Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Hier sind vier neue Songs von Aze, Bilderbuch, Endless Wellness und Nnoa: Wer von ihnen soll am höchsten in die FM4 Charts einsteigen?

Von Katharina Seidler

Aze - „Sneaky Link“

„Winter sind immer schwierig“, beobachten Beyza Demirkalp und Ezgi Atas treffend im jüngsten FM4 Interview, und auf Samtpfoten schicken sie uns dazu ihre aktuelle Single als Trostspender und Seelenstreichler für kalte Wintertage. Ein unendlich sanfter R’n’B-Beat und eine perlende Akustikgitarre untermalen diese melancholische Abschiedshymne, die am Ende mit den Selbstzweifeln nach dem Verlassenwerden ihren Frieden schließt: „Am I too sad, am I a bore? To you, life is just a chore.“

Bilderbuch - „Bluezone“

Steht ihnen gut, der clubmäßige 4/4-Offbeat: Bilderbuch besteigen bekanntermaßen pausenlos neue Musikpfade, und mit „Bluezone“ geht es in elektronischere Höhen als jemals bisher. Die besungene Bluezone meint hier einen abgeschotteten Bereich, in den Menschen sich vor den Erwartungen und Anforderungen der Welt zurückziehen, um dann irgendwann allein zu sterben. Definitiv kein Feelgood-Content, und dementsprechend melancholisch schwebt die neue Bilderbuch-Single als einzelner Himmelskörper durch rauschende Weltraumnebel auf der Suche nach zwischenmenschlichen Verbindungen.

Endless Wellness - „Danke für Alles“

Munteres Zitateraten mit Endless Wellness: Die erfrischendste Indieband des Landes verbindet gewohnt souverän gesellschaftspolitische Aufgewecktheit, die Sorge um den Klimawandel und den Zorn auf die Älteren mit popkulturellen Referenzen von Grauzone bis Nena und Bryan Adams. Es bleibt das gemeinsame Ansingen gegen eine von den Vorgängergenerationen verbaute Zukunft: „Mach’s kurz im Falle des Falles und sag der Sonne danke für alles.“ Das schneidet ins Herz, aber immerhin will man widersprechen, wenn Philipp Auer singt: „Was ich noch zu sagen hätte, hat sicher schon wer besser g’sagt.“

Nnoa - „Your Fantasy“

Folgendes ist passiert: Über magische Wege (TikTok) können junge Musiker:innen Produzenten-Schwergewichten wie Timbaland eigene Musik vorspielen und live Feedback dazu bekommen. Nach einigen Versuchen und stundenlangem Abhängen im Livestream kam die niederösterreichische Aufsteigerin Nnoa an die Reihe und servierte unter anderem ihre aktuelle Single. Sinnlich und entschlossen pumpt sich „Your Fantasy“ als Ohrwurm ins Gedächtnis, und dass Timbaland sitztanzend „Come on, Dua Lipa“ und „Follow that girl immediately!“ kommentierte, schadet ihrem Steigflug vermutlich auch nicht.