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Milky Chance und das ORF Radio-Symphonieorchester

Patrick Münnich

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Video: Milky Chance und das ORF Radio-Symphonieorchester

So war die FM4 Radio Session mit Milky Chance und dem ORF Radio-Symphonieorchester. Außerdem geht’s hier zum Video!

Von Susi Ondrušová

Die FM4 Radio Session mit Milky Chance und dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Ausnahmsweise teilt sich die Band die Bühne mit einem 55-köpfigen Orchester, drei Background Vokalistinnen und einem Dirigenten. Gänsehaut!

„So etwas machen wir normalerweise nie“, sind die ersten Worte vom Sänger und Gitarristen Clemens Rauhbein nach der Opener Nummer der FM4 Radio Session: „Synchronize“. Die vierköpfige Band, ihre drei Background Sängerinnen und das RSO unter der Leitung von Gottfried Rabl hatte zwei Tage Zeit, um diese fürs Orchester neu arrangierten Songs gemeinsam einzustudieren und zu proben.

Die Vorlaufzeit damit eine FM4 Radio Session überhaupt stattfinden kann, ist enorm. Die Zeitpläne einer internationalen Band und auch des Orchesters sind prall gefüllt. Gottfried Rabl, der in der Vergangenheit auch schon die Radio Sessions mit Nada Surf oder Cari Cari dirigiert hat, mag die musikalische Abwechslung sehr, die so ein Projekt für das Orchester bringt. An einem Tag heißt es Mozart, an einem anderen Tag zeitgenössische Kompositionen bei WienModern aufführen und dann auf eine Band wie Milky Chance treffen.

Drei Monate vor der FM4 Radio Session sind Milky Chance noch im Red Rocks Amphitheatre in Colorado aufgetreten. Das Zauberwort, damit Sessions mit dem RSO überhaupt stattfinden können, lautet: Partituren. Die Band hat gemeinsam mit dem Musiker Florian Spiess sechszehn ihrer Songs aus ihren vier Alben neu arrangiert, für das Orchester umgearbeitet. Gottfried Rabl meint nach der ersten Probe am Tag vor dem Auftritt: „Eine große Orchester Partitur zu schreiben, das braucht sehr viel Zeit. Der Arrangeur Florian Spiess hat das in sehr kurzer Zeit gemacht. Deswegen finden diese Radio Sessions nicht so oft statt. Man muss eine Band haben, die dafür offen ist mit einem Orchester zu spielen, weil man muss plötzlich ganz genau im Tempo spielen, nach dem Dirigenten oder dem Klick!“

Dirigent Gottfried Rabl vor einem Pult

Patrick Münnich

Ob die Bratschen oder das Flügelhorn oder die Klarinetten, besonders angetan hat es den beiden Musikern die Harfe: „Als wir die Band gegründet haben, haben wir gesagt in 10 Jahren wollen wir es mit der Harfe mal schaffen! Here we are!“, lacht Philipp beim Interview. Neben Blech, Holz oder Blasinstrumenten hat die beiden auch ein „Ketten-Instrument“ vom Orchester begeistert. „Die Kette liegt oben beim Schlagwerk. Die wird so umgelegt und es gibt so ein Kettengeräusch. Sie sieht aus wie so eine Verlies-Kette von einem Burgschloss!“ Vom Publikum aus den Reihen der Sitzplätze im Radiokulturhaus nicht leicht einsehbar, aber auf jeden Fall unüberhörbar zum Beispiel beim Schluss von „Don’t Let Me Down“.

200 FM4 Hörer:innen haben im großen Sendesaal bei der FM4 Radio Session im Saal Platz genommen. Einige wenige Fans sehen Milky Chance überhaupt das erste Mal live und das gleich in so einem intimen und außergewöhnlichen Rahmen, denn normalerweise spielt die Band in zehnmal so großen Hallen. Mit den drei Worten „Golden. Wow. Traumhaft“, beschreibt ein FM4 Hörer das Konzert. Andere schwärmen von der Euphorie der Orchester-Musiker:innen (Hallo an die Cellistinnen in der ersten Reihe!) und von der spürbaren Aufmerksamkeit vom Publikum, das ganz konzentriert zugehört hat, aber an den ausgelassenen Momenten auch aufgestanden ist und drauf losgetanzt hat. Es war wie ein „sich nochmal verlieben“, weil viele die Lieder, die sie schon so oft gehört haben und auswendig kennen, mit neuer Instrumentierung und auch teilweise anderem Tempo neu geglänzt haben.

„Die Emotionen, die vielleicht schon versteckt in manchen Songs da sind, die werden nochmal so „elevated“ (verstärkt) durch das Orchester“, meinte Clemens im Interview und Philipp musste schon leicht nervös an die Phantomschmerzen am Tag danach denken: „Wir müssen ein bisschen aufpassen was passiert, wenn das Orchester wieder weg ist, wenn wir wieder spielen. So das Loch nach dem Rausch!“ Das eine Wort, das ihnen direkt nach der FM4 Radio Session in den Sinn kommt der den Abend am besten zusammenfasst? Gänsehaut. Eben.

FM4 Radio Session mit Milky Chance und dem ORF Radio-Symphonieorchester

Titel
1. Synchronize
2. Flashed Junk Mind
3. Fado
4. Cocoon
5. Living In A Haze
6. Frequency Of Love
7. Golden
8. Loveland
9. Flicker In The Dark
10. Colorado
11. Tainted Love
12. Don’t Let Me Down
13. Down By The River
14. Stolen Dance
15. Running
16. Sweet Sun

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