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Neues von Edna Million, Anna Mabo, WYD und vielen mehr

„Lieb’ mich einfach so lang, wie du willst“ ist die Zeile dieser Tage, weil schöner wird’s nicht mehr. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Es gibt ein Lied von Tom Waits, das heißt „Jockey full of Bourbon“ und die erste Strophe geht so:

Edna Million live im Bruno-Kreisky-Park in Wien

FM4/Lisa Schneider

Auf manche Menschen (ähem) kann man sich nicht so gut verlassen, wenn es darum geht, gute Fotos von guten Momenten zu machen. Aber tut mir den Gefallen und zoomt rein, da sitzt sie und spielt, die großartige Edna Million.

Edna Million in a drop-dead suit
Dutch Pink on a downtown train
Two-dollar pistol but the gun won’t shoot
I’m in the corner on the pouring rain

Starke Bilder, traurige Bilder und ein jemand, von der wir bisher schon, aber jetzt immer lauter hören werden: Edna Million. Edna Million borgt eben gern Namen und Inspiration bei oben Genanntem, lebt, schreibt und studiert in Berlin und ist aktuell immer wieder mal daheim, in Wien. So auch am 30. Juli, das ist der Popfest-Sonntag, der letzte Festivaltag, der Kirchentag, und Edna Million wird um 21 Uhr all eure Gedanken dazu zerlegen, was ihr je über arge Stimmen, arge Texte und gute Gitarrengeschichten gehört habt. Vergangenen Freitag ist sie schon im Bruno-Kreisky-Park im 5. Wiener Gemeindebezirk aufgetreten und hatte da sogar schon auch ein neues Lied dabei.

Wir dürfen uns drauf einstellen, dass sie bei ihrem Set am Popfest hauptsächlich die Songs ihrer im November veröffentlichten, ersten EP spielen wird, zu finden beim Streaminganbieter eures Vertrauens (weil weder auf Bandcamp noch Youtube, das ist alles super schön geheimnisvoll), ihr werdet euch nicht satthören. Tom und Patti, dabei ist Edna Million erst 21 Jahre alt, das wird schon wieder eine sehr gute Geschichte von Aufstieg, Erfolg und Zuspruch. Liebe und Angst gehören zusammen, das ist eine Idee, die man nach dem Hören von Edna Millions Liedern hat, aber auch: So macht man zwischen den Zeilen große Bekenntnisse.

Und jetzt was ganz anderes. Beschrieben als schon irgendwie „Hyperpop“ nennt sich die folgende Gruppe „WYD“, was für „What you doin“ steht. Gesungen und sanft gerappt wird auf Deutsch, die Single heißt „Schneeball“, und wenn ihr sie nicht mögt, ist das okay. Wenn ihr sie mögt, werdet ihr sie lieben. Die beste Zeile der Woche jedenfalls, die haben sie da reingeschrieben: „Lieb’ mich einfach so lang, wie du willst.“

WYD - „Schneeball“

Noch mehr neue Musik(-Videos):

Anna Mabo - „Hallo“

Zur Begrüßung biet’ ich dir meine Hand an: die tollste Anna Mabo hat ein neues Lied geschrieben, es ist ein Umarm-mich-jetzt-Lied, selbst wenn da nur Hände geschüttelt werden. Mit ganz wenig Worten sagt man die besten Dinge, sie müssen halt präzise sitzen und der Mensch, der sie sagt, sollte im besten Fall gut mit ihnen umgehen können. Dass das alles auf Anna Mabo zutrifft, ist eh kein Geheimnis, und es ist sehr schön, dass wir sie aktuell so vielfältig bewundern dürfen: als Kuratorin des heurigen Popfests (gemeinsam mit Dorian Concept) und auch als Jurymitglied des FM4 Kurzgeschichtenwettbewerbs Wortlaut, als Musikerin und als Mensch. Hallo!

Monobrother - „The Bill Please!“

„Irgendwann wird’s das alles nimmer geben“: Das ist Monobrother und sein großes Talent, uns die Horror-Super-Schrecklichkeiten im Strandurlaub runterzubeten, zwischen gratis Hautkrebs und Öltankerexplosion, süffisant, aber nie überzogen. Der Mensch und sein Verhalten folgen hier mal wieder frei dem Prinzip Raupe Nimmersatt, durchfressen bis ans Ende der Welt, solange da noch eine Hängematte baumelt und der Cocktail süß ist, ist alles gut. Was soll man auch sonst machen als sich lustig, 98 Prozent dieser Spezies haben’s eher nicht anders verdient.

Eli Preiss - „für ihm er“

Das ist natürlich kein Tippfehler, das ist cool, das ist Eli Preiss, und deshalb geht sich das alles aus. „Siehst du den Wahnsinn in meinen Augen?“, wird gefragt, die Klischeefalle geht auf, sogar noch ein bisschen weiter, weil es geht dann auch Richtung „ich sterbe für dich“. Und sogar das geht sich aus, weil es Musik für die Rückbank im Bus ist, noch einmal kurz schmusen, dann geht die erste Stunde eh schon los.

Spilif - „I quit“

Bukowski hat gesagt: „Don’t try“, und bei Literaturzitaten sind wir immer on fire. Spilif rappt sich alle Zukunftsmöglichkeiten von der Seele, hört aber vor allem gern gemeinsam mit BFF Rudi Montaire Lieder von Chet Baker und rollt dabei Dinge in Papers. Ein Feierabendlied.

Flirtmachine - „Cats in the park“

Das ist alt, aber nicht uralt, das war hier eh schon gefeaturet, aber das ist eben Spitzensommermusik, Gedächtnisrückrufung. Das ist faul und lieb und gern geschehen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Im September wird es neue Solo-Musik von ANTHEA geben, bis dahin gibt es jedenfalls ihre neue, gemeinsame EP mit Kenji Araki.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Alfred Oslo singt und schreibt sonst bei Kommando Elefant, solo mag er lieber Caribou. Die EP heißt „Flowers“.
  • Die sehr gute Band Shame hat ein Album veröffentlicht, das heißt „DRUNK TANK PINK“, und allein, aber nicht nur weil sie genauso heißt, ist sie den Klick schon wert: Joe Traxlers neue Single.
  • Shine On“, immer noch ein sehr gutes Motto, diesmal von Nora Mazu.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag waren AVEC und Lorenz Ambeek jeweils mit neuer Musik zum Interview zu Gast, außerdem haben wir eine neue Folge Schnitzelbeats und neue Lieder von Spilif, filous, Joe Traxler und anderen gehört.
  • In der FM4 Soundparknacht am Sonntag mit Stefan Trischler gab es ebenfalls Lorenz Ambeek zu hören, aber diesmal in einer einstündigen Listening Session. Ursuper!

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