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UCHE YARA

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FM4 Rewind mit UCHE YARA

„Das war der absolute Wahnsinn“: Mit solchen Aussagen beginnen gute Jahresrückblicksgespräche. Heute bei uns im FM4 Studio ist UCHE YARA.

Von Lisa Schneider

Was braucht ein Popstar 2023? Viele mögliche Antworten, ein paar davon sind richtig, Neugierde stimmt zum Beispiel sicher. Gut sind die Menschen, die nicht nur tolerieren, sondern akzeptieren, dass man im Popgeschehen bzw. im eigenen Popschreiben eh nur borgen kann. Niemand ist unberührt von Einflüssen anderer, niemand aber, der irgendwie kreativ ist, wird alles, was war, einfach so ohne Änderungen hinnehmen. Ihr habt es vielleicht erraten, die lange Rede von guten Menschen: UCHE YARA ist so einer.

Legend has it, und die sind ja meistens wahr, dass UCHE YARA bei sehr vielen (mindestens fünf) Bilderbuch-Konzerten in der ersten Reihe ausgezuckt ist, bis die Band dann irgendwann auf sie aufmerksam wurde. Gespräche, Gespräche, Einladung, nicht nur in der Liveband selbst mitzuspielen, sondern gleich auch einige der Support-Slots zu übernehmen. Das ist jetzt schon mehrere Monate her, aber UCHE erinnert sich gern. „Ich hab’ einfach alle Lieder sowieso schon auswendig gekonnt“, erzählt sie über die mit den Bilderbuchs geteilte Bühnenerfahrung. Gute Menschen haben nämlich auch ein Gespür für die Lieder anderer und für das, was so perfekt an ihnen ist.

UCHE YARA

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Endlich zu Gast bei uns im Studio/Stiegenhaus: UCHE YARA.

UCHE YARA kommt aus Linz, lebt aber mittlerweile in Berlin. Musik gab’s daheim immer, und wenn sie, wie jetzt, zu Weihnachten zuhause ist, dann übernimmt natürlich sie die Regler. Da laufen dann neben Bilderbuch („Daydrinking“) etwa die Lieder von Mac DeMarco in der Bescherungsplaylist, und schon wieder mag man sich zurücklehnen, den Kopf ungläubig schütteln und sie fragen: Wie cool bist du denn eigentlich? Wäre sie nicht so eine empathische, liebevolle, aufmerksame Gesprächspartnerin, von der Arroganz so weit entfernt liegt wie Schnee von Wien, sie müsste ganz laut einfach „Ja!“ drauf antworten.

Auch, wenn „Tango“ von UCHE YARA schon gut zwei Jahre auf den gelben Wellen auf- und abläuft, hat sie heuer erst ihre erste offizielle Single veröffentlich, sie heißt „wwww she shot“. Und so stand’s damals in der FM4 Soundpark-Weekly-Kolumne:

Ein Lied, das eine:n darüber nachdenken lässt, dass manche Menschen doch offenbar mit Superpowers ausgestattet auf die Welt kommen, also genau die Sorte Mensch, die eigentlich gar nichts mehr lernen muss. UCHE YARA lebt mittlerweile in Berlin und hat sich all das gute Ich-habe-Bilderbuch-schon-mehrmals-live-supportet-Gedankengut mitgenommen in ihre eigene Welt, in der sie Songs schreibt, seit sie ein early Teen war. Das ist Popmusik 2023, weil das ist Gitarrenpopmusik, das ist Musik für große Bühnen und für die Lautsprecher, die ihr immer nur am highest level laufen lasst.

Und das gilt natürlich immer noch. Mittlerweile gibt es eine handvoll, wenn auch immer noch sehr wenige Singles von UCHE YARA, sie lässt sich Zeit. Deshalb oder auch nichtsdestotrotz schwebt über all ihren Liedern ein sanfter Hauch von otherworldy, von extrem klug gebaut, produziert und gemischt, und für die, die diesen technischen Slang nicht mögen: heavy international.

Im FM4 Rewind lassen wir das Jahr von UCHE YARA revue passieren, wir reden über ihren argen Sommer, in dem sie Festivals von Brighton bis Paris bespielt hat. Wochen, in denen sie gemerkt hat (die UCHE-Sprechchöre müssen Augen und Ohren geöffnet haben), dass Menschen ihre Musik nicht nur hören, sondern oft sogar verstehen. Sie führt es im Interview nicht weiter aus, wie genau sie das meint, und das ist sehr schön so, es das ist ein Schatz, der gehört ihr allein.

Gitarrenpop also, in irgendeiner zukunftsvisionären Art und Weise, wie er 2023 klingt, und ziemlich sicher auch noch 2024. Es wird noch mehr Songs geben, klar, eventuell auch bald mal eine kleine Songsammlung.

Auf welchem Platz in den FM4 Jahrescharts sie sich selbst schätzt, natürlich mit „www she hot“, haben wir sie gefragt. Sie lacht schon wieder und zeigt das liebste Gleichgewicht zwischen Selbstsicherheit und Selbstlosigkeit, „I würd’ sagen, dass ich’s vielleicht in die Top 30 schaff“, antwortet sie. Kurzes Verkneifen, nicht laut „Nein!“ rufen, nicht laut „Ja!“ rufen, zusammenzwicken noch bis zum 31. Jänner, wenn wir die besten 100 Songs des Jahres in die Welt hinausrufen. Es wird ihr sehr gut gehen.

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