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Der Song zum Sonntag

Der Song zum Sonntag: The Weather Station - „Better Now“

Das kanadische Bandprojekt The Weather Station hat gerade eine Deluxe-Version seines Albums „Ignorance“ veröffentlicht. Darauf gibt es auch neue Musik zu finden, zum Beispiel den Song „Better Now“.

Von Christoph Sepin

Ein Meta-Song, ein Lied übers Schreiben von Liedern ist „Better Now“ von The Weather Station zumindest zu Beginn, wenn da Zeilen geschrieben, dann doch zerrissen und weggeworfen werden, alles in chronologischer Reihenfolge: „I crossed out the first line that I wrote down, I crossed out the second line that I wrote down, I tore the page out.“ Zurück zum Anfang, noch einmal beginnen, vielleicht wird es ja beim nächsten Mal endlich besser.

Es ist eine ekelhafte Realität, wie lange solche Heilungsprozesse dauern, wie lange man sich selbst die Frage „Is it better now?“ stellen muss, so wie es Tamara Lindeman alias Tamara Hope, das Bandzentrum von The Weather Station hier macht. Man kennt den Loop, man war schon mal da und trotzdem wird das nicht einfacher, mit all den harten Emotionen umzugehen.

„Ignorance“ hat das fünfte Studioalbum der kanadischen Weather Station geheißen und ist Anfang des Jahres erschienen. Am Freitag hat Lindeman eine Deluxe-Version ihrer Platte veröffentlicht. Darauf zu finden neue Musik wie der moody, nachdenkliche Song „Better Now“. Musik, da werden Seiten aus dem Lyrikbuch zerrissen, um damit das gebrochene Herz zu kitten. Nur so ganz will das alles noch nicht klappen.

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„It’s all true“, sagt Lindeman über ihr Lied. „The mountains, the piano, the first line, the pain of being hurt and the joy of being alright anyways.“ Natürlich sehr relatable diese Wahrheit, die so oft in der Musik besungen werden darf. Menschen lieben sich und dann wieder nicht, und dann schreibt wieder einmal jemand einen Song darüber. „Is it better now?“, fragt sich Lindeman immer wieder selbst, während langsam das Piano begleitet.

„I almost felt pity for you, when you tell me you love me“, besingt sie ihr Gegenüber und das schlechte Timing: „Because I would have done anything for you, but I won’t do anything for you now.“ Tage vergehen in den Lyrics, „first day, second day, third day“, und irgendwann kann Lindeman ihren Blick wieder nach oben richten, weg von der inneren Schwere und auf die Welt. Denn dort gibt es Sonne und Licht und Berge: „I saw the mountain, I saw it everywhere.“

Alles, was sie gebraucht hat, so geht die Geschichte weiter, ist ein Raum mit einem Fenster, eine Tür, die sie schließen kann, und ein Piano. Und auf dem hat Lindeman dann den Song geschrieben. Zum Ende werden noch einmal ein paar Seiten rausgerissen, ein paar Zeilen durchgestrichen und einmal noch die Frage gestellt: „Is it better now?“ Früher oder später, ja.

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