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Portrait Bernhard Eder

Nico Hafner

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Bernhard Eder, Endless Wellness, Granada u.v.a.

Krautpop der Dystopien, Indie der Vergangenheitsbewältigung, Pop als Erinnerungsfeuerwerk und sanfter Folk der Geborgenheit. Das sind die neuen Videos und Singles aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Es war ein rauschendes Fest mit viel österreichischer Musikbeteiligung letzten Samstag beim FM4 Geburtstagsfest in der Ottakringer Brauerei. Da war unser FM4 Soundparkact des Monats Jänner, fiio auf der Bühne, Rahel verzauberte alle mit ihren Songs und dem Hexenhut am Kopf, Oehl haben ihre berührenden Songs zum Besten gegeben und der Hype um Endless Wellness hat unzählige Besucher:innen Textzeilen mit „Nackapatzi“ mitsingen lassen. Das alles gibt es hier zum Anhören:

Nach dem FM4 Geburtstagsfest ist vor dem Protestsongcontest! Die TOP 10 stehen schon fest. Um den Sieg wird dann im Wiener Rabenhoftheater am 12. Februar live gespielt. Wir übertragen ab 19:00 Uhr.

Und auch Ende Februar gibt es einen guten Grund zum Feiern: Unser Schlaflied-Pop-Troubadour Oskar Haag spielt ganz exklusiv bei euch Zuhause! Ladet den Kärntner Singer/Songwriter ein und gewinnt eine FM4 Private Session mit Oskar Haag.

Grund zum Feiern haben auch Rapperin Eli Preiss und das deutsche Indie-Brüder-Duo Bruckner. Mit „Party mit mir selbst“ rocken sie gerade die Nummer 1 der FM4 Charts.

Bernhard Eder - „Impassable“

Vor 5 Jahren hat der Sänger, Songschreiber und Theatermusiker Bernhard Eder begonnen, an einem Album zu arbeiten. Damals hatte er die Möglichkeit, mit ganzer Band im Studio 2 des Wiener Funkhauses aufzunehmen. Entstanden sind in den Sessions ausufernde Songs, denen es an Krautrock- und psychedelischen Jam-Ausflügen nicht gefehlt hat. Eine Pandemie und ein weiteres Album später erscheint am 2.2. „Golden Days“ - das vielleicht bisher beste Album von Bernhard Eder. Vielschichtig, spannend, abwechslungsreich und von Max Perner von Garish perfekt produziert, pendelt es zwischen Dystopien, gesellschaftspolitischer Kritik und doch immer wieder der leisen Ahnung von Hoffnung.

Die neueste Single daraus nennt sich „Impassable“ und klingt entgegen der oft textlich dystopischen Düsternis des Albums fast schon beschwingt. Man ist an die sanfte Soundlandschaft von AIR erinnert, bis die Nummer gegen Ende hin wieder in die psychedelische Ecke abbiegt. Auch das von Jetski und Christoph Maleh produzierte Video nährt das tiefe Unbehagen, das unter der glitzernden Soundoberfläche brodelt. Eines der Highlights der Platte, soviel sei verraten.

Endless Wellness - „Newborn, Baby“

Mit dem Erinnern ist es so eine Sache. Oft erinnern wir Menschen uns nur an die schönen Dinge gerne. Verklären oft die Vergangenheit oder bemerken gar nicht, welche Sicht der Dinge wir unbewusst übernommen haben und so die kollektiven Erzählungen der Vergangenheit weiter nacherzählen.

Die poetischen Indie-Rocker Endless Wellness blicken mit „Newborn, Baby“ erneut zurück in die Kindheit. In ihre eigene, aber auch in die kollektive, und bäumen sich auf gegen das Vergessen. Gegen das Verschweigen und Ausweichen. Nur, was passiert, wenn wir uns konfrontieren? Werden wir dann durch den Lärm der Vergangenheit hindurch neu geboren?

Granada - „Feiawerk“

Einen Rückblick der ganz anderen Art zünden Granada mit ihrem „Feiawerk“. Anfang letzten Jahres hat sich die Band rund um Sänger Thomas Petritsch in die Südsteiermark zurückgezogen, um Songs zu scheiben. Hier ist nun der erste Output der neuen Produktion. Euphorisch werden die Glücksgefühle der Vergangenheit wieder heraufbeschworen.

Musikalisch geht man Richtung Stadionsound à la Coldplay, mit hymnenhaftem Refrain und kunterbunten Momenten, die bei den Grazern auf Post-Its festgehalten und festgeklebt werden. Es wäre spannend, diesen Song in einem „Blind Date“ Coldplay-Sänger Chris Martin vorzuspielen.

Lamila - „Stay For A While“

Es ist eine Kunst, Musik zu schreiben, die es schon nach den ersten paar Tönen schafft, das Nervensystem zu beruhigen. In Zeiten der Dauerkrisen, des schnelllebigen Social-Media-Wahnsinns und des Erfolgsdrucks im war for attention schafft das Wiener Duo Lamila einen musikalischen Platz, an dem man sich sofort zuhause fühlt.

Hier möchte man gerne verweilen. Auch wenn es bei dem Retro-Pärchen auch die üblichen kleinen Entfremdungen gibt. „Stay For A While“ ist ein Song, von dem man nicht genug bekommen kann. Kaum ist er zu Ende, sehnt man sich schon wieder nach dem Gefühl der Geborgenheit, das dieses Lied auslöst.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Das Tempo rausnehmen, auch bei erhöhtem Druck. Das macht Miss BunPun mit ihrer großartigen Hymne „Don’t Rush“, einem Plädoyer für die Kraft, die in der Verlangsamung liegt.
  • Selbst mit „Kopfhörer auf“ kann Apollo Sissi den Strom der Gedanken nicht stoppen. Dabei versucht er nur, einen Weg zurück zu Beziehung und Verbindung zu finden.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Wie kann man in nicht mal 2 Minuten das Feeling von Social Media und Messages musikalisch umsetzen? So wie EN60 mit „What’s App“.
  • Experimentell und fresh, wenn auch mit dem überstrapazierten Auto-Tune, hat Cinnemane mit seinem „Diary“ ein komplexes Hörerlebnis geschaffen.
  • Schönen Indie mit souligen Elementen präsentieren Fiesta Forever auf ihrer neuen EP „Damage“.
  • Vivin sind noch immer eine der glitzerndsten Indiepopbands Österreichs. Vor allem, wenn man sich Songs wie Clockwork" anhört, den die Band live in der Zacherlfabrik aufgenommen hat. Drei weitere Stücke dieser Session finden sich auf einer Live-EP.
  • In der vergangenen Soundparksendung am Donnerstag bei Lisa Schneider war das Debütalbum von Endless Wellness zu hören. Außerdem hat die Vorentscheidung des FM4 Protestsongcontests stattgefunden.
  • Und in der letzten FM4 Soundparknacht am Sonntag waren Bernhard Eder und Manu Delago zu Gast, um ihre neuen Alben vorzustellen.

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