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Portraitfoto Drahthaus

Mila Zytka

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Mavi Phoenix, Drahthaus, Bilderbuch u.v.m.

Sich wegträumen mit poppigem Rap, das digitale Wunder mit psychedelischem Indie erleben und in Slow Motion zu akustischem Techno tanzen. Hier sind die neuen Musikvideos und Singles aus Österreich.

Von Andreas Gstettner-Brugger

Es war eine prall gefüllte Woche mit österreichischer Musik. Die Supergroup My Ugly Clementine hat das Album „The Good Life“ veröffentlicht - wohl eines der Alben 2023! Alleine der Song „Circles“ sollte in jede Sommerplaylist aufgenommen werden.

Dann haben wir letzten Freitag auf FM4 50 Jahre Hip Hop gefeiert. Dazu hat mein Kollege Al Bird Sputnik in seinen Schnitzelbeats tief in der österreichischen Hip-Hop-Archiv-Plattenkiste gegraben.

Während viele schon dem FM4 Frequency Festival entgegenfiebern, freuen sich andere auf die kühlere Zeit in Wien, beim Waves Vienna Festival, das von 7. bis 9. September stattfinden wird. Welche österreichischen Acts ihr dort nicht verpassen solltet, verrät euch hier Lisa Schneider.

Außerdem hat Dalia Ahmed in ihrer Late Night Lemonade Show die Rapperin BEX für eine Session zu Gast gehabt.

Und ein paar neue und alt Bekannte haben auch Videos diese Woche veröffentlicht.

Mavi Phoenix - „Handprints In The Sand“

Wir sind ganz nah dran an Mavi Phoenix. Wir sehen Hände im Sand, eine kleine Ente rennt über eine Wiese, wir sehen Mavi im Bett sitzen und blicken in die Augen einer Katze. Wir sehen die Details der Welt von Mavi Phoenix und lassen uns dazu von den Beats und den hölzernen Klängen verzaubern. Die neue Single „Handprints In The Sand“ handelt vom „sich Wegträumen, unbeschwert Sein und gleichzeitig den Fokus auf die Zukunft Richten, die Vergangenheit hinter sich Lassen und ganz bei sich Ankommen“, wie Mavi erklärt. Die Single klingt auch so, als wäre Mavi Phoenix erneut ganz bei sich angekommen.

Bilderbuch - „Digitales Wunder“

Sie haben es schon wieder getan. Neue Songs veröffentlicht und als EP „Softpower“ herausgebracht. Die neue Bilderbuch-Single „Digitales Wunder“ hat wieder ein psychedelisches Video verpasst bekommen, in dem die Vier in übergroßen Anzügen wie Kinder auf der Wallstreet wirken. Die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschwimmen, wenn die Gesichter der Musiker plötzlich zu Mangas oder zu denen von Filmstars werden. Ein digitales Wunder eben. Würde man das Video in Dauerschleife sehen, würde es einem wohl den Schlaf rauben, wie Maurice singt.

Thalija - „Track 31“

Legendär. Diese Bezeichnung trifft beim Musiker:innenkollektiv Thalija zu. Es sind 17 Musikerinnen und Musiker, die sich zu Sessions treffen und ausufernde Tracks im Moment entstehen lassen, die durch jegliche Genres surfen. Album „IV“ steht in den Startlöchern. Eine Auswahl von Tracks aus einem umfangreichen Material, das bei zwei Sessions im August 2021 und im April 2022 in der Schlosstenne Burgstall und im Atelier im Schwimmbad im südsteirischen Wies entstanden ist.

Als Vorbote auf das im September erscheinenden Album haben Thalija den „Track 31“ veröffentlicht. Das über sechs Minuten lange Stück ist von Krautrock-Rhythmik und dahingroovenden Gitarren bestimmt. Der hypnotische Musikstrom wird mit den handbemalten Filmaufnahmen des „Thalija’s Super8 Summer Trip“ bebildert. Ein stimmiges und wundervolles Gesamtkunstwerk, in das man sich leicht fallen lassen kann.

Drahthaus - „Eule“

Faszinierend und ebenso hypnotisch wie Thalija ist der Sound des Musikerkollektivs Drahthaus, namentlich Simon Öggl, Valentin Martins, Ludwig Ascher, Hans Zoderer. Nur dass hier der elektronische Musikansatz im Vordergrund steht. Mit rund 20 Instrumenten, Alltagsgegenständen und Effektgeräten zaubern die Vier unglaublich treibende Tanztracks, die mit Bläsersätzen und schönen Melodien immer genug Wärme in den coolen Beatsounds einflechten. Der neueste Streich, „Eule“, ist ganz dem Tier nachempfunden ein „nachtaktiver“ Track, der zum Tanzen im Club animiert. Passend dazu transportiert das wunderschöne Schwarz-Weiß-Zeitlupen-Video die Stimmung des Tracks.

Eli Preiss & Drunken Masters – „Ganz Allein“

Ich mache alles ganz allein. Verdiene mein Geld, bau mein Schloss. Und wenn ich nicht mehr will, dann reiße ich alles ein. Eli Preiss hat mit Drunken Master ein Stück der Selbstermächtigung geschrieben. Wobei das Streben nach Autonomie hier schon anarchistische Züge trägt. Ein aufrüttelnder Track, der das Feiern des materiellen Erfolgs in den Vordergrund stellt. Man kann den Track auch als Stück über persönliche Selbstermächtigung hören und die eher provozierende Form als das sehen, was sie bewirkt: Aufmerksamkeit. Denn sonst steht man am Ende vielleicht wirklich „ganz allein“ da. Oder aber man hört „Ganz Allein“ einfach als coolen Rapsong.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Die Hearts Hearts lieben es, sich immer wieder neu zu erfinden. Mit „Happy Ending“ gehen sie in eine Elektro-Pop-Richtung, die das große Drama der Liebe zum Thema hat. Auch wenn es um ein Ende geht, ist es ein Song zum Verlieben.
  • Zwischen hedonistischem Partygefühl und Liebesachterbahn pendeln Jeremy Pascal mit der neuen Single „O.D.“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Die neue Band md baby bemüht sich mit „Servas, wie geht’s da?“ Austro-Dialekt-Pop mit Indie-Ansätzen zu verbinden. Ein gewagtes Platznehmen zwischen den Stühlen.
  • Dunkel und geheimnisvoll klingt der neue Track von Klangkarussell, Für „Roads Of Gold“ haben sie Sänger Redward Martin ins Studio geholt. Ein deeper Dance-Track, der kein Tanzbein sich lockern lässt.
  • Das Trio Sarah Bernhardt, bestehend aus Bernhard Scheiblauer, Sarah Metzler und Sigrid Horn, hat das fantastische, akustische Lied „Sahara“ veröffentlicht. Sphärisch, leichtfüßig und tiefgehend. Mit verzaubernden Gitarren- und Harfenklängen und Gesang. Mehr braucht es da nicht.
  • Efeu lassen den Gitarrenindie hochleben und stehen damit hoffentlich nicht am Ende auf der „Verliererstraße“.
  • In der Donnerstagsausgabe des FM4 Soundpark habe ich mich mit My Ugly Clementine durch ihre neues Album gehört, Mavi Phoenix und Hearts Heartshaben ihre neuen Singles präsentiert und die Popfest-Acts Das schottische Prinzip und der großartige Fennesz waren im Interview zu hören.
  • In der FM4 Soundparknacht war das lange Interview mit My Ugly Clementine und eines mit Avec zu hören und das vierte Studioalbum des österreichischen Produzenten Good Lee.

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