FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

St. Vincent

Alex Da Corte

Der Song zum Sonntag: St. Vincent - „Broken Man“

„All Born Screaming“ wird das neue Album von St. Vincent alias Annie Clark heißen und am 26. April rauskommen. Inhaltsbeschreibung: „urgent“ und „psychotic“.

Von Christoph Sepin

Hast du Angst vor Robotern, dann mach dich selbst zu einem. Der aus Fleisch und Blut geformte Alias von St. Vincent heißt Annie Clark, kommt aus der Gegend von Dallas, Texas und hat in den Früh- bis Mittzweitausendern an der Brücke zwischen The White Stripes und Nine Inch Nails mitgebaut. Also so zwischen „ich sitze in der Hitze auf meiner Veranda und spiel auf meiner Gitarre vor mich hin“ und „ich leb zwar in Los Angeles im 21. Jahrhundert, wär aber eigentlich viel lieber im Los Angeles aus ‚Blade Runner‘“.

Den „Robot Dance“ kennt man eher aus Sitcoms und wenn sich ein Comic-Relief-Charakter ein bisschen lächerlich macht, so à la „schau, wie gut ich tanzen kann“. Sieht man St. Vincent live, dann wird der Robotertanz Teil der Gesamtinszenierung und macht Sinn. Da glänzt und schimmert es, wie es nur Plastik kann. Darunter die Kabel und Chips und irgendwo eine Artificial Intelligence, die allzu perfekt klingende Verzerrungen aus den Gitarrenamps rauspfeffert.

Grundlose männliche Aggression

Der Avatar, den St. Vincent diesmal annimmt, ist der des gebrochenen Mannes. „Hey, what are you looking at?“, schreit der und „Who the hell do you think I am?“ Grundlose Aggression, der wütende Typ, der da vor sich hindonnert. „And what are you looking at? Like you never seen a broken man.“ Was ist da alles passiert? Heartbreak, Enttäuschungen, Ärger und Ungerechtigkeiten.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist:innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

Das neue Album wird sich „All Born Screaming“ nennen und trägt somit einen Titel, wie ihn nur ein Roboter übers Menschsein verfassen kann. Darauf wird es arg zugehen: „urgent“ und „psychotic“ sind die zwei zugeordneten Attribute. Ein Genre hat sich St. Vincent auch schon zu ihrer Platte ausgedacht: „Post-plague pop“ wird wohl alles umfassen. Songbeispiele? „Big Time Nothing“, „Violent Times“ und „The Power’s Out“ werden einige der Lieder auf „All Born Screaming“ heißen.

Düstere Szenarien für die neue Welt

„You built my tower to tear it down“, singt St. Vincent, und „If I stopped cracking up myself, I stopped cracking up“. Düstere Bilder, düstere Szenarien für die neue Welt. Wilde Sache wieder von Annie Clark, eine Charakterstudie und eine Dekonstruktion der Paranoia. „All Born Screaming“ kommt am 26. April raus - das Feel-Bad-Album für den Frühling.

Aktuell: