf „I Miss You“. Wir müssen immer neu denken, wie wir Musik wahrnehmen, Zeit verändert alles und tut es vor allem hier. Pop-Punk ist schon lange kein Unwort mehr, hier sind Mark Hoppus, Tom DeLonge und Travis Barker, drei Grundpfeiler der Popkultur.

Ein FM4 Musikpodcast über Blink-182

Wer hätte gedacht, dass das so eine große Reunion wird? Blink-182 sind in Originalbesetzung zurück und spielen eine Welttour inklusive ausverkaufter Show in der Wiener Stadthalle, ein neues Album ist angekündigt. Anlässlich der Pop-Punk-Rückkehr sprechen FM4s Lisa Schneider und Christoph Sepin über Punk und Kommerz, unterschätzte Bands, das beste Album von Blink und den Dresscode beim Österreich-Konzert der Gruppe am 20. September. Jetzt im FM4 Player oder als Extended Version überall, wo es Podcasts gibt.

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