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Blixa Bargeld

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FM4 Musikpodcast mit Blixa Bargeld

Der Einstürzende Neubauten-Musiker und Visionär Blixa Bargeld redet im FM4 Musikpodcast über die Erfindung des Crowdfundings, über Kontrolle und über Regeln, die gebrochen werden müssen.

Von Christoph Sepin

Wer hören will, muss fühlen - der FM4 Musikpodcast

radio FM4

Christoph Sepin und Gäste aus der Musikwelt sprechen über Musik. Jeden Donnerstag im Radio und überall, wo es Podcasts gibt.

Es ist für uns ganz normal, dass es im Internet Seiten gibt, über die man Künstler*innen direkt unterstützen kann. Patreon zum Beispiel kennen einige, wo man monatlich Geld an zum Beispiel Musiker*innen überweisen kann und damit direkt Artists supporten kann, ohne Labels dazwischen. Dafür bekommt man als Bonus exklusive Behind The Scenes-Infos oder unveröffentlichte Songs. Damit kann man eine ganz besondere Beziehung zur Musik und Musiker*innen aufbauen – Crowdfunding ist das Stichwort.

Was wenige wissen ist, wer die Pionier*innen des Crowdfundings sind. Blixa Bargeld ist einer der bedeutendsten Musiker aus Deutschland. Er spielt manchmal experimentelle, manchmal düstere Lieder mit seiner Band, den Einstürzenden Neubauten, früher hat man Blixa Bargeld auch als Konterpart zu Nick Cave in dessen Band The Bad Seeds gekannt.

Für die deutsche Punk- bzw. Post-Punk-Bewegung ist Blixa Bargeld besonders bedeutend, als Mensch, der einfach immer seinen eigenen Weg gegangen ist. Insofern hat er vor knapp zwei Jahrzehnten auch gemeinsam mit seiner Frau Erin Zhu das Konzept des Crowdfundings miterfunden.

„Fake intimacy“ ist ein Stichwort, dessen sich Bargeld bedient, wenn er über seine als Supporter Modell bekannte Erfindung des Crowdfundings spricht. „Eines der Vorbilder bei dem Prozess ist die Art und Weise, wie ‚faked intimacy‘ im Sinne von Pornografie im Internet verkauft wird. Hier, da ist die Kamera, da siehst du jemanden, da kannst du mit jemandem kommunizieren und dafür zahlst du. Es täuscht intimacy vor, es ist virtuell“.

Das Supporter Modell war ein voller Erfolg und inspirierte andere Musiker*innen, wie zum Beispiel Amanda Palmer. Mittlerweile sind die Einstürzenden Neubauten auf Patreon zu finden, dort kann man gerade den Produktionsprozess ihrer neuen Platte unterstützen.

Alben über Crowdfunding zu produzieren, ohne klassische Labelstrukturen, hat viele Vorteile. Unabhängigkeit, Kontrolle über den eigenen kreativen Prozess, die Möglichkeit, ein eigenes Regelwerk zu erschaffen. Ein Regelwerk, das man dann auch mit in den Proberaum nimmt: „Wenn man sich selber in dem Trugschluss wähnt man hätte alle Freiheit, dann kommt man nie zum Punkt. Es ist notwendig, dass man sich irgendwelche Regeln aufsetzt.“ Zum Beispiel: An der Zeitachse wird nichts geändert oder es gibt keine Sechzehntel, sagt Bargeld als Beispiel für Regeln, die auch total absurd sein dürfen.

„Man folgt diesen Regeln eine Weile, die man sich selbst aufgelegt hat und dadurch kommt man schneller irgendwo an. Und wenn man dann das Gefühl hat, man müsste sie auch noch brechen, dann ist das auch okay. Man kommt definitiv nicht irgendwo an, in dem man sagt: Alles ist möglich. Alles ist ja möglich, aber ich habe entschieden, was möglich ist und was nicht“.

Playlist zum FM4 Musikpodcast

Wir haben euch passende Playlists zur aktuellen Ausgabe von „Wer hören will, muss fühlen“ zusammengestellt. Die findet ihr auf Spotify, Deezer und Youtube!

FM4 Musikpodcast mit Blixa Bargeld

Dass man Artists per Crowdfunding online unterstützen kann, ist für viele heutzutage normal. Aber vor ein paar Jahren ist das noch ganz anders gewesen. Ein Pionier des Supporter Models, bei dem Fans Musiker*innen direkt unterstützen können, ist Einstürzende Neubauten-Musiker und Visionär Blixa Bargeld.

Im FM4 Musikpodcast redet er mit Christoph Sepin über die Erfindung des Crowdfunding, über Kontrolle und über Regeln, die gebrochen werden müssen. „Wer hören will, muss fühlen“, ab jetzt im FM4-Player und überall, wo es Podcasts gibt.

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