Neues von Luca Malina, Apollo Sissi, BAITS u.v.m.

Wenn du willst, brenn’ ich wie Feuer für dich: So ist es und nicht anders, das ist die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Bilderbuch waren in Innsbruck, es war eine Bilderbuch-Show, was sonst auch, ihr solltet-wollt die nächsten Auftritte nicht verpassen. Die Softpower-Tour 2024 geht nämlich natürlich noch weiter, am 6. und 7. Mai spielen Bilderbuch in der Openair Arena in Wien, am 6. Juli könnt ihr sie live am Rock im Dorf Festival sehen und am 16. und 17. Oktober treten sie dann im Grazer Orpheum auf. Outfit-Inspo bis dahin:

Nicht draußen, sondern drinnen, im Studio 2 im Wiener Radiokulturhaus, hat uns währenddessen **AARØN** samt Band für eine FM4 Session besucht. Neben „Manisch“, dem Lied, das wir eh schon kennen, hat er uns seine ganz neue, noch unveröffentlichte Single „Brennen“ gespielt, sie gibt der kommenden EP den Titel. Hört euch das an: „Wenn du willst, brenn’ ich wie Feuer für dich“, oder: „Wenn du willst, bin ich heiß für dich“ (und dazu stellt euch ähnliche Bass-Riffs wie zu sehr guten Oasis-Zeiten vor). Das gleitet natürlich sehr eng am Grat zwischen Kitsch und Geht-sich-das-noch-aus entlang, aber es ist beschlossen, es geht sich sehr gut aus. Jetzt aufschreien, wer solche Zeilen nicht geschrieben bekommen möchte, oder eh schon wissen, für immer nix mehr sagen.

Aber nochmal zurück zu den Outfits: Es ist nämlich wieder an der Zeit, das beste, schirchste, auf jeden Fall aber auffälligste Teilchen aus dem Kleiderkasten zu wühlen. Jedenfalls dann, wenn ihr entweder vor Ort am roten Teppich dabei seid oder eh noch viel besser, euch zur TV-Übertragung daheim den Sprudel aufmacht. Die Amadeus Austrian Music Awards gehen wieder im Wiener Volkstheater über die Bühne, zu sehen am 26.4. auf ORF1. Wir sind natürlich auch vor Ort, mit der FM4 Boombox und vor allem dem gelben Mikro, um euch den interessantesten Gossip und natürlich die Gewinner:innennamen zu verkünden. Rock me, oder so, und, ähäm, ab und zu muss man ja angeblich ein bisschen Werbung für sich selbst und das, was man am liebsten macht, machen:

Mehr neue Musik(videos):

Apollo Sissi - „home run“

„Du bist mein home, du bist mein Herz“: Apollo Sissi hat, Überraschung, Überraschung, mal wieder ein Liebeslied geschrieben. Wieso auch nicht. Gerichtet an den Menschen, der das Zuhause ist, wir haben’s oft gehört und können ja aber nur dazu nicken, weil’s stimmt. Aufeinanderpicken 24/7, das ist schon ein nicht zu unterschätzender Zustand, wenn man den anderen augenverklebt morgens aufwachen sieht und dann super-glitzernd-angemalt abends beim Ausgehen. Wenn man den Menschen hangry, überdreht, quasselnd und mal ganz still erlebt, wenn man sich die Pistazien vorm Fernseher oder den Käsekrainerhotdog um zwei Uhr früh teilt. Mit manchen Menschen geht das, und für die gibt’s dieses Lied.

BAITS - „Take Me Out“

Katzen, die sich die Krallen feilen, die Zähne putzen und die Rose schnappen, rein in die Bomberjacke und auf zum Date. Hunde spielen Instrumente und andere, tolle, erdachte Wesen dürfen auch mit in die Band. BAITS ist so eine Gruppe, die sich selbst schon auch mal gern in andere Welten denkt, so, wie’s bei allen Menschen ist, die sowas wie eine gute Phantasie haben. Wer schon mal über die Kunstwerke von Drummer, Produzent und (es sei nochmal erwähnt) Alleskönner FAZO666FAZO gestolpert ist, oder sich sogar so glücklich schätzen darf, ein Original von ihm im Hipster-String-Regal stehen zu haben: Ihr wisst Bescheid. Für alle anderen: das ist zeitgeistige, auf die gute Weise überzeichnete und auf noch bessere Weise süffisant-kluge Kunst, die ist immer ein bissl deppert und dabei nie zu sehr. Das Video zu „Take me out“ von BAITS hat Leonie Bramberger von der Gruppe Land of Ooo animiert, wer hochtalentierte Freund:innen hat, muss halt auch nicht immer alles selbst machen.

Luca Malina - „If You Still Want (I Still Want Too)“

Das Leben dreht sich oft in den seltsamsten Momenten um, und die sind deshalb so seltsam, weil sie so klein sind. Ein Wort nicht gesagt, eine Hand nicht ausgestreckt oder ein Bussi nicht gegeben, und das war’s dann. Einmal nicht aufgepasst, spätnachts beim Umarmen, oder diesmal eben schon, und alles ist anders. „If You Still Want (I Still Want Too)“ sagt im Titel eh schon alles: Es ist aus, aber noch nicht ganz so fix-fix. Luca Malina hat ein Lied über diese kleinen Zwischenmomente geschrieben, vielleicht bringt’s ein bissi Mut, und später dann weniger Ärgernis drüber, dass man sich wiedermal nicht getraut hat.

KIDS N CATS - „Fantastique“

KIDS N CATS sind wieder da und können eh noch immer alles, also querky sein und nett und lieb und vulgär und laut und over the top. Englisch, deutsch, französisch, Fantasiesprache: you name it, Jeanne Drach und Marten Kaffke schrauben wieder dran herum, was sie in diesen hiesigen Popkreisen zu öde finden und nennen ihre neue EP „It feels so good“. Aushängeschild vielleicht gleichmal das Lied „Fantastique“, wo wiedermal bewiesen wird: delivery is all und natürlich kann-darf man im Pop alles sagen, und die, die es können, kriegen das ohne cringe hin.

Auch noch gut und gut zu wissen

• SISKA hat ihre Teenage- und Jugendzeit vertont, „Mess“ ist ein sehr guter Titel für eine erst EP, für alle Fans von Hyperpop, der schon mal bisschen tiefer gräbt.

• Rock’n’Roll, aber schon gern auch mal verschmust: YATWA haben ihr zweites Album „PARALLEL LINES II“ veröffentlicht.

• Eh nicht so unähnlich aber schon auch mit bissi mehr Blues und Biss ist Pande unterwegs, auch da gibt’s ein Album, er nennt es flott, weil „Speedrunning“.

• Copy/paste bietet sich immer dann, wenn’s halt eine langwährende Wahrheit ist: Kommt der Sommer (wann kommt er endlich?), kommt eine neue Single von Velar Prana.

• „Love is everything I do, love is what I feel for you“: die Liebe als Ding, das man macht, und als Gefühl, das man hat: rosarote 3D-Beobachtungen von ANGER.

• Was eine*n halt so wach hält, am Nacken des Gegenübers schnuppern, oder am Dancefloor stehen, oder einfach nach drei Jahren das erste neue Lied veröffentlichen: Please Madame sind wieder bereit für den Ich-brauche-keinen-Schlaf-Rhythmus.

• Hund und Kobrakasino gehen diesmal gemeinsam nachhause.

• „Tanz dich rein“ mit Ankathie Koi.

• Namensliedertitel sind schon auch mitunter die tollsten: „Bobby (Back To Sleep)“ von Lamila.

• Ausgefuchste Sunday-Morning-Music, also eh die, die immer geht: SCHMACK haben ihr zweites Album „In Love“ veröffentlicht.

• Und am Donnerstagabend hat uns unser FM4 Soundpark Act im April - Gardens - im Studio besucht, AARØN hat uns eine FM4 Session gespielt und auch sonst wie immer der gute, bunte Musikreleasewahnsinn mit Songs von unter anderem Comic Figure, Apollo Sissi, Luca Malina u.v.m.